Nachtwind Live! - Was ist da denn los?
Als ich am nächsten Morgen wach geworden bin, da hatte ich ein ganz ungewöhnliches Gefühl. Das ich glücklich und zufrieden war, das kannte ich schon. Mein Lächeln hatte aber auch diese schelmische Spitze im rechten Mundwinkel. Ich fühlte mich mächtig.
Nicht Macht über irgendetwas oder jemanden, sondern Macht um Dinge zu tun. Aus einer besonders schnapsigen Idee heraus, hatte ich beschlossen den Blog einfach mal auf die Bühne zu bringen. Live. Viel weiter reichte der Plan auch nicht. Jede/r Eventmanager*In weint innerlich: Es gab gar kein Konzept, nur Rahmenbedingungen. 15.09.2016, Weststadthalle Essen, freier Eintritt.
Jetzt könnte ich hier erklären, wie ich mir das Konzept überlegt habe. Erst mich ein wenig selbst lobhudeln, dann ein wenig Fame ans Team abfallen lassen, dann aber wieder mich ins glänzende Scheinwerferlicht schieben. Weil ich immer noch sehr stolz auf diesen Abend bin, hätte ich da schon Lust zu, finde es aber etwas unelegant. Lieber möchte ich euch zeigen, was wir bei unserem ersten Abend so alles erlebt haben.
Zu einem guten Abend gehören spannende Gäste und gute Musik. Mit "Nice Bag of Tasty" konnten wir Beides erfüllen. Zudem konnte ich meinem schlechten Gewissen entgegen arbeiten, weil ich schon häufiger Stephan, Thomas und Kati versprochen hatte, ihnen Auftrittsmöglichkeiten zu verschaffen, ohne aber auch nur einmal intensiv nachzuhelfen. Diesmal passte alles für alle und ich war richtig froh, dass sie dabei waren. Beim Soundcheck hat unser Andy schon gesagt, dass wenn sie "Cute without the E" spielen, er extrem glücklich wäre. Und obwohl ich das Lied vorher nicht kannte, habe ich ihn gut verstehen können. Weil dieser Moment aber ihm gehört, bekommt ihr hier mal das etwas prominentere "Chop Suey"-Cover präsentiert.
Ein weiterer Gast könnte euch hier schon aus dem Blog bekannt sein, weil wir ihn zum Podcasten getroffen haben. Der Kalligraph Florian Schreiber aus dem Unperfekthaus sollte nochmal seine Fertigkeiten auf der Bühne bzw. auch im Video zeigen. Denn in einer Audiospur kommt ja so eine visuelle Kunst nur wirklich schlecht zur Geltung.
Ein Blick hinter die Kulissen: Wir wussten vorher nicht, dass der Camcorder den wir verwenden wollten, nicht gleichzeitig übertragen und filmen kann. Was deshalb wichtig war, weil wir auch dem Live-Publikum zeigen wollten, was Florian da gerade auf dem Tisch veranstaltet. Es war ein absoluter Glückgriff, dass wir zwei Kameras vor Ort hatten. Aber sicher nicht unsere letzte technische Panne, wie auch einer unserer Gäste später noch kommentieren sollte.
Vieles war nicht ganz fertig durchdacht und auch nicht ausführlich getestet im Vorlauf. Aber unser Publikum hat es uns verziehen, je einige fanden es sogar sympathisch. Fehler machen scheinbar sympathisch, so lange du eine kleine Veranstaltung bist, die auch von Anfang an als Experiment angekündigt wurde. Trotzdem nehmen wir natürlich jedes Feedback ernst und mit, so sehr, dass wir den Zuschauern sogar angeboten haben, ihren Netzangewohnheiten weiter zu folgen, und zu kommentieren. Dafür stand neben der Bühne unsere "Kommentarfunktion" bereit:
Wie ihr sehen könnt, haben wir die ganze Breite des Blogs, aber auch die ganze Breite unserer Fertigkeiten in den Abend gebracht, denn natürlich sind all diese Fotos von unserem Tobi, der herumgewirbelt ist, um den vielen verschiedenen Programmpunkten fotografisch gerecht zu werden. Das ganze Album mit allen Bildern - die Tobis Ansprüchen gerecht geworden sind - gibt es übrigens auf Facebook auf unserer Seite "Der Nachtwind".
Als weitere Gäste hatten wir zwei sehr besondere Menschen dabei. Christofer mit f war zu dem Zeitpunkt Vize-NRW-Meister im Poetry Slam, ist darüber hinaus aber auch ein guter Freund. Langfristige Leser des Blogs dürften ihm öfters begegnet sein. Sowohl bei Webslam, als Autor, in der NRW-Slam-Promo "readytoBO" und vermutlich bei noch viel mehr. Er war gerade im Begriff sein erstes Bühnenprogramm zu spielen, so richtig als Kabaretist und nicht "nur" als Poetry Slammer.
Ihm an die Seite konnten wir Rene Sydow stellen. Ein Teufelskerl, mit dem ich zwar beim Slam in Kontakt gekommen bin, der aber Schauspieler, Autor, Filmemacher, Kabaretist und noch so vieles mehr ist.
"Rene Sydow ist so berühmt, er hat eine Wikipedia-Seite!" - Christofer mit fDa Rene mit einem frischen zweiten Bühnenprogramm "Warnung vor dem Munde" schon mehr Kerben im Revolver hatte, haben wir beschlossen die Beiden in einem Podcast-Interview zusammen zu bringen. Zu hören gibt es das natürlich wieder bei uns in der Soundcloud und runterladen und mitnehmen könnt ihr das auch:
Es ist noch einiges mehr passiert. Wir haben einen kleinen bekloppten spontan Slam-Jam gemacht, Andy hat ein kurzes Live-Play für "We happy View" gemacht, die Band war toll und und ich kann mich zwar an alles noch genau erinnern, aber es wirklich nicht gerecht wieder geben. Und hier werde ich kein Selbstmarketing anfangen und sagen "Weil alles so unfassbar geil war!", sondern ehrlich bleiben:
Wir haben uns mächtig gefühlt. Wir konnten tun, was wir wollten. Und wir haben uns gefreut, dass im Publikum Freund*Innen saßen, die uns ihren Abend anvertraut haben. Leute, die unserer Einladung zum Spiel gefolgt sind. Ihr seid unfassbar geil.
Wenn ihr euch alles angucken wollt, gebt euch diese Youtube-Playlist.
So sehr, dass wir den Blog jetzt noch häufiger auf die Live bringen wollen. Und was auch immer dort passiert, bringen wir natürlich auch wieder mit zurück in den Blog. (Wer also nicht zu uns kommen kann, bringen wir die Sachen nach hause.)
Am 24.03.2017 sind wir zum Beispiel im "Kinder- und Jugendtheater Dortmund" im Rahmen der Open Stage. Es wird Kurzgeschichten, Interviews, Spiele und hoffentlich sogar eine kleine Art Modenschau geben. Die Details dazu bringen wir noch in den Blog,
Am 19.05.2017 wagen wir uns sogar daran einen gemütlichen Zockevent im Emo - Jugend und Freizeitzentrum in Essen zu starten, bei dem gespielt werden kann, aber auch auf der Bühne diverse Menschen aus Industrie und Szene zu Wort und Tat kommen werden. Auch da schreiben wir nochmal was zu im Blog.
Hach! Was sind das für aufregende Zeiten. Ich freu mich.
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