Kurzgeschichte: Aus Dirk sein Leben II - Dirk Returns


Tach Leute, ich binnet wieder, der Dirk.
Ich hab ma wieder wat für zu berichten. Ich sachet ja, bei mir is immer wat los.
Pass auf, meine Alte, die Uschi und ich hatten neulich ma beide Urlaub vonne Maloche. Und wat machste, wenne mit deine Ollen zusammen frei hast? Richtig, ab nach Mallorka.

Sach ich zu der: "Hömma, lass doch mitte Karre nachen Süden eiern und dann mitm Schiffkes rüber nache Insel".
Guckt die mich an wie ne Kuh wennet blitzt und keift: "Biste noch knusprig inne Denkmuschel? Mitte Karre nach Malle? Haste Lack gesoffen? Mit dein Kackteil, wat du als Auto bezeichnest fahr ich nich nache Südküste! Pass ma auf du Schiffschaukelbremser, wir flattern da schön mitn Flieger runter!"

Na jut, is naheliegend aber da gibbet ein Problem: Wenn ich in so ne Metallröhre sitz und dann inne Luft jeschleudert werde auf ne Höhe, die normal für Vögel reserviert is, wird mir sowat von usselig, dat glaubste nich. Da kannste von Glück reden, wenn die Buchse danach nich n Pfund schwerer is.
Aber allet Rumlamentieren hat nix jebracht, also hieß es: Arsch zusammenkneifen und ab in dat Flugjesumsebum.

Anne Einjangstür sacht die Ische von Stewardess so janz freundlich: "Guten Tag".
Sach ich: "Jo, ebenso. Hömma, wo krieg ich in dem Bums hier n Pillek?"
"Entschuldigung, was suchen Sie?"
"Ja 'n Pillek. N Gerstensaft, n flüssiges Schnitzel. N Pils halt".
"Achso," sacht die "ich bring Ihnen eins, wenn wir die Reiseflughöhe erreicht haben."
Ja, dat is jetzt aber kacke. Grade wenn dat Schißelameng abhebt wär so n Gerstensaft echt töfte jewesen.

Jedenfalls wir dann so nache Startpiste am Rollen, sacht die Uschi zu mir: "Hömma, stell dich ma nich so an, dat is allet halb so wild."
Ich sach "Wat denn? Ich bin doch die Ruhe selbst."
"Dat wär glaubwürdiger, wenne dich nich inne Armlehne am Krallen wärst. Außerdem ölste wie n Scheich."
Kacke, hat die doch jemerkt. Aber Recht hat se. Also meinen Rücken kannste als Wildwasserbahn nutzen. Ker, wat ich schwitze, dat darfste keinem erzählen.
Ich sach "Wart ab bis die Krankenschwester da hinten mein Bier bringt, dann is dat allet locker."

Naja, wir auf jeden Fall auffe Startpiste, hömma da hat der Arschkopp vorne aber sowat von den Pinn getreten, dass ich dachte, ich werd durchen Sitz jedrückt. Mein lieber Kawalli.
"Alter, wat is mit dir? Hastet eilig?" ruf ich so nach die Pissflitsche, die dat Ding da über die Piste prügelt.
Auf einmal drehen sich alle nach mich um und sind n Kopp am Schütteln. Versteh mir einer die Welt.
Jut, Flug war uninteressant. Hab mich mit n paar Bierkes beruhigt und war heilfroh wie ich aus dat Ding wieder raus war.
Wat ich jetzt nich so innen Schädel jekriegt hab war, dass nache Landung alle am Applaudieren waren. Dat sind wahrscheinlich allet Karnevalisten jewesen, die klatschen ja wegen jedem Kack.

Aber weißte, steigste in Düsseldorf in die Kiste, biste dir den Arsch ab am Frieren. Steigste in Palma aus kriegste erstma nen Schlach inne Schnauze von die Hitze.
Und dann biste keine 10 Minuten auffe Insel is die Alte wieder am Nölen "Mir is heiß" und "Dirk, mach ma wat" und sowat halt - Haste direkt keinen Bock mehr.
Ich sach: "Uschi, jetzt mach ma keinen Stunk! Trink dich n kühlet Pils, dann isset dir auch wieder gut."

Und dann standen wa da so und haben auffen "Shuttle" jewartet. 10 Minuten, 20 Minuten, 30 Minuten und wie ich der Uschi grad einen Husten wollte, weilse immer noch am Knöttern war, kamer dann.
Der uns dann nache Unterkunft jebracht und dat Erste, wat wa jemacht haben, wie wir aus die Kiste raus waren: Erstma ne Kneipe jesucht. Keine 20 Meter von dat Hotel weg auch direkt wat jefunden. Dat Ding hieß "Germania Eck". Perfekt. Deutsch is immer jut, mein Englisch is schon n bisschen wat einjerostet.

Uschi und ich erstma rein in die Bude und dat erste, wat mir auffällt: Raucherkneipe. "YES!" denk ich so. Ich habbet ja jerne, wenn in der Kneipe jeraucht wird, dann riecht dat nich immer so nach Schweiß und abjestandenes Bier. Wir uns inne Ecke an nen Tisch jesetzt, kommt der Wirt und sacht: "What do you want to drink?"
Ich sach: "Jung, laber Deutsch!"
"Dat klingt doch töfte. Wat wollter?"
"Tuste uns ma zwei Pillek?"
"Jo, is inner Mache. Aber sacht ma: Wo kommtn ihr her?"
"Duisburg"
"Ja, leck mich doch am Bein, erzähl keinen Scheiß, ich komm da auch her!"
"Dat is jut. Aber Jung, machste ersma dat Bier feddich, ne?"
"Is jebongt."
Auf einma is der uns da zwei Warsteiner hin am Stellen. Sach ich so: "Hömma die Scheiße kannste selber saufen!"
"WAT? Haste wat anne Schuhe? Sach nix jegen Warsteiner!"
"Uschi, lass ma abstarten, die schenken hier nur Urin mit Kohlensäure aus."

Jut, er uns noch n paar Beleidigungen hinterher am Brüllen, sind wa nicht nochma hin. Bei uns inne Unterkunft hatten se dann Bitburger. Is nich viel besser aber besser wie nix,wa?
Außerdem haben wa eh die meiste Zeit am Pool jelegen, da jabet Sangria und man muss ja auch so n bissken die landestypische Kost probieren.

Aber meinste da findeste einen Laden, der ne vernünftige Frikka oder Currywurst macht? Nix! Weißte, da hatte ich nach 4 Tagen ma wieder richtig Schnief auf so ne richtig schöne Asischale, also Currywurst, Pommes, Pils. Die letzten Tage nur spanische Hausmannskost jeprepelt, also Paella und so Zeug auset Meer, sowat halt.
Aber ich sachet euch, findste nix Gescheites an Currywurst oder Schnitzel oder sowat.
Jut, nachdem ich den halben Umkreis abjegrast hatte, hab ich immerhin noch wat richtig Deutsches jefunden: Gulasch und Bratkartoffen. Deutsche Küche is halt die Beste, da kannste sagen, watte willst.

Dann war nach ne Woche wieder Rückflug anjesacht.
Und weil ich ja nich doof bin, hab ich mich erstma inne Flughafenkneipe jesetzt und vier Pils auf ex wegjezogen. Damit hatte ich dann meinen Ruhepegel und konnte janz entspannt in dem Flieger wegratzen.
Fliegen is ja wohl doch nich so dramatisch.
Die Uschi stellt sich aber auch an.

So Leute, dat war mein Urlaub auf Malle. Ich bin dann ma wieder wech. Machtet jut und Glück auf

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