Schlecht sein
Mit Kunst ist es so: Oft geht es nicht darum richtig gut zu sein, sondern so wenig Angst wie möglich davor zu haben schlecht zu sein. Es gibt sogar Strömungen in der Psychologie, die so das Wort "Talent" definieren. Die sehen nicht eine Begabung in den mitgegebenen Fertigkeiten von Geburt, sondern einem Umfeld, das die Angst vor Fehlversuchen auf eine Art senkt, dass das Lernen und Entwickeln deutlich leichter wird. Dann geht es schnell um Ausdruck und nicht subjektive Qualität. Und das ist eine gute Basis für Kunst. Denn gut und schlecht, das sollte nicht vom Publikum kommen. Wir dürfen unglücklich mit unserer Kunst sein, das ist ein Hinweis darauf, dass wir noch mehr lernen wollen. Und wir dürfen glücklich sein mit unserer Kunst, das ist der Hinweis darauf, dass wir auch wirklich etwas gelernt haben. Angst steht dem Lernen dabei im Weg. Lernen aber auch der Angst, besonders wenn wir es durch spielen und probieren tun. Also müssen wir Raum für Fehlversuche haben. Wie es je...