Guten Morgen

Als vibrierend ein Handy zum Wecken schellt,
noch vor dem ersten Ton,
betrete ich verträumt die vertraute Welt
und ahne schlimmes schon.

Als Weckton erklingt eine sanfte Melodie,
ein wundervolles Stück.
Üblich enttäuscht mich das Aufstehen nie,
doch heute nehme ich das zurück.

Dreist getäuscht und angelogen,
die Wahrheit ein bißchen umgebogen,
dieses undankbare Biest;
alles, wirklich alles, hat sie mir heut' vermiest.

Als ich also ganz friedlich zur Wachheit gelang
gewinnt eine Frage an Klang:
Warum mein Wecker dieses tut und klingt
und mir einen "Guten Morgen" singt,
denn eigentlich muss ich nicht aufstehen,
heute nicht zur Arbeit gehen.

Als ich aber dann in die Erinnerung schau
merke ich, ich bin nicht besonders schlau
und klage ganz laut an,
warum nach einem Sonntag
nicht noch ein Sonntag kommen kann?!

Kommentare

  1. Das hätte ich gerne mal vertont gehört, auf der Slammerbühne zum Beispiel.
    Interessant, dass wir uns beide zur selben Zeit in unseren Blogs mit Schlaf und Erwachen lyrisch auseinandergesetzt haben. Leibniz Monaden haben wieder zugeschlagen ;-)

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  2. für die Slambühne ist es vermutlich ein wenig kurz.

    Leider motiviert mich meine mangelhafte Technik aktuell nicht sonderlich, auch wirklich wieder Texte zu vertonen. Meist kommen meine Aufnahmen von "Externen". Vermutlich sollte ich an diesem Mangel mal etwas ändern.

    Ich glaube gar nicht, dass es so zufällig ist. Aber sinnhaft begründen kann ich es gerade nicht.
    Ich freue mich lieber darüber.

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  3. Vertont stelle ich es mir auch sogar noch besser vor. Da wird gelesen wo das Auge stockt und der Fluß ist der, den du willst. Es muss ja nicht immer eine perfekte Aufnahme sein.

    So kurz für einen Slam? Ist das dann eigentlich auf ein Werk begrenzt, oder könnte man 2 gegenüberstellen? Auch wenn ja ganz anders, auch thematisch, fänd ich den Kontrast zu Insomnia IV spannend.

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  4. Ich muss wieder mehr vertonen, das ist jetzt auf jeden Fall angekommen. :D

    Es ist bei einem Slam so:
    Man hat für gewöhnlich pro Runde (die Anzahl der Runden kann auf jedem Slam anders sein) Fünf bis Sieben Minuten Zeit um einen oder mehrere Texte zu lesen.
    Erfahrungsgemäß ist es aber besser, wenn man nur einen Text bringt. Der kann dann auch kurz sein, muss aber dann sehr auf den Punkt gebracht sein. "Enten im Herzen" wäre zum Beispiel so ein Text.
    Sonst ist es aber schon besser, einen längeren Text zu lesen.
    Zusätzlich wäre so eine Gegenüberstellung bestimmt spannend, aber das Slampublikum ist (auch erfahrungsgemäß) Unterhaltungsfixiert und öffnet sich so einem künstlerischen Vergleich meist nicht.
    Leider.
    Kann es sein, dass ich vielleicht nochmal sinnvoll aufschlüsseln sollte, was ein Slam ist und wie er funktioniert?

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  5. Bis auf diese Details war ich denke ich ganz gut aufgeklärt.

    Schade, ich hätte gehofft, dass das Publikum gerade in diesem Bereich auch mehr künstlerisch neugierig ist.

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  6. Es kommt sehr auf den Slam an, aber meist ist es schwierig ein "neutrales" Publikum in die künstlerische Ecke zu locken. Da muss man schon ein starkes Charisma oder eine angemessene attrative Performance mit auf die Bühne bringen.

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