Jans Wörterbuch

Foto: Tobi Hartmann

Dies ist eine Sammlung einiger Begriffe für die ich in meinem Leben eigene Definitionen gefunden habe. Das ändert sich vielleicht ständig und ist vielleicht auch einfach nur für mich. Wenn du das gerade trotzdem liest, dann versteh es wie ein Graffiti. Es existiert für meine persönliche Selbstwirksamkeit, auch wenn es jede*r öffentlich einsehen kann.

Liebe -
Der Wunsch, eine Person oder Sache glücklich zu sehen. Das Glück muss dabei nicht durch mich erfüllt werden. Ein Urteil darüber, was andere Menschen glücklich machen würde, steht mir nicht zu. Um zu erfahren ob und wie ich meine Geliebten unterstützen kann bei der Suche nach Glück, braucht es Empathie.

Freiheit -
Ein Zustand der erreicht ist, wenn eine Person sich ohne Widerstände so entwickeln kann, wie sie es selbst möchte. Widerstände zur Entwicklung können nicht-erfüllte Bedürfnisse, aber auch jede Form von Abhängigkeit sein. Wer sich nicht frei fühlt, kann nicht glücklich sein.

Glücklich -
Der Zustand in dem alle wichtigen Bedürfnisse erfüllt sind und keine Zweifel an der Wertigkeit des eigenen Lebens bestehen.

Bedürfnisse -
Unterbewusste Forderungen und Ansprüche des Körpers und der Seele. Die Defizitbedürfnisse (siehe Maslow) sind wichtig für die Sicherung des Überlebens. Sie beschreiben einen Mangel und machen das wir unglücklich sind und schadhafte Emotionen erfahren, wenn sie nicht erfüllt sind. Außerdem gibt es die Wachstumsbedürfnisse, welche wir nicht erreichen können, wenn die Defizitbedürfnisse nicht erfüllt sind. Die Erfüllung der Bedürfnisse bestimmt die Verfassung unserer Seele.

Empathie -
ist die Untersuchung der Gefühlslage eines anderen Menschen (oder Wesens). Da wir aufgrund von unterschiedlichen Erlebnissen in unserem Leben auch jedes Gefühl individuell unterschiedlich erleben, können wir nie wirklich nachfühlen, was jemand anderes fühlt. Jedes Gefühl und jede Emotion sind wie ein Fingerabdruck, vollständig individuell. Durch die vorläufige Aufgabe der eigenen Meinung in einem Gespräch, welche wir durch das Stellen von Fragen erreichen können, erhalten wir die Chance, mit unserer Wahrnehmung die Wahrnehmung eines anderen Menschen abzutasten. Ein vollstäniges identisches Nachfühlen, wie es in der Allgemeinheit oft verstanden wird, ist nicht möglich. Niemand weiß, wie es ist ich zu sein, ich weiß nicht, wie es ist, jemand anderes als ich zu sein.

Talent -
Die Menge an mitgebrachter Eignung für eine bestimmte Tätigkeit. Genau wie im Wissenschaftlichen ist nicht ganz klar, woher Talent kommt, aber es ist wie ein gewürfelter Zufallswert für eine bestimmte Aktivität, den wir zu Beginn bekommen. Talent ist, unabhängig von seiner ursprünglichen Größe, nicht veränderbar.

Potential -
Die Menge der möglichen Weiterentwicklungen einer Fertigkeit. Ist grundsätzlich unbegrenzt, allerdings können uns diverse Hindernisse in unseren Vorraussetzungen von Innen und Außen behindern. Potential benennt auch die Chance, sich weiter zu entwickeln. Es das Potential groß, sind schon viele Eigenschaften und Fertigkeiten vorhanden, die in dieser Fertigkeit günstig dafür sind, sich zu verbessern.

Kantenschärfe -
Ein Begriff für das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung. Wenn im Abgleich zwischen diesen beiden Wahrnehmungen sich eine Vereinbarkeit findet, dann sind die Grenzen des eigenen Charakters wieder deutlich und klar. Die Kantenschärfe kann durch Beweise über die eigene Person wieder hergestellt werden.

Beweise -
Sie sind unumstößliche Fakten, darüber, wie sich eine Sache oder Person verhalten hat. Daher beruhen sie auf neutralen Beobachtungen oder neutralem Wissen. Beweise sind vorallem dann wichtig, wenn wir eine Einschätzung über eine Person geben wollen. Es ist eines, seine "Meinung" über jemanden zu sagen, etwas anderes ihre Eigenheiten anhand von ihrem Handeln zu beweisen. Ein Beweis beinhaltet niemals ein Urteil.

(Vor)-Urteil -
Persönliche Einschätzung einer Situation, die immer von einem mangelnden Informationsstandpunkt kommt, denn: Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt und verhält, wenn du dein Leben lebst. Was soll ich dir also sagen, was richtig oder falsch ist? Das kann ich gar nicht, weil ich nie deine ganze Biografie kennen werde. Urteile sollten nur von Gerichten gesprochen werden, wir anderen sollten uns derweil damit beschäftigen, unsere Mitmenschen zu verstehen, statt sie zu bewerten.

Entwicklung -
Beinhaltet sprachlich schon, dass wir in uns aus etwas heraus wickeln. Deshalb ist Entwicklung immer die Befreiung von etwas, was uns kleiner, enger und unfreier gemacht hat, als wir sein wollen. Entwicklung kann von Innen und Außen angestoßen werden. Da sich unsere Umwelt laufend verändert und uns vor immer neue Hindernisse und Probleme stellt, müssen auch wir uns immer wieder neu orientieren und entwickeln.

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