Darf ich vorstellen? Tobi Hartmann


Name: Tobi Hartmann

Geburtsjahr: 1993

Beruf: Fahrdienstleiter








Was wolltest du werden, als du ein Kind warst?
Ich wollte früher immer Lokführer werden. In meiner Kindheit war ich oft am Hauptbahnhof in Essen und war von den großen, dröhnenden Maschinen begeistert. Und die wollte ich später dann fahren.


Warum hast du deinen Beruf gewählt?
Mir ist irgendwann klar geworden, dass Lokführer wohl doch nichts für mich ist. Weil ich mich aber schon länger als Hobby mit der Eisenbahn befasst hatte, mich damit auskannte und Spaß dran hatte war klar, dass ich beruflich mit der Bahn zu tun haben wollte. Dann bin ich auf den Beruf des Fahrdienstleiters gestoßen. Die Arbeit fand ich interessant und dann war klar, dass ich es versuche. Und im Endeffekt hat es dann auch geklappt.


Was bezeichnest du als Heimat?
Heimat ist für mich auf jeden Fall die Stadt Essen. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, kenne mich hier gut aus und fühle mich wohl. Und weg will ich hier auf keinen Fall!


Magst du Fotos von dir selbst?
Die Allermeisten schon. Es gibt nur wenig Fotos von mir, die ich wirklich grausam finde. Klar, es gibt auch Fotos, auf denen ich nicht allzu vorteilhaft abgebildet bin aber die sind in aller Regel noch lustig, was ich völlig okay finde.


Was bedeutet Freundschaft für dich?
Mir bedeutet Freundschaft viel, denn eine gute Freundschaft hat viel mit Vertrauen und mit Spaß zu tun. Meinen engsten Freunden vertraue ich Dinge an, die ich sonst gerne unter Verschluss halte. Aber das sind Menschen, bei denen ich keine Angst habe, dass sie Unfug mit diesem Wissen anstellen und mir auch voll und ganz zur Seite stehen, wenn ich etwas habe. Dafür bin ich diesen Menschen auch unendlich dankbar. Und es sind Menschen, mit denen ich rumblödeln kann und mit denen es lustig ist, mit denen man lachen kann. Das ist unfassbar wichtig.


Welchen Moment wirst du niemals vergessen?
Ich hatte im Jahr 2008 das enorme Glück im Rahmen einer Schulpartnerschaft nach Südafrika, in die Nähe von Johannesburg reisen zu können. Wir waren eine Gruppe von fünf Schülern, einem Lehrer und einem Kameramann, der die Reise filmisch dokumentiert hat. Wir haben zwei Wochen dort gearbeitet und sind zwei Wochen an der Küste entlang nach Kapstadt gefahren. In diesen vier Wochen gab es viele Eindrücke, die mich nachhaltig beeinflusst haben, viele Momente, die ich nie vergessen werden. Der prägendste Moment war allerdings, als wir während der Reise eine Kinder- Aids- Station besucht haben. Nicht aus Sensationsgier, sondern um uns zu informieren. Wir haben dort mit den Mitarbeitern unterhalten, die uns ihre Arbeit näher gebracht haben und uns viel erzählt haben. Wir haben Kinder gesehen, die schwer krank waren. Kleinkinder, die heute wohl nicht mehr leben. Es war wirklich verdammt hart, diese Kinder zu sehen, auch wenn viele von ihnen fröhlich waren. Man wusste halt, dass sie nicht mehr viel Zeit haben. Und diese Momente dort, werde ich wohl nie mehr vergessen. Ich will sie aber auch nicht vergessen, dafür sind diese Eindrücke und Erfahrungen zu wichtig.


Was ist deine Vorstellung von Glück?
Glück kann beispielsweise sein, wenn man erfolgreich in einer Arbeit ist. Aber in erster Linie ist ein glücklicher Moment für mich, wenn ich grade nichts anderes brauche oder möchte. Das kann ein gutes Abendessen sein oder ein schöner Tag mit Freunden. Und ganz wichtig für das Glück ist für mich Liebe, so kitschig das jetzt auch klingt.


Wer ist dein Vorbild?
Definitiv Tom Waits, meiner Meinung nach einer der besten Musiker aller Zeiten. Auf seine markante Stimme, die nach Whiskey und filterlosen Zigaretten klingt, bin ich nach wie vor neidisch. Und wer es schafft durch so einen brillianten Einsatz von Instrumenten und so starken Texten so viele Gefühle und Stimmungen zu transportieren, ist definitiv ein würdiges Vorbild


Wovor hast du Angst?
Ich würde fast schon sagen Spinnen. Wobei das weniger eine Angst als viel mehr Ekel ist. Und ich meine jetzt nicht diese kleinen Exemplare, ich rede eher von Weberknechten oder so richtig fetten Biestern. Da schüttelt es mich ja schon, wenn ich nur dran denken. Bah pfui. Und ich weiß auch, dass sie nützlich sind und ich nichts von denen zu befürchten habe, dennoch hab ich Spinnen alles andere als gerne in meiner Umgebung.


Hast du markenate Angwohnheiten? 
Ich bin ein unglaublicher Klugscheißer. Und sehr zum Ärgernis meiner Mitmenschen kann ich mich da öfters nicht zurückhalten und korrigiere die Grammatik anderer Leute. Neulich habe ich sogar das Niederländisch eines Bekannten verbessert, worauf ich nach wie vor etwas stolz bin.


Was magst du an dir?
Dass ich gut mit Menschen klar komme. Natürlich nicht mit jedem aber mit den allermeisten Leuten geht das schon ganz gut. Auch wenn mir neue Leute vorgestellt werden, kann man sagen, dass ich mich mit vielen ganz gut arrangieren kann.


Was willst du unbedingt lernen? // Was würdest du gerne mal ausprobieren?
Ich bin aktuell dabei, Niederländisch zu lernen. Ich mag das Land und die Menschen dort sehr. Ich habe beruflich häufig mit niederländischen Lokführern zu tun, die allermeisten von denen sind wirklich nette Menschen, die immer freundlich sind. Schon alleine um mit ihnen in ihrer Sprache reden zu können, wollte ich diese Sprache lernen. Jetzt nicht falsch verstehen, das Deutsch, das die Kollegen sprechen ist super aber viele, bei denen ich meine zwei, drei Brocken Niederländisch angebracht habe, haben sich wirklich darüber gefreut. Und das macht das Arbeiten gleich noch angenehmer

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