Pro Weihnachtsstimmung
Irgendwie könnte man meinen, es würde sich irgendwann ändern. Man könnte meinen, okay, jetzt wissen alle Bescheid, jetzt kann man über etwas anderes sprechen. Aber das passiert nicht.
Jedes Jahr im Herbst fangen sie an, sich aufzuregen. Sie posten zynische Kommentare in sozialen Medien, sie teilen ihre ironisch-sarkastischen Kurzanalysen beim Feierabendbier. Ihre Empörung kennt keine Grenzen: „Weihnachtsschokolade im Supermarkt! Das kann doch nicht sein... Was für ein Unsinn!“
Und dann kommt die tiefe, gut durchdachte Konsumkritik. Mit schicken hippen Brillen auf der Nase blicken sie mich an. Mit ihrem Sojacappuccino ohne Kakaopulver im Bambusbecher, den lustig ironischen Sprüchen auf den beigen Jutebeuteln und der gepachteten Überheblichkeit schauen die modernen aufgeklärten super coolen Leute auf mich herab: „Ist das etwa Spekaltius in deiner Hand?“, fragen sie und machen mir unmissverständlich klar: Das geht gar nicht.
Als hätte ich die Kinder der Kakaobauern persönlich mit der Peitsche aufs Feld geschickt, nur damit ich mein Lebkuchen mit extra stark schmelzendem Überzug bekomme.
Früher habe ich dann immer verschämt die letzten Marzipanreste aus dem Mundwinkel geschleckt. Ich habe die Spekulatiuspackung möglichst unauffällig mit der Fußspitze unters Sofa geschoben und geknickt mein Rentiergeweih aus Plastik abgesetzt.
Aber jetzt ist Schluss damit!
Ich kann nichts dafür. Ich bin eine Weihnachtselfe. Ich liebe dieses Fest und alles, was dazu gehört! Ich liebe Spekulatius und Dominosteine und Marzipankartoffeln. Ich kann es gar nicht abwarten, meine Fenster mit Lichterketten zu schmücken, die super flauschigen Stoppersocken mit Bommeln und Schneeflocken rauszuholen und zu Last Christmas eine Runde durchs Wohnzimmer zu fliegen. Ich backe gern Plätzchen, bastele Adventskalender und Grußkarten, habe kleine Engelfigürchen und Schneekugeln. Die Adventszeit ist wunderbar! Leuchtend und duftend und voller Gemütlichkeit. Ich liebe ausgedehnte Spaziergänge durch kahle kalte Wälder, wenn die Füße über frostige Blätter knirschen, wenn die Sonne nur ganz leicht auf der Nasenspitze kitzelt, während alles andere dick in Mantel, Mütze und Handschuhen verpackt ist. Ich liebe Abende mit Freundinnen, heißem Tee und knisternden Kerzen.
Und weil diese Zeit so schön ist, freue ich mich jedes Jahr, wenn ich das erste bisschen Flitter und Glitzer in den Geschäften entdecke, wenn ich das erstes Mal duftenden Gewürzspekulatius in Milch tauchen kann, wenn ich das erste Mal beim Fahrradfahren meinen Atem sehe.
Auch wenn es erst November ist! Also entspannt euch mit eurer konsumkritischen Besserwisserei. Ihr müsst nicht mitmachen, ich zwinge niemanden zu einem Glas Punsch. Also lasst mich Elfe sein, und ich respektiere jeden Grinch.
Und in zwei Monaten treffen wir uns dann alle zusammen am Glühweinstand.
Abgemacht?
Jedes Jahr im Herbst fangen sie an, sich aufzuregen. Sie posten zynische Kommentare in sozialen Medien, sie teilen ihre ironisch-sarkastischen Kurzanalysen beim Feierabendbier. Ihre Empörung kennt keine Grenzen: „Weihnachtsschokolade im Supermarkt! Das kann doch nicht sein... Was für ein Unsinn!“
(c) Fatima Talalini |
Als hätte ich die Kinder der Kakaobauern persönlich mit der Peitsche aufs Feld geschickt, nur damit ich mein Lebkuchen mit extra stark schmelzendem Überzug bekomme.
Früher habe ich dann immer verschämt die letzten Marzipanreste aus dem Mundwinkel geschleckt. Ich habe die Spekulatiuspackung möglichst unauffällig mit der Fußspitze unters Sofa geschoben und geknickt mein Rentiergeweih aus Plastik abgesetzt.
Aber jetzt ist Schluss damit!
Ich kann nichts dafür. Ich bin eine Weihnachtselfe. Ich liebe dieses Fest und alles, was dazu gehört! Ich liebe Spekulatius und Dominosteine und Marzipankartoffeln. Ich kann es gar nicht abwarten, meine Fenster mit Lichterketten zu schmücken, die super flauschigen Stoppersocken mit Bommeln und Schneeflocken rauszuholen und zu Last Christmas eine Runde durchs Wohnzimmer zu fliegen. Ich backe gern Plätzchen, bastele Adventskalender und Grußkarten, habe kleine Engelfigürchen und Schneekugeln. Die Adventszeit ist wunderbar! Leuchtend und duftend und voller Gemütlichkeit. Ich liebe ausgedehnte Spaziergänge durch kahle kalte Wälder, wenn die Füße über frostige Blätter knirschen, wenn die Sonne nur ganz leicht auf der Nasenspitze kitzelt, während alles andere dick in Mantel, Mütze und Handschuhen verpackt ist. Ich liebe Abende mit Freundinnen, heißem Tee und knisternden Kerzen.
Und weil diese Zeit so schön ist, freue ich mich jedes Jahr, wenn ich das erste bisschen Flitter und Glitzer in den Geschäften entdecke, wenn ich das erstes Mal duftenden Gewürzspekulatius in Milch tauchen kann, wenn ich das erste Mal beim Fahrradfahren meinen Atem sehe.
Auch wenn es erst November ist! Also entspannt euch mit eurer konsumkritischen Besserwisserei. Ihr müsst nicht mitmachen, ich zwinge niemanden zu einem Glas Punsch. Also lasst mich Elfe sein, und ich respektiere jeden Grinch.
Und in zwei Monaten treffen wir uns dann alle zusammen am Glühweinstand.
Abgemacht?
Ich bin Fan davon, dass du Fan für Weihnachten bist. Ich mag das so sehr, wenn Menschen mit Freude und Euphorie an etwas hängen.
AntwortenLöschen