Der schmale Grat des Autors
Wenn man schreibt (oder anders künstlerisch tätig ist) und tatsächlich vorhat damit und davon zu leben, dann steht man oftmals vor einer schweren Entscheidung. Zumindest vor einer, die einem das aktuelle Kulturgefüge der Gesellschaft aufdrängt:
Mach ich jetzt brotlose Kunst oder kunstloses Brot um vorwärts zu kommen?
Massengesellschaft, Massenmedien, Internet, Fernsehen, Radio, SMS-Ticker, Zeitung, Live-Feeds und so weiter. Unsere Welt ist schnell geworden. Der Damm der begrenzten Informationen ist gebrochen und ein nicht abreißender Strom an Inhalten stürzt auf uns nieder. Inhalte ganz verschiedener Beschaffenheit und Qualität fallen über uns her und wir tun uns schwer uns dauerhaft an etwas zu binden bzw. uns dauerhaft mit etwas zu identifizieren. Wir suchen/sehnen uns nach Trends um unsere Bindungen darüber aufzubauen als informiert und "up to date" zu gelten.
Wenn ich mich jetzt mit Texten, Fotos oder auch Musik in diesen Strom stürze, wie mache ich das?
Die brotlose Kunst:
Als Künstler dieser Neigung, bin ich Rebell und verweigere mich. Ich will nicht im Strom schwimmen aber auch nicht dagegen, denn auch das wäre mir zu angepasst. Ich will ein eigener Arm dieses Stroms sein oder den gesamten Strom in eine andere Richtung lenken. Einen eigenen Namen haben, auffallen.
Aber wer auffällt, der kann auch unbequem sein. Und wer unbequem ist, der kann auch unbeliebt sein. Natürlich kann auch eben genau das beliebt machen.
Wer sich und sein Handwerk neu erfindet, der muss erst überzeugen. Wer nicht einfach "Einer aus Tausend" sondern "Einer" sein will, der kämpft dagegen an, vom regulären Strom mitgerissen zu werden. Der kämpft. Und das kostet Kraft.
Wer sich der brotlosen Kunst verschreibt, der wird es schwer haben Verbündete zu finden. Und reich wird er auch nicht. Er bekommt in seinem dauerhaften Kampf viele Einblicke in sich selbst, er wird reich an Erfahrungen, die er aus kleinen Erfolgen und auch Misserfolgen erntet.
Das kunstlose Brot:
In diesem Strom zu erlernen, wie man auch etwas herstellt ist einfach. Erlernen durch Imitation ist eines der angeborenen Talente des Menschen. Was den Strom weiterträgt, was mit in eine Richtung reißt und schiebt, das gefällt.
Als "Bäcker" dieses kunstlosen Brotes verändere ich nur die kleinsten Kleinigkeiten am Rezept, um nicht zu außergewöhnlich zu sein. Ich bediene nur den einfachen "Hunger", aber decke damit auch einen Bedarf. Ich fertige wie am Fließband um auch möglichst viel Profit aus dem aktuellen Trend zu schlagen. Denn im extrem schnellen Wandel, da muss ich konkurrenzfähig bleiben. Und wenn ich kunstlos bin, dann muss ich es über Fleiß und Masse lösen.
Wer sich dem kunstlosen Brot verschreibt der wird zwar Verbündete finden können, da sich ein Gefühl der Gemeinschaft einstellt, aber er wird nicht berühmt. Reich wird er vielleicht wenn er sich geschickt anstellt, aber nicht an Erfahrung. Er macht jedesmal das selbe, was tausend andere auch tun. Wiederholung als Segen und Fluch in einem. Wer kunstloses Brot macht, schränkt sich eventuell selber ein.
Es ist schwierig das Gleichgewicht zu finden oder sich zu entscheiden.
Mach ich jetzt brotlose Kunst oder kunstloses Brot um vorwärts zu kommen?
Massengesellschaft, Massenmedien, Internet, Fernsehen, Radio, SMS-Ticker, Zeitung, Live-Feeds und so weiter. Unsere Welt ist schnell geworden. Der Damm der begrenzten Informationen ist gebrochen und ein nicht abreißender Strom an Inhalten stürzt auf uns nieder. Inhalte ganz verschiedener Beschaffenheit und Qualität fallen über uns her und wir tun uns schwer uns dauerhaft an etwas zu binden bzw. uns dauerhaft mit etwas zu identifizieren. Wir suchen/sehnen uns nach Trends um unsere Bindungen darüber aufzubauen als informiert und "up to date" zu gelten.
Wenn ich mich jetzt mit Texten, Fotos oder auch Musik in diesen Strom stürze, wie mache ich das?
Die brotlose Kunst:
Als Künstler dieser Neigung, bin ich Rebell und verweigere mich. Ich will nicht im Strom schwimmen aber auch nicht dagegen, denn auch das wäre mir zu angepasst. Ich will ein eigener Arm dieses Stroms sein oder den gesamten Strom in eine andere Richtung lenken. Einen eigenen Namen haben, auffallen.
Aber wer auffällt, der kann auch unbequem sein. Und wer unbequem ist, der kann auch unbeliebt sein. Natürlich kann auch eben genau das beliebt machen.
Wer sich und sein Handwerk neu erfindet, der muss erst überzeugen. Wer nicht einfach "Einer aus Tausend" sondern "Einer" sein will, der kämpft dagegen an, vom regulären Strom mitgerissen zu werden. Der kämpft. Und das kostet Kraft.
Wer sich der brotlosen Kunst verschreibt, der wird es schwer haben Verbündete zu finden. Und reich wird er auch nicht. Er bekommt in seinem dauerhaften Kampf viele Einblicke in sich selbst, er wird reich an Erfahrungen, die er aus kleinen Erfolgen und auch Misserfolgen erntet.
Das kunstlose Brot:
In diesem Strom zu erlernen, wie man auch etwas herstellt ist einfach. Erlernen durch Imitation ist eines der angeborenen Talente des Menschen. Was den Strom weiterträgt, was mit in eine Richtung reißt und schiebt, das gefällt.
Als "Bäcker" dieses kunstlosen Brotes verändere ich nur die kleinsten Kleinigkeiten am Rezept, um nicht zu außergewöhnlich zu sein. Ich bediene nur den einfachen "Hunger", aber decke damit auch einen Bedarf. Ich fertige wie am Fließband um auch möglichst viel Profit aus dem aktuellen Trend zu schlagen. Denn im extrem schnellen Wandel, da muss ich konkurrenzfähig bleiben. Und wenn ich kunstlos bin, dann muss ich es über Fleiß und Masse lösen.
Wer sich dem kunstlosen Brot verschreibt der wird zwar Verbündete finden können, da sich ein Gefühl der Gemeinschaft einstellt, aber er wird nicht berühmt. Reich wird er vielleicht wenn er sich geschickt anstellt, aber nicht an Erfahrung. Er macht jedesmal das selbe, was tausend andere auch tun. Wiederholung als Segen und Fluch in einem. Wer kunstloses Brot macht, schränkt sich eventuell selber ein.
Es ist schwierig das Gleichgewicht zu finden oder sich zu entscheiden.
Damit hast du wohl recht. Aber was du schreibst ist meiner Meinung nach genug "massenkompatibel", strotzt dafür aber von ungewöhnlichen Ideen. Du bedienst dich nur selten irgendwelchen Klischees, es sei denn es ist gewollt. Auch bei deiner Sprache bzw der Art, wie du dich ausdrückst hast du selten abgestumpfte und ausgelutschte Phrasen drin.
AntwortenLöschenEs mag also schwierig sein, das Gleichgewicht zu finden, aber bis jetz bekommst du das ganz gut hin. Zwischen einer von beiden Möglichkeiten würd' ich mich an deiner Stelle übrigens nich entscheiden. Das wäre zu einfach ;D
An Meadow:
AntwortenLöschenEs geht hier nichtmal konkret um mich und meine Werke. Ich versuche ein allgemeines Bild einzufangen und ein "Problem" dem Schreiberlinge wohlmöglich gegenüber stehen.
Ich denke, das Ziel sollte eigentlich ersteres sein. Zumindest für mich, erscheint dies wesentlich erstrebenswerter zu sein. Wer will schon gerne in der Masse untergehen? Ich will mit meinen Texten lieber provozieren und auf Gegenwehr stoßen, als einfach nur Zustimmung zu ernten. Ob mir das gelingt - keine Ahnung. Ich denke, dass die Mischung aus beidem einen guten Autor ausmacht. Man muss eine gewisse Bandbreite abdecken können. Dann kann man sagen, man ist ein guter Autor.
AntwortenLöschenIch glaube, ein "guter Autor" ist man, wenn man mit dem was man tut glücklich ist. Das würde ich gerne vom "Publikum" oder "Umfeld" trennen.
AntwortenLöschenAber ich gebe dir recht, das die Balance zu finden bestimmt ein guter Weg zu einem erfolgreichen Autor ist.
Echt gut formuliert. Ich mache mir da auch manchmal Gedanken drüber, wenn ich meine Gedichte schreibe. Eine Mischung hinzukriegen ist schwierig. Ich mache eher eine bewusste Trennung und nenne das dann Kommerzliteratur, wenn es für ein breites Publikum ist. (Für die individuellen Sachen habe ich noch keinen Oberbegriff gefunden ;-) )
AntwortenLöschenDa hast du so ziehmlich dasselbe Problem mit dem ich mich rumquälen darf. Leider ist das so in der kreativen Branche... entweder man bleibt "Standard", verdient etwas Geld oder man ist kreativer. Ich selbst habe mich für den Weg entschieden erstmal mit dem Strom zu schwimmen - alles zu lernen und aufzusaugen wie ein schwamm - um dann einen eigenen Weg gehen zu können und aus dem Masse aufzutauchen. Ob das klappt? Wer kann das schon sagen?! Denn eins darf man nicht vergessen, klar will man sich selbst verwirklichen, aber ich will auch Geld verdienen damit und leben können. Das schafft man nur mit "Standard" oder man kriegt die Menschen dazu seinen eigenen Srom hinterherzuschwimmen.
AntwortenLöschenJulia
Ist nicht das leckerste Brot, dass eines Bäckers der sein Tagewerk seit Jahr und Tag ganz offensichtlich gleich gestaltet?
AntwortenLöschenDer damals noch von seinem Meister, gelernt wie der die Brote backt? Der nach und nach, ganz seinem eigenen Geschmacke hier und da ein Grämlein ändert, bis dass das Brot ihm gar noch wohler schmeckt?
Der, wenn man doch vergleichen könnt, so jeden Tag ein etwas anderen Laib vollbracht?
Der nur gemessen an den wässrig Zungen seiner kurzlebig Käufer, backt so wie am ersten Tag.
An Julia:
AntwortenLöschenNatürlich ist es schwierig, aber für mich ist am wichtigsten, mich nicht selbst durch das was ich tue zu verhindern. Wenn ich das Gefühl habe, etwas nur noch mit halbem Herzen zu tun, dann kann ich es auch lassen.
Wenn man aber bei dem erfüllen der standartisierten Aufgabe/Tätigkeit auch noch Freude empfindet, dann muss man sie auch nicht aufgeben.
Manchmal ist man ja auch oberflächlich angepasst, aber die Kunst liegt im Detail.
An Falden:
Erstens: Natürlich gibt es auch die Ebene des Konsumenten, der vielleicht die kleinen feinen Unterschiede nicht bemerkt. Wie ich schon Julia gesagt habe: Manchmal ist es nur ein klitzekleines Detail, dass den Unterschied ausmacht.
Zweitens: Der handwerklich Aspekt darf natürlich nicht vergessen werden. Ersteinmal muss ich überhaupt backen können und es auch tun. Und ganz am Anfang sollte man eh nach Rezept backen, nur um den Dreh heraus zu bekommen. Aber im kreativen, da gibt es nicht immer einen Meister/Lehrer. Oftmals, muss man seinen eigenen Weg finden.