Gesprächsstoff #007

Welche Frage würdet ihr gerne all euren Menschen stellen und weshalb? 

Malte meint:
Ein aufrichtiges "Wie geht es dir?" ist meist schon die beste und wichtigste Frage, die man stellen kann. Ich möchte nicht, dass diese Frage eine stupide Floskel wird, auf die man automatisiert mit "Jo, muss." oder "Passt schon." antwortet. Wenn ich einen Menschen frage, wie es ihm geht, dann möchte ich auch ernsthaft wissen, was gerade bei ihm los ist. Ansonsten verkneife ich mir diese Frage einfach und ersetze sie durch andere Begrüßungsfloskeln oder Smalltalk. Denn ganz ehrlich: Aus Selbstschutz vor der Überlastung durch Probleme anderer Menschen halte ich es für durchaus wichtig, dass man nicht von jedem Menschen wissen muss, wie es ihm jetzt genau geht und was ihn beschäftigt. Manchmal tut es der eigenen Seele auch ganz gut, die oberflächliche Ebene eines Gesprächs nicht zu verlassen.

Um oberflächlich, aber trotzdem angeregt zu quatschen, stelle ich übrigens allen Menschen vier ganz bestimmte Fragen:
1. Pudding mit oder ohne Haut?
2. Die oder das Nutella?
3. Ziehst du zuerst Hosen und dann die Socken oder zuerst die Socken und dann die Hose an?
4. Würdest du lieber dein Leben lang Pupse ohne Geruch haben oder mit witziger Melodie furzen?

Perfekte Eisbrecher und ich weiß direkt, ob mein Gegenüber vernünftige Positionen vertritt oder einfach nur wahnsinnig ist.


Jay sieht das so: 
Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch Skill hat. Skill trennt sich von jeder gesellschaftlichen Bewertung, es geht mir nur um die ganz grundsätzliche Tatsache, dass mensch etwas kann. Meine Frage die ich gerne jedem Menschen auf der Welt stellen würde: Was möchtest du den anderen Menschen beibringen?

Das beinhaltet, welchen Skill mensch selbst hat und gleichzeitig in welcher Welt die Person leben will. Wenn jemand aufrichtig und von ganzem Herzen allen Menschen beibringen möchte, die Nasenflöte zu spielen, dann kommen alberne Zeiten auf uns zu. Fantastische alberne Zeiten, in den grober Unfug herrschen wird. Wenn uns dann noch Benehmen beigebracht wird, Nächstenliebe, fröhliche Tänze, Teezeremonien für die Ruhe und wie Sterne funktionieren, wann sollen wir dann noch Zeit für den ganzen Schmutz und Schrott haben?



Miriam sagt:
Als wir in unserer WG nach einer neuen Mitbewohnerin gesucht haben, haben wir jeder Bewerberin die gleichen Oder-Fragen gestellt: 

Couchpotato oder Partymaus?
Tiefkühl-Pizza oder selber kochen?
Frühaufsteher oder Langschläfer?

Klar, etwas alberne Fragen, aber es ging uns auch nicht darum, eine bestimmte, passende Antwort zu bekommen, sondern etwas über die Persönlichkeit der Menschen zu erfahren. Und genau das möchte ich immer, wenn ich ein ernsthaftes Gespräch mit jemandem führe. Ich möchte herausfinden „Wer ist dieser Mensch?“. Deshalb habe ich keine bestimmte Frage, die ich jedem Menschen stellen würde. Denn am Ende kann sowohl die Frage „Was ist dein Lieblingsessen?“ als auch „Was ist dir wichtig?“ zu einer Antwort führen, die etwas über mein Gegenüber verrät. Einzige Regel bei diesem ganzen Fragen-Stell-Kram: Wenn mir jemand etwas nicht erzählen möchte, dann muss das respektiert werden.

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"Gesprächsstoff" ist eigentlich eine so genannte Talkbox. Mit Fragen, die zum Gespräch anregen, weil sie nicht so aufgebraucht sind wie andere. Wir nutzen ein paar der Fragen des Basis-Sets, um unsere Gespräche hier im Blog anzuregen. Denn als Blogteam sind wir eigentlich in einer Kennenlernphase, wo es natürlich darum geht, herauszufinden, wer die anderen so sind. Aber wir wollen natürlich auch gerne mit euch sprechen und diskutieren, die Anreize nutzen und von euch neue Impulse bekommen. Also geht die Eingangsfrage natürlich auch an euch und wir freuen uns auf eure Kommentare.




Kommentare

  1. Anonym30.3.18

    Ja, bin bereits pensioniert und kann somit über Skill builder nicht viel mitreden,die werden ja schon seit längerer Zeit in Unternehmen eingesetzt, für Lösungs orientierte Beratungen,zum Einschätzen und Erkennen von Wahrnehmungen, dient Strategien, die im Beruf angewendet werden, zu meiner Zeit,also bereits eine Ewigkeit her, wurde man gecoacht, da erschienen plötzlich Coacher in den Betrieben und begleiteten dich bei deiner Tag täglichen Arbeit,ich denke, das war so der Anfang, danach kamen Lehrgänge,Trainer, Coacher,heute wird das vielleicht insgesamt von Skill Builder übernommen, für Führungskräfte, Fach Unternehmen heute vielleicht ein Anwendung, die auch dazu dienen soll, seine Mitarbeiter besser zu erkennen.
    Diese Skill builder sind meistens
    auf diesem Gebiet ,hoch qualifiziert mit wirtschaftlichem Background,ja alle die im Beruf mit diesen Experten zu tun haben, können uns mit Sicherheit mehr darüber berichten. Was die Fragen angeht, die Malte, Jay und Mirian uns hier veroeffentlichen, kann ich Malte schon mal zustimmen, viel zu oft, wenn man jemand beim Einkaufen trifft, den man eine Zeitlang nicht gesehen hat, stellt man diese Frage, und wie oft bekommt man die Antwort ja danke gut und auch selbst ertappt man sich, gerade die oder gerade den, schnellstens zu verlassen und gibt ebenfalls dieselbe kurze Antwort. Bevor mein Text verschwindet, schicke ich schon mal den 1.Teil ab. A1

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  2. Anonym30.3.18

    Ja, die restlichen,oberflächlichen Fragen, wie z.B ob Pudding mit oder ohne Haut,na ja,kleiner Test, Vergleich zu deinem eigenen Geschmack oder nur doch belanglos, um überhaupt ein Gespräch aufkommen zu lassen, ja passt ja fast , natürlich nur fast zu unserer momentanen Gesellschaft! Auf die Frage, was möchtest du den Menschen geben, muss ich direkt die Gegenfrage stellen, was kann ich den Menschen geben,welche Talente hab ich,welche Fähigkeiten besitze ich, wer bin ich,welchen Mehrwert kann ich schaffen, bereits schon im Beruf, vielleicht finanziell oder kann ich auch den Menschen etwas geben, was damit überhaupt nichts zu tun hat, dann muss es mir selbst auf jedem Fall Spass machen und ich muss die Faehigkeit besitzen, und wenn ich mit Witz, Humor und Spass Menschen damit erfreuen kann, einen Moment in Glückseligkeit zu gelangen, dann bleibt doch immer noch genuegend Zeit für den “alltäglichen Schmutz und “Schrott“, und auch ein einfaches Zuhören eines Menschens kann für denjenigen ganze Berge versetzen, und enttäschend, wenn man plötzlich bemerkt, dass man nicht so wichtig für jemanden ist, als man gedacht hat, jeder Mensch hat seine Talente, die er einsetzen soll, muß?, um die Welt etwas schöner zu machen und es gibt trotz aller Studien kein Rezept,was man den Menschen geben kann oder ihm beibringen kann,Vorleben,nicht von Wasser reden und selbst den Wein trinken,egal ob als Erzieher oder später in der Schule oder im Beruf hat man als Schüler sehr schnell erkannt,welche grossen Meister dich unterrichteten und welche authentisch dir mit seinem menschlichen Vorleben mir etwas gegeben haben, ist jetzt meine persõnliche Meinung dazu. Sorry, aber die drei Fragen von Miriam dienten ja jetzt nur, sich den richtigen Mitbewohner herauszusuchen,quasi ein Eigennutz, der aber nur zu menschlich ist, wer will ne Partymaus mitten in der Nacht täglich kommen hõren,wenn du selbst eher abends deine Ruhe haben willst, ja aber welche Frage würdet ihr gerne alle eure Menschen stellen und weshalb,ja vielleicht mõchte man dem einen oder dem anderen Menschen überhaupt keine Fragen stellen,vielleicht möchte man diese Menschen so sehen, wie man sie gerne sehen möchte, vielleicht will man nicht enttäscht werden, vielleicht wurde man so tief enttaeuscht, dass man an manche Menschen keine Frage mehr zustellen hat, also an alle Menschen ist für mich wieder eine zu grosse Nummer!!! Wünsche schöne Ostertage und noch viele solcher Gedanken lb.Grüße A1

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