Im Leben gibt es nichts geschenkt...

...ist ein Satz, der unwahrer nicht sein könnte.
Mit unserem ersten Auftritt auf der Bühne des Lebens zum Beispiel beschenken uns die eigenen Eltern mit unserem/n Namen. Wenn man besonders humorvolle/eifrige/gehässige Eltern hat, dann bekommt davon sogar noch ein paar mehr. Obendrauf. Gratis. Geschenkt.
Ich, zum Beispiel, bin mit ganzen vier Stück beschenkt worden. Ich persönlich finde das nicht so schlimm, immerhin habe ich damit immer ein Notfallthema auf Parties und langen Fahrten parat, aber bei Mitmenschen erlebe ich immer wieder, dass sie auch der Meinung sind, die Eltern hätten sich die Namensgebung, nun, schenken können. Und ich rede hier nicht von Kevins, Chantals und Kevin-Chantals von denen es gar nicht so viele gibt, wie von den meisten befürchtet. Ich denke da an subtilere, gehässigere Namensgebung.
Im Rahmen eines meiner Jobs, die ich so ausführen durfte, habe ich mit einem Herr Willhelmsen zusammengearbeitet. Nach etwas Austausch endeten wir beim "Du" und auch bei den Vornamen. Willhelm Willhelmsen. 
Ich empfinde so etwas ja als brutal. Das kann man auch nicht mehr unter dem Stichwort "Einfallslosigkeit" wegdiskutieren oder verzeihen. 
Einer der Mathematikreferendare während meiner Schulzeit, der es gar nicht anders als mit Humor nehmen konnte, stellte sich vor mit "Herr Aab, ich stehe an erster Stelle im Telefonbuch.", was soweit nur Namensangeberei war, aber auf weitere Nachfragen gab er zu, dass seine Eltern ihn wirklich Aaron als Vornamen gegeben hatten, damit er in allen Aufzählungen an erster Stelle steht.
Unabhängig von all diesen Gemeinheiten, sind unsere Namen aber, einmal in die Geburtsurkunde eingetragen, unumstößlich. Zumindest theoretisch, aber dazu später. So wie der Name nun also auf dem Papier und im Ausweis steht, so gilt er. In meinem Fall also Jan Michel, die anderen beiden und dann noch mein Nachname. Dieser Michel, der mich schon vielfach dazu gebracht hat zu sagen: "Wie der aus Lönneberga", der hat mich aber eigentlich erst zu der These gebracht, dass man oft etwas geschenkt bekommt im Leben. Und ich rede hier nicht von den Gelegenheiten so einen Unsinn wie er anzustellen. Die hatte ich auch, aber das sind andere Geschichten.
Bei Vereinen und Werbung kann ich es ja verstehen. Bei Post von der Krankenkasse oder dem Telefonanbieter vielleicht auch noch, aber spätestens bei Behörden nicht mehr. Und auch so eigentlich nicht so richtig. Regelmäßig schenken sie mir alle einen Buchstaben, von dem obenerwähnter Mathereferendar auch gerne welche abgegeben hätte.
Jan Michael.
Ich persönlich habe keine Ahnung, wo dieses "a" immer wieder herkommt, aber es kommt immer wieder. Wenn ich wenigstens Franzose oder Kanadier wäre, dann könnte ich es mir fast erklären, aber mein Namensvetter dort schreibt sich "Jean-Michelle".
Ich habe nur eine Theorie und die hat mit Schicksal zu tun.
Meine Eltern vergewissern mir, sie hätten es ganz gewissenhaft diktiert. 
Jan-Michael steht es auf meiner ersten Geburtsurkunde. Die Hebamme hatte es sogar richtig verstanden, aber trotzdem falsch geschrieben. Im Leben gibt es nichts geschenkt, aber wenn jemand von euch ein "A" haben möchte: Ich habe sicher eins über.

Kommentare

  1. Meinen (Nach)Namen schreiben übrigens auch alle (die Meisten) Falsch und das obwohl ich ihn leidgeprüft immer bei Erstkontakt buchstabiere. Wahrscheinlich ist die Mehrheit der Bevölkerung aber dagegen resistent. Das habe ich nur meiner Frau zu verdanken. ^^

    Einen zusätzlichen Buchstaben habe ich aber noch nie bekommen. Beneidenswert! Wenn man bedenkt, wie mächtig das Wort ist, dann kann ein zusätzlicher Buchstabe doch nie schaden. ;)

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  2. Meinen Nachnamen schreiben sie ja meistens auch noch falsch. Ein "T" an entscheidender Stelle zu viel und schon heißt man wie eine Stadtteil in Berlin.

    Du kannst gerne zusätzliche Buchstaben von mir bekommen, Impearatoar!

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