Meine Videospiele im Dezember
Super Smash Bros. Ultimate (Switch)
2018 hat eine Regelmäßigkeit aufgezeigt: Die Releases von Games auf die ich heiß bin, die ich vorbestellt habe, liegen immer drei bis vier Tage vor wichtigen Schulprüfungen. So auch bei Smash, welches dann erstmal lecker auf mich warten durfte, während das Netz gemeinschaftlich sich in Orgasmen gereviewt hat, wie unfassbar gut dieses Spiel doch sei.
Und ja. Es ist das Best-Of-Album der Reihe, es ist alles drin, was wir immer und auch nie haben wollten. Es ist vollständiger Fanservice. Besonders sticht der Classic-Modus aus, in dem jede der Figuren einer eigenen Geschichte folgt. Als beim Gastcharakter Ryu die Kämpfe auf Lebensenergie laufen und alle Treffersounds gegen die aus StreetFighter II ausgetauscht wurden, habe ich voll Emotionen gehabt und so.
Ich bin froh, wieder ein gutes Smash-Spiel zu haben, wobei ich aber auch keines bisher schlecht fand in der Vergangenheit. Sie hatten halt unterschiedliche Haltungen und Ideen hinter den Spielen. Und da Nintendo nicht so der Fan davon ist, ein ganzes Spiel per Patch zu verändern, setzen sie halt Feedback oft erst im nächsten Titel um. Ich für meinen Teil bin sehr glücklich, muss mich an die schöne neue Welt aber auch noch gewöhnen. Immerhin habe ich mir nur dafür eine Switch gekauft. Und nein, das ist nicht übertrieben. Ich weiß, dass ich das Game genug zocken werde, dass ich irgendwann pro Spielstunde weniger als einen Euro gezahlt haben werde. Das ist es vollkommen wert.
Ist gratis. Was daran liegt, dass es wohl auch eigentlich ein Handyspiel ist. Keine Ahnung. War mir egal. Ich hatte halt eine neue Switch und sie nur für Smash gekauft, aber so ganz ohne Spiel hat der Apparat halt keinen Sinn ergeben. Pokemon Quest sah nicht so trashig aus wie die anderen Gratistitel; es sah anders trashig aus. Hab ich mal runtergeladen. Pokemon kenn ich ja auch noch gut, ich hatte ja auch mal irgendwann eine Jugend.
Auch wenn es sich hier um ein sehr typisches mobiles Spiel handelt, mit künstlichen Wartezeiten die einen zwingen später wieder zu kommen und "Pay-to-Win2"-Inhalten, bin ich doch trotzdem ganz zufrieden mit dem Spiel. Das präsentiert sich als eine Art Brawler, in dem Spieler*innen nur anwählen, wann welches Pokemon welche Attacke ausführt. Ansonsten rennt das Team aus Dreien motiviert durch kleine Level, haut anderen auf die Mütze, bis ein Boss auftaucht, der dann aber auch selten schwer zu bewältigen ist. Ich bin vielleicht auch nicht die Zielgruppe dieses Spiels. So simpel wie alles geahlten ist, habe ich im Verdacht, dass das Spiel sich eigentlich an Kinder richtet.
Trotzdem ist es schöner einfacher Spaß, mit den beliebten Pokemon aus der ersten Generation des Spiels. Dazu zeigt Nintendo eine große Stärke: Bekannte Figuren in einem neuen Stil umsetzen. In Pokemon Quest sind alle Taschenmonster ganzschön klotzige Klötze. Sie sehen wie große Voxel aus und auch die Stimmen sind aufs einfachste reduziert. Was ein Problem sein könnte, stellt sich charmant raus. Der Effekt ist ähnlich wie bei dem Trailer zum Detektiv Pikachu Film. Die Erwartung ist, dass es einen stört, aber am Ende findet mensch das doch irgendwie alles ganz schön plausibel.
Zelda - Breath of the Wild (Switch)
Ich wollte das nicht. Das Spiel lag auf einmal auf meinem Tisch, weil einer meiner Boys mir was Gutes tun wollte. Dann bin ich in diese Neuerfindung der Zelda-Welt eingestiegen. Und bin zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt gar nicht mal so krass gehypet.
Bevor Panik ausbricht: Ich finde das Spiel gut, keine Sorge. Ich muss Zelda-Spiele mögen. Meine erste Rezension jemals in diesem Blog war Zelda - A Link to the Past. 2009. Oh wei. Wie alt ich bin und das alles hier schon ist. Gut, dass hier inzwischen auch ein paar neue Gesichter mitwirken. Und das gilt durchaus auch für das Videospiel. Denn als am Ende des Tutorials der König spricht und viele danach folgende bekannte Figuren sich sehr verändert haben, bin ich angetan. Es ist wieder die selbe Nintendo-Sache, wie gerade eben. Es ist eine geliebte Welt in einem frischer Design. In einer Ableitung.
Und einem neuen Gameplay. Denn als mich dann die offene Welt trifft, trifft sie mich hart. Ich kann überall hingehen, die Welt ist relativ dünn mit NPCs besiedelt, alles was ich erfahre, muss ich aus der Landschaft und ihren Ereignissen ablesen. Das macht mich zu einem krassen Erkunder, das Spiel aber auch zwischenzeitlich ein bisschen zu Arbeit. Denn: Schwierigkeitsgrad gibt es hier gratis. Was gut ist, denn Zelda ist damit jetzt deutlich erwachsener. Was überraschend war. Also wechsel ich meine Strategie im Spiel zügig von meinem gewohnten offensiven Stil radikal. Vielleicht hatte ich seit 2010 in einem Videospiel keine Schleichtaste mehr verwendet.
Wenn mensch dann aber die Schwierigkeits- und Lernkurve steil hochklettert - so lange die Ausdauer hält, lol - dann ist es wie ein Kanister Benzin ins Feuer gießen: Macht Bock!
Wer mit dem Einstieg auch etwas Schwierigkeiten hat, ein Tipp: Konzentriert euch vielleicht erstmal auf einen der Titanen.
Dead Cells (Switch)
Wo wir gerade bei Lernkurven sind: Dead Cells. Dieses Indie-Darling-Spiel ist eine unscheinbare fantastische Falle. Selten habe ich erlebt, dass ein Spiel in den eigenen Formen immer wieder betont, dass mensch langsam und bedacht vorgehen soll, dann aber durchs Spieldesign dazu verlockt, dass Spieler*innen immer schneller werden. In diesem Kontrast entsteht eine wundervolle Spannung, die
sich immer wieder durch Erfolge und Niederlagen auflöst. Dabei ist aber Steuerung und Spieldesign so, dass mensch immer (immer) (wirklich immer) selbst schuld ist, wen er oder sie verreckt.
Und um den Kontrasten treu zu bleiben, gibt sich das Spielsystem nämlich ernst und unnachgiebig, das Setting sanft brutal, während der darüber liegende Humor alles bricht und auflockert. Häufiger hat mir die Interaktion der Spielfigur mit den weitreichend verteilten Story- und Atmosphäre-Fetzen Lacher entlocken können. Besonders, wenn sie sich selbst über das "billige Spieldesign" auslässt, gefällt mir das. Alles sehr charmant. Wirklich, alles. Mensch darf sogar einstellen, ob die Heilgegenstände die Gegner fallen lassen zum Beispiel vegetarisch sind. Das ist irgendwie ein Nicken in Richtung der Konsument*innen. Mag ich.
Dazu kommt, dass dieser Mischling aus modernem Roguelike und klassischem Castlevania-Style, leider mit Heroin programmiert wurde. Es macht höchstgradig süchtig und es geht immer, nochmal eben schnell, sich noch einen Schuss....noch eine Runde zu spielen. Da mensch ein Fortschrittssystem hat, welches die kommenden Runs beeinflusst, ist es halt auch recht einfach, im Spiel vorwärts zu kommen, auch wenn mensch immer am selben Level scheitert. Errungende Fortschritte müssen nämlich immer nur bis zum Ende eines Levels gebracht werden, um sie zu sichern. Und das geht anfangs wirklich schnell. Der erste Level braucht nach etwas Übung selten mehr als drei Minuten.
Dead Cells ist mega gut und darf sich mit Smash darum streiten, ob es vielleicht mein bestes Spiel im Dezember ist. Was ist bei euch so durch die Tastaturen und Controller gelaufen? Was sollte ich mir mal anschauen und reinziehen?
2018 hat eine Regelmäßigkeit aufgezeigt: Die Releases von Games auf die ich heiß bin, die ich vorbestellt habe, liegen immer drei bis vier Tage vor wichtigen Schulprüfungen. So auch bei Smash, welches dann erstmal lecker auf mich warten durfte, während das Netz gemeinschaftlich sich in Orgasmen gereviewt hat, wie unfassbar gut dieses Spiel doch sei.
Und ja. Es ist das Best-Of-Album der Reihe, es ist alles drin, was wir immer und auch nie haben wollten. Es ist vollständiger Fanservice. Besonders sticht der Classic-Modus aus, in dem jede der Figuren einer eigenen Geschichte folgt. Als beim Gastcharakter Ryu die Kämpfe auf Lebensenergie laufen und alle Treffersounds gegen die aus StreetFighter II ausgetauscht wurden, habe ich voll Emotionen gehabt und so.
Ich bin froh, wieder ein gutes Smash-Spiel zu haben, wobei ich aber auch keines bisher schlecht fand in der Vergangenheit. Sie hatten halt unterschiedliche Haltungen und Ideen hinter den Spielen. Und da Nintendo nicht so der Fan davon ist, ein ganzes Spiel per Patch zu verändern, setzen sie halt Feedback oft erst im nächsten Titel um. Ich für meinen Teil bin sehr glücklich, muss mich an die schöne neue Welt aber auch noch gewöhnen. Immerhin habe ich mir nur dafür eine Switch gekauft. Und nein, das ist nicht übertrieben. Ich weiß, dass ich das Game genug zocken werde, dass ich irgendwann pro Spielstunde weniger als einen Euro gezahlt haben werde. Das ist es vollkommen wert.
Ist gratis. Was daran liegt, dass es wohl auch eigentlich ein Handyspiel ist. Keine Ahnung. War mir egal. Ich hatte halt eine neue Switch und sie nur für Smash gekauft, aber so ganz ohne Spiel hat der Apparat halt keinen Sinn ergeben. Pokemon Quest sah nicht so trashig aus wie die anderen Gratistitel; es sah anders trashig aus. Hab ich mal runtergeladen. Pokemon kenn ich ja auch noch gut, ich hatte ja auch mal irgendwann eine Jugend.
Auch wenn es sich hier um ein sehr typisches mobiles Spiel handelt, mit künstlichen Wartezeiten die einen zwingen später wieder zu kommen und "Pay-to-Win2"-Inhalten, bin ich doch trotzdem ganz zufrieden mit dem Spiel. Das präsentiert sich als eine Art Brawler, in dem Spieler*innen nur anwählen, wann welches Pokemon welche Attacke ausführt. Ansonsten rennt das Team aus Dreien motiviert durch kleine Level, haut anderen auf die Mütze, bis ein Boss auftaucht, der dann aber auch selten schwer zu bewältigen ist. Ich bin vielleicht auch nicht die Zielgruppe dieses Spiels. So simpel wie alles geahlten ist, habe ich im Verdacht, dass das Spiel sich eigentlich an Kinder richtet.
Trotzdem ist es schöner einfacher Spaß, mit den beliebten Pokemon aus der ersten Generation des Spiels. Dazu zeigt Nintendo eine große Stärke: Bekannte Figuren in einem neuen Stil umsetzen. In Pokemon Quest sind alle Taschenmonster ganzschön klotzige Klötze. Sie sehen wie große Voxel aus und auch die Stimmen sind aufs einfachste reduziert. Was ein Problem sein könnte, stellt sich charmant raus. Der Effekt ist ähnlich wie bei dem Trailer zum Detektiv Pikachu Film. Die Erwartung ist, dass es einen stört, aber am Ende findet mensch das doch irgendwie alles ganz schön plausibel.
Zelda - Breath of the Wild (Switch)
Ich wollte das nicht. Das Spiel lag auf einmal auf meinem Tisch, weil einer meiner Boys mir was Gutes tun wollte. Dann bin ich in diese Neuerfindung der Zelda-Welt eingestiegen. Und bin zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt gar nicht mal so krass gehypet.
Bevor Panik ausbricht: Ich finde das Spiel gut, keine Sorge. Ich muss Zelda-Spiele mögen. Meine erste Rezension jemals in diesem Blog war Zelda - A Link to the Past. 2009. Oh wei. Wie alt ich bin und das alles hier schon ist. Gut, dass hier inzwischen auch ein paar neue Gesichter mitwirken. Und das gilt durchaus auch für das Videospiel. Denn als am Ende des Tutorials der König spricht und viele danach folgende bekannte Figuren sich sehr verändert haben, bin ich angetan. Es ist wieder die selbe Nintendo-Sache, wie gerade eben. Es ist eine geliebte Welt in einem frischer Design. In einer Ableitung.
Und einem neuen Gameplay. Denn als mich dann die offene Welt trifft, trifft sie mich hart. Ich kann überall hingehen, die Welt ist relativ dünn mit NPCs besiedelt, alles was ich erfahre, muss ich aus der Landschaft und ihren Ereignissen ablesen. Das macht mich zu einem krassen Erkunder, das Spiel aber auch zwischenzeitlich ein bisschen zu Arbeit. Denn: Schwierigkeitsgrad gibt es hier gratis. Was gut ist, denn Zelda ist damit jetzt deutlich erwachsener. Was überraschend war. Also wechsel ich meine Strategie im Spiel zügig von meinem gewohnten offensiven Stil radikal. Vielleicht hatte ich seit 2010 in einem Videospiel keine Schleichtaste mehr verwendet.
Wenn mensch dann aber die Schwierigkeits- und Lernkurve steil hochklettert - so lange die Ausdauer hält, lol - dann ist es wie ein Kanister Benzin ins Feuer gießen: Macht Bock!
Wer mit dem Einstieg auch etwas Schwierigkeiten hat, ein Tipp: Konzentriert euch vielleicht erstmal auf einen der Titanen.
Dead Cells (Switch)
Wo wir gerade bei Lernkurven sind: Dead Cells. Dieses Indie-Darling-Spiel ist eine unscheinbare fantastische Falle. Selten habe ich erlebt, dass ein Spiel in den eigenen Formen immer wieder betont, dass mensch langsam und bedacht vorgehen soll, dann aber durchs Spieldesign dazu verlockt, dass Spieler*innen immer schneller werden. In diesem Kontrast entsteht eine wundervolle Spannung, die
sich immer wieder durch Erfolge und Niederlagen auflöst. Dabei ist aber Steuerung und Spieldesign so, dass mensch immer (immer) (wirklich immer) selbst schuld ist, wen er oder sie verreckt.
Und um den Kontrasten treu zu bleiben, gibt sich das Spielsystem nämlich ernst und unnachgiebig, das Setting sanft brutal, während der darüber liegende Humor alles bricht und auflockert. Häufiger hat mir die Interaktion der Spielfigur mit den weitreichend verteilten Story- und Atmosphäre-Fetzen Lacher entlocken können. Besonders, wenn sie sich selbst über das "billige Spieldesign" auslässt, gefällt mir das. Alles sehr charmant. Wirklich, alles. Mensch darf sogar einstellen, ob die Heilgegenstände die Gegner fallen lassen zum Beispiel vegetarisch sind. Das ist irgendwie ein Nicken in Richtung der Konsument*innen. Mag ich.
Dazu kommt, dass dieser Mischling aus modernem Roguelike und klassischem Castlevania-Style, leider mit Heroin programmiert wurde. Es macht höchstgradig süchtig und es geht immer, nochmal eben schnell, sich noch einen Schuss....noch eine Runde zu spielen. Da mensch ein Fortschrittssystem hat, welches die kommenden Runs beeinflusst, ist es halt auch recht einfach, im Spiel vorwärts zu kommen, auch wenn mensch immer am selben Level scheitert. Errungende Fortschritte müssen nämlich immer nur bis zum Ende eines Levels gebracht werden, um sie zu sichern. Und das geht anfangs wirklich schnell. Der erste Level braucht nach etwas Übung selten mehr als drei Minuten.
Dead Cells ist mega gut und darf sich mit Smash darum streiten, ob es vielleicht mein bestes Spiel im Dezember ist. Was ist bei euch so durch die Tastaturen und Controller gelaufen? Was sollte ich mir mal anschauen und reinziehen?
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