Verkaterter Alltag

Eigentlich beginnen meine Tage nicht so schlimm wie der heutige. Normalerweise bin ich morgens fit. Doch heute verstehe ich die genervt blinzelnden Blicke meiner beiden Kater Han & Chewie, die sie mir vom Fußende meines Bettes zuwerfen. Fußende ist gut - das bedeutet keiner der beiden hat zwischen meinen Beinen gepennt oder vor meinem Bauch oder in meinem Rücken. Ergo... brauche ich heute gefühlt keinen Chiropraktiker, weil ich die ganze Nacht verquer gelegen habe.
Man trottet dann so durch die Wohnung zum Frühstück, nimmt aber unterbewusst schon die Paranoia war, dass man entweder in Katzenkotze oder Katzenstreu treten könnte. Der eine von beiden kotzt gelegentlich geschlungenes Essen aus, der andere ist zu dumm sich die Pfoten vernünftig abzutreten. Auch wenn ich bereits die Katzenklos in einen Schrank gebaut habe... der Kerl schafft es echt immer wieder. Versteht mich nicht falsch! Ich liebe diese beiden knuddeligen Fellnasen, aber sie haben ihre Marotten.
Die andere Marotte ist alles was aus Stoff ist und auf dem Boden liegt zu markieren - zwingt mich zur Ordnung. Ist okay, damit kann ich leben. Zurück zum Frühstück - zuerst muss das Katzenklo gesäubert werden, denn der Geruch ist echt übel. Schön die Häufchen in den Müll bevor man das Nutella auf's Brot schmiert. Nur nicht verwechseln.
Nachdem ich dann am Vormittag in meinem Homeoffice den zweiten Kaffee genossen habe kommt meist Chewie an und stellt sich mauzend neben mich. Fütterungszeit - so wie er gähnt ist es eher Löwenfüttterung, denn in den weit aufgerissenen Kiefer könnte man eine Birne der Länge nach verstauen.

Sofern wir dann alle was gegessen haben sind wir auch wieder lieb zueinander. Die beiden kuscheln sich irgendwo in die Wohnung oder auf meinen Schoß. Manchmal tapsen sie vor den Monitoren lang - natürlich immer, wenn ich mit einem Kunden in der Fernwartung bin.
Die Mittagspause überstehe ich mit bettelnden Augen, denn mein Futter scheint wahnsinnig attraktiv für die beiden zu sein. Außerdem ergibt sich dann das Jagdterritorium der beiden. Mein Hocker der vor den Sofas steht. Keine Ahnung warum, aber sofern dort ein Teller drauf landet hat der Besitz des Essens spontan gewechselt. Das ist dann nicht mehr MEIN Essen, nein! Da wird ohne Gewissen ins Essen gebissen.
Der Nachmittag verläuft meist sehr ruhig, ab und an wird rumgealbert, Laserpointer gejagt oder sich gegenseitig geärgert. Beim Abendessen wiederholt sich die Hocker-Geschichte. Stell ja nicht dein Essen drauf!

Lustig ist es eigentlich immer, wenn ich abends zocke. Ich sitze dann mit Freunden und Bekannten im Discord, man schnackelt und mit einemmal kommt von hinten ein doch recht penetrantes und lautes *MIAUUU?* - oftmals wird es nicht übertragen, aber nach so 10-15 noch lauteren und penetranteren *MIAAAUUUUU!!!!* hört man wie plötzlich ein "Halt die Fresse, Chewie!" durch den Discord hallt. Das ist nicht böse gemeint. Ich stelle natürlich sicher, dass meine Katerchen vor dem Zocken versorgt sind und ich als angestellter Dosenöffner meinen Dienst erfülle, aber natürlich ist genau DANN irgendwas. Oftmals weiß ich auch nicht was und bekomme es nicht raus. Dosenfutter gibt es übrigens getrennt. Chewie muss zunehmen und hat einen Napf der aus der Enterprise stammen könnte und sich nur öffnet, wenn sein Chip hinterm Ohr erkannt wird. Han bekommt normales Nassfutter, Chewie etwas reichhaltigeres. Außerdem ist Han das schlingende Kotzbärchen und würde Chewie alles in drei Sekunden weg mampfen.


Wenn es Zeit für's Bett ist werde ich freundlich auch mit mauzenden Lauten daran erinnert doch endlich meinen Brustkorb zum drauflegen bereitzustellen bis ich eingeschlafen bin. Aye Chef!

Ich liebe meine beiden Racker und sie versüßen mir echt jeden Tag. Auch wenn in dem Text viel Negatives steht so liebe ich auch diese Marotten, denn sie machen die beiden einfach so einzigartig.

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