Kommentar: Der digitale Freund
Was sind digitale Wörter – wie diese hier – vereinfacht gesprochen anderes, als Zahlen, die durch komplexe Systeme und Prozesse innerhalb eines Wimpernschlags dekodiert und für uns lesbar dargestellt werden? Und was könnte leidenschaftsloser sein als die Ansammlung und Aneinanderreihung von Zahlen? Zumindest für zwischenmenschliche Beziehungen.
Es ist die Mühe, die in diese verkappten Zahlenkombinationen einfließt. Früher, in Zeiten, in denen handgeschriebene Briefe noch das bevorzugte Kommunikationsmittel waren, erschien die Mühe und die Bedeutung nicht nur offensichtlich, sondern greifbar. Der Autor hatte sich die Zeit genommen, seinen Text wohlüberlegt zu formulieren, den Inhalt vielleicht mehrfach zu ändern und so seinem Gegenüber, dem adressierten Leser, durch die Handwerksarbeit und Gedankengänge seinen Respekt zu erweisen.
Heute, in Zeiten zahlreicher Chat-Möglichkeiten in Form von Whats App, Facebook Messenger oder gar Twitter ist der zwischenmenschliche Austausch scheinbar mühelos. Was steckt schon dahinter, eine schnelle, kurze Nachricht an andere zu schicken?
Doch gereichen diese Möglichkeiten auch zur Erhaltung von Feundschaften?
Für Verabredungen mag es noch genügen, doch Chats ersetzen keine Telefonate und vor allem keine persönlichen Treffen von Angesicht zu Angesicht. Ist dem tatsächlich so? Was, wenn zwei Personen, die sich zwar vor anderen als Freunde bezeichnen würden, sich in Wahrheit jedoch selten oder nie sehen, moderne Möglichkeiten zum geistigen Austausch verwenden und die Verbundenheit genau, wenn nicht sogar ausschließlich, auf diesen leidenschaftslosen Zahlen, die dekodiert werden, beruhen?
Eine ernstgemeinte, mit Bedacht formulierte Frage, inhaltlich a la „Wie geht es dir?“ ist mir jedenfalls lieber, als dieselbe Frage nur aufgrund konditionierter Gesprächseröffnung gestellt zu bekommen. Ich bin dankbar für diese Möglichkeiten, weil sie mir die Chance bieten, auch für räumlich entfernte Personen gefühlt weiter nahe zu stehen und anhand ausgereifter Konversationen unter Beweis zu stellen, auch in diesen zwischenmenschlichen Beziehungen Fleiß und Mühe zu stecken. Und ich danke den Leuten, die das akzeptieren, vor allem aber erkennen: Auch der digitale Freund ist ein Freund.
Es ist die Mühe, die in diese verkappten Zahlenkombinationen einfließt. Früher, in Zeiten, in denen handgeschriebene Briefe noch das bevorzugte Kommunikationsmittel waren, erschien die Mühe und die Bedeutung nicht nur offensichtlich, sondern greifbar. Der Autor hatte sich die Zeit genommen, seinen Text wohlüberlegt zu formulieren, den Inhalt vielleicht mehrfach zu ändern und so seinem Gegenüber, dem adressierten Leser, durch die Handwerksarbeit und Gedankengänge seinen Respekt zu erweisen.
Heute, in Zeiten zahlreicher Chat-Möglichkeiten in Form von Whats App, Facebook Messenger oder gar Twitter ist der zwischenmenschliche Austausch scheinbar mühelos. Was steckt schon dahinter, eine schnelle, kurze Nachricht an andere zu schicken?
Doch gereichen diese Möglichkeiten auch zur Erhaltung von Feundschaften?
Für Verabredungen mag es noch genügen, doch Chats ersetzen keine Telefonate und vor allem keine persönlichen Treffen von Angesicht zu Angesicht. Ist dem tatsächlich so? Was, wenn zwei Personen, die sich zwar vor anderen als Freunde bezeichnen würden, sich in Wahrheit jedoch selten oder nie sehen, moderne Möglichkeiten zum geistigen Austausch verwenden und die Verbundenheit genau, wenn nicht sogar ausschließlich, auf diesen leidenschaftslosen Zahlen, die dekodiert werden, beruhen?
Eine ernstgemeinte, mit Bedacht formulierte Frage, inhaltlich a la „Wie geht es dir?“ ist mir jedenfalls lieber, als dieselbe Frage nur aufgrund konditionierter Gesprächseröffnung gestellt zu bekommen. Ich bin dankbar für diese Möglichkeiten, weil sie mir die Chance bieten, auch für räumlich entfernte Personen gefühlt weiter nahe zu stehen und anhand ausgereifter Konversationen unter Beweis zu stellen, auch in diesen zwischenmenschlichen Beziehungen Fleiß und Mühe zu stecken. Und ich danke den Leuten, die das akzeptieren, vor allem aber erkennen: Auch der digitale Freund ist ein Freund.
Ich weiß ja, dass das auch eine Anspielung auf unsere Situation und Freundschaft ist und bin immer wieder überrascht, wie gut das Ganze funktioniert. Ich freue mich jedes Mal, dass unsere Gespräche so gut funktionieren und ich auch nicht den Eindruck habe, unsere Freundschaft würde daran irgendetwas verlieren.
AntwortenLöschenDanke auch für all die guten Gespräche!