Konzertbericht: Eläkeläiset

Am 6. April diesen Jahres ging es für mich nach Bochum, in den Bahnhof Langendreer.
Anlass war ein Konzert der finnischen Humppa- Band "Eläkeläiset".
Als ich ankam war der Einlass bereits in vollem Gange, die meisten Besucher waren allerdings schon drin.

Die Band fing erst eine halbe Stunde nach geplantem Konzertbeginn an, weswegen am Merchansisingstand viel zu tun war.
Auch ich kaufte mir dort ein T- Shirt. Blöder Anfängerfehler, schließlich hatte ich keine Ablagemöglichkeit dafür, konnte jedoch auch nicht das ganze Konzert lang mit dem T- Shirt in der Hand da stehen. Ich zog es an, was nicht ganz so gut war. Mit zwei T- Shirts und einer Strickjacke wurde einem dann schon schnell brüllheiß.
War aber egal, als die fünf Jungs auf der Bühne loslegten dachte ich nicht mehr darüber nach.

Kommen wir nun zum wichtigen Teil: Dem Auftritt der Band.
Den Abend eröffneten sie mit dem Lied "Poro", der ganze Saal sang mit. Es waren etwa 150 Zuschauer da, was sehr angenehm war. Nicht zu voll und nicht zu leer.
Der Saal teilte sich auch auf. Vorne standen eher die jüngeren Zuschauer, die bei Liedern, die etwas schneller waren sofort zu pogen begannen. Hinten und an den Seiten standen dann eher die älteren Zuschauer (ich zähl mich jetzt einfach mal dazu), die lieber mitsangen statt heftigst zu tanzen.
Ja, es wurde mitgesungen und das obwohl vermutlich keiner von uns Finnisch kann. Gut, nach dem dritten Pils war einem das auch egal, die Stimmung war trotzdem, oder grade deswegen grandios.

Eläkeläiset spielte eine bunte Mischung aus ihrem Best- Of- Album "Humppabingo" und ihrem neuen Album "Humppakalmisto".
Zumindest mein persönliches Highlight war auf jeden Fall das Lied "Vanhan ukon Humppa", welches aus rein instrumentalen und rein gesungen Teilen besteht.
Onni Waris, der Sänger des Stücks, zog die gesungenen Teile in die Länge, variierte mit seiner Stimme von ganz hoch bis kratzig tief, was zum Einen unfassbar gut klang, auf der Anderen Seite unfassbar lustig war und die restliche Band ziemlich verwirrte, da er einfach noch mehrere Strophen dazu erfand. So wurde das ursprünglich 2:35 Minuten lange Stück auf einmal 5 Minuten lang.

Auch sonst betrieb die Band wieder den gewohnten Unsinn auf der Bühne.
So fingen irgendwann fast alle auf der Bühne an zu rauchen, was bei ihnen einfach dazugehört, Lassi Kinnunen, der Akkordeonspieler stieg zwischendurch bei seinen Soloparts auf den Tisch und Onni Waris verprügelte zwischendurch immer wieder sein Keyboard.

Die Ansagen zwischen den Stücken wurden mal auf Englisch, mal auf Deutsch gemacht, je nachdem wer ankündigte. Was aber alle Ansagen gemeinsam hatten war, dass am kurz bevor weitergespielt wurde, das Publikum dazu aufgerufen wurde, die Arme zu heben. Warum auch immer, es war aber aus irgendeinem Grund lustig.
Außerdem standen sie nach jedem Lied auf und ließen sich bejubeln und beklatschen.
Generell agierte die Band viel mit dem Publikum. Oft riefen sie zum Mitklatschen, Mitschnippen und Mitsingen auf.

Nach ihrem letzten regulären Lied ließen sie es sich nicht nehmen zur Zugabe zurück auf die Bühne zu kommen. Insgesamt spielten sie noch vier Zugabelieder.
Einen guten Abschluss fand die Truppe aus Finnland mit dem Lied "Kiitosket Humpasta".

Leider kamen sie dem Wunsch der Mehrheit nicht nach und spielten "Humppa Tai Kuole" nicht. Eigentlich sehr schade, die Humppaversion von "No Limit" ist ein guter Mitgröler.
Doch alles in allem war es auf jeden Fall ein sehr gelungenes Konzert, das ich gerne noch mal erleben würde.

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