Let's Play: Destiny

Bungie's Destiny. Die Begründer der Halo-Reihe bzw. dem Halo-Universum - das inzwischen auch Bücher, Comics und Serien zu Tage gefördert hat - sind aus ihrem Elternhaus Microsoft ausgezogen, um endlich selbstständig zu werden. Mit einem neuen Shooter, der ebenfalls im Weltall spielt, genau wie Halo. Allerdings soll Destiny, wenn auch die Wurzeln scheinbar immer noch bei Halo liegen, eine ganz andere Geschichte erzählen und doch auch irgendwie ein anderes Spiel sein.
Trotz Trennung vom Elternhaus kommt Destiny aber auch für die XBoxOne raus. Ich werde mir den Weltraumshooter ganz genau anschauen und....

Was denn?
Destiny ist noch gar nicht draußen? Ich weiß.
Dann kann man ja noch gar kein Let's Play dazu machen? Ich weiß.

Das ist auch nicht Sinn dieses Beitrags. Das hier ist die Eröffnung zu einem LP, das im Frühjahr 2014 starten wird. Mit dem Release der Beta für alle Vorbesteller des Spiels. Da gehöre ich dazu.
Sinn dieses Beitrages ist es, vor dem Release meine Erwartungen und Befürchtungen zu sammeln, damit ich, so bald das LP startet, schauen kann, ob sie sich bestätigen. 

Letzte Woche habe ich es ja in den Kommentaren zum XBoxOne-Ersteindruck schon erwähnt, Destiny ist eines der Spiele, auf das ich mich riesig freue. Schon als die ersten Artworks und Konzeptzeichnungen der Macher im Netz aufgetaucht sind, war ich angefixt.
Eine postapokalyptische Welt, die aber nicht so fad und trist aussieht, wie sie vielleicht sollte. Alles sah bunt aus und doch nicht kitschig. Der Futurismus war so unterschiedlich verteilt. Helme und Visier mit Lichtern und glatter Sci-Fi-Optik neben heraldischen Emblemen, Industrieruinen - für mich passte hier alles.
Bei IGN.com waren die Entwürfe auch zu sehen.
Und ich vertraue den Halomachern, denn Halo konnte ich seit dem dritten Spiel treu folgen und wurde nicht enttäuscht. Habe ich da damals den Hype nicht verstanden, fühlte ich mich auf anderen Konsolen mit besseren Shootern versorgt, habe ich irgendwann aber gelernt Halo zu lieben, in seiner ganzen Andersartigkeit.
Daher wirkt es vernünftig, wenn die Möglichkeiten seine Spielfigur anzupassen und sich zu bewegen im Spiel ganz deutlich an Halo erinnern. Es sollen nicht nur neue Spieler gewonnen, sondern auch treue Fans bedient werden.

Fangen wir nochmal Vorne an: Worum geht es in Destiny?
Hier, was ich bisher verstanden habe: Die Erde hat einen schlimmen Krieg gegen außerirdische Invasoren verloren. Reduziert auf eine Stadt, ist die Menschheit zu einem sehr kleinen Volk des Alls heruntergeschrumpft. Vor der Auslöschung gerettet hat eine andere außerirdische Rasse, die über der letzten Menschenstadt den "Reisenden" platziert hat. Ein fast planetares Schiff oder eine Kugel oder was auch immer es sein mag, dass die Menschen nicht betreten können, sie aber halt beschützt (hat).
Nun in die Enge gedrängt, aber nicht zur Passivität bereit, fangen die Menschen an ein Raumfahrervolk zu werden und versuchen den Kampf gegen die Invasoren auf der Erde, aber auch anderen Planeten weiter zu führen. Dabei gibt es aber auch außerhalb der Stadt auf der Erde Fraktionen, die besprochen und verstanden werden wollen.
Ein Jäger auf einer fremden Welt.
Der Spieler steigt hier als Guardian in einer der drei Spielerklassen ein: Jäger, Titan und Warlock. Diese Klassen präsentieren sich dabei sehr traditionell. Es gibt eine sehr flinke und geschickte Klasse (Jäger), eine schwere und robuste (Titan) und den Magier (Warlock). Wie sich deren Fertigkeiten genau äußern werden ist noch nicht eindeutig zu erkennen. Zwar waren in Videos schon ein Brandmunitions-Skill beim Jäger oder auch eine magische Granate beim Warlock zu sehen, das reicht aber nicht aus, um Aussagen über die Klassen zu treffen.
Ich hoffe aber, dass die Figurenerstellung recht frei ist. Es war schon zu sehen, dass die Ausrüstung stark individualisierbar ist, aber ich möchte auch meinen Spielstil möglichst stark selbst bestimmen können. Das heißt nicht, dass alle Klassen alles können müssen, aber es nett wäre, wenn die Klassen in sich genug Tiefe bieten.

Was schon bekannt ist, ist das alle Klassen alle Waffen verwenden können - die sich übrigens ausschließlich aus futuristischen Schusswaffen zusammensetzen - was natürlich schon viel Anpassung im eigenen Stil erlauben wird. Vor allem, da sich die Waffen auch unabhängig vom Charakter verbessern lassen. Das Spiel soll dabei eher wie ein Rollenspiel als wie ein Shooter auf besondere und seltene Waffen wertlegen, die nicht immer viel stärker als andere Waffen sind, sondern einfach so anders sind, dass man ihre Fertigkeiten und Eigenheiten gegeneinander abwägen muss. Aber schauen wir uns dazu doch mal, für die eigene Vorstellung, ein Zwölf-Minuten langes Gameplayvideo von der letzen E3 an, genauer aus Sonys Pressekonferenz, bevor ich weiter erzähle.



Das Video hat für meine, damals noch skeptische Vorfreude, ein sicheres Fundament gebaut. Denn:

- Ich bin Landschaftstourist
Und Destiny hat viel spannende Umgebung und Architektur zu bieten. Es sieht schon in diesen zwölf Minuten so aus, als könnte ich ewig lang nur Umgebungen erkunden und dabei große Freude haben. Dabei gibt es für eine scheinbar offene Spielwelt endlich mal ein Science-Fiction-Szenario. Ich habe ja nichts dagegen im Mittelalter oder Fantasywelten herum zu wandern, nur habe ich mich daran satt gesehen.

- Ich bin Teamspieler
Shooter stehen ja in dem Ruf egoistische Spielertypen zu bevorzugen, aber ich mag es, mit mehreren Verbündeten an Aufgaben zu arbeiten, mich mit ihnen auszutauschen und gemeinsame Spielerlebnisse zu teilen. Da einer meiner Freunde das Spiel auch vorbestellt hat, kann ich mich jetzt schon auf unsere gemeinsamen Ausflüge freuen. Und das tue ich. Ich will mich mit ihm ergänzen und schauen, dass was der eine alleine nicht schafft, wir zusammen angreifen.

- Ich bin ein Grinder
Grinden (engl. für Schleifen) meint bei Videospielen immer wieder gleiche Abschnitte und Aufgaben zu wiederholen, um seine Ausrüstung, sein Spielkapital oder auch seine Figur immer zu verbessern oder auch auf die maximale Stufe zu bringen. Und mir macht das Spaß.
Während andere durch hohe Wiederholung gelangweilt sind, kann ich mich in der Wiederholung zum Teil in meditative Ruhe spielen, was meist auch dafür sorgt, dass ich dann mein bestes Spiel abrufe. Destiny wirkt, als könnte ich auch in diesem (etwas kuriosen) Bedürfnis befriedigt werden.

Ein Hangar der letzten Menschenstadt.
Wenn aber doch alles so gut klingt, was soll denn dann noch schief gehen? Ja, der und vor allem mein eigener Hype machen mich ein bisschen blind für Skepsis und Kritik, aber nicht blind genug. Es ist ein Spiel und viele Spiele folgen im Moment Trends und Tendenzen, die mir nicht gefallen.

Zum Beispiel DLC oder auch pay-to-win. Ersteres war mal eigentlich gut gedacht. Der Downloadable Content sollte mal das klassische Addon ersetzen. Gab es früher später nach Erscheinen des Spiels nochmal eine Erweiterung um die Lebenszeit des Titels zu erhöhen, ist es jetzt allerdings meist so, dass schon zum Erscheinen von Spielen ausgewählte Inhalte aus dem Gesamtprodukt ausgeschnitten sind und für zusätzliche Kosten dazu erworben werden können.
Das fühlt sich immer ein wenig wie Betrug an. Wenn doch eine bestimmte Welt, ein Level, ein Abschnitt des Spiels von Anfang an eingeplant war, warum gehört es dann nicht zum Gesamtpaket? Geld. Weil versucht werden soll, möglichst viel Geld zu verdienen und den Eindruck der Exklusivität mancher Angebote zu erhöhen. So gibt es von Anfang an limitierte Editionen, die dann wirklich den gesamten Spielinhalt beinhalten, aber teuer/ teurer sind.
Noch gibt es keine deutlichen Tendenzen zu so einem Verhalten bei Destiny, aber unwahrscheinlich ist es nicht, da es fast alle Firmen aktuell so betreiben.
Ein Jetbike im Entwurf.
Ach ja, pay-to-win. In manchen Titeln ist es inzwischen möglich, besseres oder das beste Equipment für seine Figur einfach mit Geld zu kaufen. Das ist total cool, weil man, wenn man kein besonders guter Spieler ist, sich trotzdem hochwertig ausstatten kann.
Nur wird damit ein wenig das Leistungsprinzip eines Videospiels ausgehebelt. Wer früher bei Donkey Kong nicht über die Fässer gekommen ist, hat den nächsten Level nicht gesehen. Wenn jetzt aber die Möglichkeit besteht, mit seinem Geld quasi an den richtigen Spielern vorbei zu ziehen, fühle ich mich entwertet als Spieler. Ironischerweise dadurch, das meine Leistung einen Wert bekommt. Denn wofür ich vielleicht Zehn Stunden investiere, zahlt jemand fünf Euro und kommt zum selben Ziel.
Außerdem entsteht so irgendwie der Eindruck, dass reiche  bzw. finanziell besser gestellte Videospieler auch die besseren Menschen sind. Oder zumindest Kunden. Die Gleichwertigkeit vor dem Spiel, die früher immer über HighScores ausgetragen wurde, ist damit aufgehoben.
Auch hier macht Destiny noch keine Anzeichen, es ist aber aus meiner Sicht berechtigt davor Angst zu haben.

Was nun wirklich passiert, werden wir sehen, wenn die Beta startet. Dann werde ich sofort beginnen das Destiny-Let'sPlay zu schreiben und werde meine Erlebnisse mit euch teilen.

Vorher geht es nächste Woche aber mit einem Überbrückungsspiel weiter - aufmerksame Freitagsleser wissen bereits, was kommt. Wenn nicht, lasst euch überraschen.

Kommentare

  1. Ahhh mir juckt es auch unter den Fingern. Besonders weil so ein Spiel auf der XBone noch fehlt. Schöner Beitrag, besonders weil ich mir diese Info-Happen bisher noch nicht zusammengesucht hatte. Danke!

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    1. Gerne. Inzwischen gibt es ja auch wieder neue Informationen, die ich möglicherweise in einem weiteren Artikel besprechen werde.

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