Darf ich vorstellen? Timon Krause

Patrick Kaut
Name: Timon Krause

Geburtsjahr: 1994

Beruf: Mentalist & Autor






 

Was wolltest du werden, als du ein Kind warst?

Paläontologe - also genau wie in Jurassic Park Dinosaurier ausgraben. Mein Vater war Fan dieser Filmreihe und irgendwie hat mich dann auch das Fieber gepackt. In meinem Kinderzimmer war es Standard, dass vom Teppich keine Spur war - so viele kleine Plastikdinos waren darauf verstreut. Drei davon stehen heute noch immer auf meinem Schreibtisch.


Warum hast du deinen Beruf gewählt?

Aus Leidenschaft! Statt Dinojäger bin ich heute Mentalist. Zum einen unterhalte ich Menschen damit, ihre Gedanken zu lesen; zum Anderen bringe ich in Seminaren Unternehmen bei, dasselbe Skillset im Alltag sowie im Beruf zur Kommunikation zu nutzen. Die Faszination für den menschlichen Geist begann für mich als ich mit 12 Jahren einer Hypnoseshow beiwohnte. Das wollte ich unbedingt lernen! Da ich aber aufgrund meines Alters zu keinem Lehrgang zugelassen wurde, erarbeitete ich mir Hypnose quasi im Selbststudium. Viel trial and error führten mich zu meinen ersten Erfolgen im Thema. Ab da ging es gradewegs immer tiefer in den mentalen Kaninchenbau - und heute bin ich hier.


Was bezeichnest du als Heimat?

Meine Heimat ist Anholt, ein kleines Dörfchen an der niederländischen Grenze. Mein Zuhause ist Amsterdam. Dort wohne ich seit 5 Jahren. Daneben habe ich aber auch ein Zuhause in Neuseeland, wo ich eine Zeit lang gelebt habe und noch immer viele Freunde habe, und auch in Oslo, und irgendwie natürlich auch noch immer in Anholt.


Magst du Fotos von dir selbst?
Das hängt ganz vom Foto ab! Als Unterhalter musste ich irgendwie über den Punkt hinweg kommen, wo ich Fotos von mir per definitionem nicht mag. Schliesslich muss ich mich selbst verkaufen: auf meiner Website, auf den sozialen Medien, in der Presse. Man gewöhnt sich dann schon an das eigene Bild. Aber natürlich gibt es auch Fotos von mir, die ich nicht mag…


Was bedeutet Freundschaft für dich?
Freunde sind Menschen, die einen dazu antreiben, eine bessere Version von sich selbst zu sein. Sei es durch ein starkes Vorbild, ihre schonungslose Meinung oder die bedingungslose Akzeptanz seiner selbst.


Was ist deine liebste Erinnerung?
Ich muss 6 gewesen sein, vielleicht auch 8, und mein Vater ging mit mir in das Naturkundemuseum in Berlin. Er hielt mir die Augen zu und trug mich auf seinen Schultern in die Eingangshalle. Als ich wieder schauen durfte, stand vor mir das Skelett eines riesigen Brachiosaurus - das ist der Dinosaurier mit dem riesig langen Hals. Ich war völlig überwältigt. Vor Kurzem war ich nach all den Jahren nochmals im selben Museum. Das Skelett steht noch immer dort und ist noch stets ebenso beeindruckend.


Was ist deine Vorstellung von Glück?
Manchmal ist für mich Glück, auf einer Bühne zu stehen und meine Magie mit dem Publikum teilen zu dürfen. Die Bühne, die Energie, die Interaktion mit den Menschen - das ist wie mein Herzschlag. Und manchmal ist für mich Glück, wochenlang im Winter durch Island zu fahren. Die Natur, die Landschaft, wie verlassen es dort ist - das ist wie Atmen. Ich glaube, die Balance macht es für mich.


Wer ist dein Vorbild?
Mein neuseeländischer Mentor Richard Webster, dafür, dass er bedingungslose Freundlichkeit lebt. Das englische kindness ist ein besserer Ausdruck.
Mein Scriptwriter Neal Austin, wegen seiner rasiermesserscharfen Kritik und seiner Fähigkeit, alles Überflüssige aus einer Performance zu streichen.
Der Handpanspieler Sam Maher - wir spielen dasselbe Instrument. Wo ich aber einfach Noten spiele, macht er Musik.


Wovor hast du Angst?
Lange Zeit hatte ich grosse Angst vor dem Tod. Das hat sich irgendwie wieder gelegt. Ich glaube, mit der Angst zusammen, zu gehen, bevor ich meine Ziele erreicht habe. Auch heute habe ich natürlich nicht alle meine Ziele erreicht. Dafür habe ich aber eingesehen, dass das auch niemals so sein wird - und, dass das gut so ist. Unsere Ziele treiben uns. Ich wünsche mir, dass für jedes erreichte Ziel zwei neue dazu kommen. Das bedeutet nicht, dass wir nie zufrieden sein sollen. Es gibt einen Unterschied zwischen neue Ziele haben und mehr wollen. Ich versuche mir regelmässig einen Moment zu nehmen um stolz auf das zu sein, was ich erreicht habe. Zugleich freue ich mich auf die Ziele, die ich noch habe und die Ziele, die ich danach haben werden. Letzten Endes können wir nämlich nur tagein, tagaus unser Bestes tun. Wer das tut, hat meiner Meinung nach nichts zu befürchten.


Hast du markante Angewohnheiten?
Ich knacke ziemlich oft mit den Fingern. Auf der Bühne fahre ich mir auffallend häufig durch meine Haare - ich glaube, das liegt daran, dass es mir sonst ins Gesicht fällt. Überhaupt bin ich manchmal ziemlich hibbelig.


Was magst du an dir?

Dass ich Kritik offen annehmen kann. Ich mache Fehler, vielleicht sogar häufiger als Andere, bin dabei aber stolz zu sagen, dass ich für gewöhnlich nicht denselben Fehler zweimal mache - sei es auf der Bühne oder privat. Die Fähigkeit, Kritik anzunehmen und auf sich zu beziehen, ohne das Ganze im Sinner einer Beleidigung persönlich zu nehmen ist für die künstlerische Entwicklung natürlich unglaublich wichtig. Ich versuche bewusst, dieselbe Einstellung im Privatleben zu bewahren.


Was willst du unbedingt lernen oder ausprobieren?
Es gibt so vieles! Seit Jahren habe ich mir vorgenommen, einen Fallschirmschein zu machen. Das eine Mal, dass ich im Tandem gesprungen bin, fand ich nämlich atemberaubend. Ausserdem möchte ich gerne mal einen richtig hohen Berg erklimmen. Und eines Tages, wenn ich den Mut dazu habe, eine Bühnenvorstellung schreiben, die ganz ohne Gedankenlesen auskommt, also nur Text. Ich habe riesengrossen Respekt davor, dass Comedians & Kabaretiers das hinbekommen.


Mehr zu Timons Arbeit findet ihr hier:
Website

Kommentare

  1. Finde ich ja sehr interessant, dass ich gerade hier jemanden finde mit einer Profession, die einer meiner Leidenschaften sehr ähnlich ist!

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  2. Ich bin schon ein treuer Fan von dem Jungen und jetzt weiß ich sogar noch ein bisschen besser, weshalb das so ist. Da sind viele Aussagen, mit denen ich mich identifizieren kann und die ich nachfühlen kann. Super spannend!

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