Über Blumentöpfe und Streichhölzer
Ich rauche aus dem Fenster in der Küche in die lauwarme Sommernacht und starre auf die gelben Blumentöpfe auf dem Balkon meiner Nachbarn. Ich denke daran, wie du sagtest sie seien grün. „Alles Ansichtssache“, denk ich und mein Blick schweift ab. In meinem Kopf stell ich mir vor, du wärst hier. Wir trinken billigen Weißwein aus der Flasche und reden.
„Weißt du manchmal, stell ich mir vor mein Gehirn funktioniert wie ein Streichholz.“ Ich richte meinen Blick nicht ins Innere der Wohnung und rauche weiter beobachtend aus dem Fenster. „Immer wenn mich eine Idee packt, fang ich an zu brennen. Brennen. Ganz schnell und wild. Wie diese grellen weißen Phosphorflammen, wenn man Streichholzköpfe anzündet. Kurz blende ich alle und dann geh ich aus. Meine Energie verpulvert, abreagiert. Ich bin dann plötzlich ausgebrannt und nutzlos“
„Vielleicht“, erwiderst du, „ist das genau richtig so. Du begeisterst die anderen. Irgendwer muss der Anzünder sein und irgendwer die Kohle.“ Genüßlich ziehst du an deiner Zigarette.
„Ich hasse, dass du diesen widerlichen American Spirit Scheiß rauchst“
„Wär doch scheiße, wenn wir alle die Kohle wären. Hast du schon mal versucht Kohle ohne Anzünder zum Glühen zu bringen?“, übergehst du lässig und routiniert meinen Kommentar.
„Schönes Bild, aber dein Vergleich hinkt. Jeden Tag sollen wir aufstehen und zur Arbeit gehen. Jeden Tag denselben Scheiß. Jeden Morgen Pappmaul, jeden Morgen nebens Bett greifen und Wasser trinken. Jeden Morgen verschlafen in die Küche watscheln und Kaffee trinken. Jeden Morgen Mini-Zimtos essen und zur Bahn rennen. Und am Wochenende dann, trinken und rauchen. Portionierte Freiheit“
Sonnenstrahlen kitzeln meinen Arm.
„Ich mein, wo siehst du da die Verwendung für Anzünder? Ach, was rede ich da. Jeder Anzünder brennt länger als ich. Ich bin Diethylether. Ich hab ein scheiß F‑Gefahrensymbol auf meine Stirn tätowiert.“
„Ey, Ey! Das Internet sagt irgend so ein Typ hat mal den Nobelpreis bekommen, weil er dreißig Jahre lang mit den Fingerknochen der rechten Hand geknackt hat und mit der linken nicht.“
„Hä?“
Ich dreh mich um und Ben steht in der Tür.
„Naja, und damit hat er dann wohl bewiesen das Fingerknacken keine Gicht verursacht."
„Ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich mein ich kann doch auch nicht mein Toast fallen lassen und wenn es auf die beschmierte Seite fällt, sagen das beschmierte Toast immer auf eben jene Seite fallen“
„Doch.“
„Nein. Das ist im Übrigen abhängig von der Fallhöhe“
Ich tat so als würde ich kurz im Kopf überschlagen und sagte: „Ungefähr 2 m. Zwei Meter reichen damit der Rotationsimpuls das Brot wieder in seine ursprüngliche Lage – Marmelade oben – dreht“
Ich betonte dabei Marmelade oben deutlich und fühlte mich kurz ein wenig wissenschaftlich.
„Was machst du hier so alleine? Ist doch Samstag“
„Ich hab heute meinen letzten alten 10 € Schein ausgegeben. Ich bin traurig.“
Ben rollt die Augen, geht zum Kühlschrank und reicht mir ein Bier.
„Bier? Ich wollte übrigens gleich mit ein paar Leuten ins Tante Horst. Willst du mit? Die schöne Hannah ist auch da.“
Ich zünde ein Streichholz an. Sonnenexplosion.
„Ich weiß nicht…“
„Die schöne Hannah ist auch da.“, wiederholt Ben und betont dabei jedes Wort.
„Portionierte Freiheit..“, murmle ich.
„Was?“
„Schon gut, ich bin dabei.“
„Weißt du manchmal, stell ich mir vor mein Gehirn funktioniert wie ein Streichholz.“ Ich richte meinen Blick nicht ins Innere der Wohnung und rauche weiter beobachtend aus dem Fenster. „Immer wenn mich eine Idee packt, fang ich an zu brennen. Brennen. Ganz schnell und wild. Wie diese grellen weißen Phosphorflammen, wenn man Streichholzköpfe anzündet. Kurz blende ich alle und dann geh ich aus. Meine Energie verpulvert, abreagiert. Ich bin dann plötzlich ausgebrannt und nutzlos“
„Vielleicht“, erwiderst du, „ist das genau richtig so. Du begeisterst die anderen. Irgendwer muss der Anzünder sein und irgendwer die Kohle.“ Genüßlich ziehst du an deiner Zigarette.
„Ich hasse, dass du diesen widerlichen American Spirit Scheiß rauchst“
„Wär doch scheiße, wenn wir alle die Kohle wären. Hast du schon mal versucht Kohle ohne Anzünder zum Glühen zu bringen?“, übergehst du lässig und routiniert meinen Kommentar.
„Schönes Bild, aber dein Vergleich hinkt. Jeden Tag sollen wir aufstehen und zur Arbeit gehen. Jeden Tag denselben Scheiß. Jeden Morgen Pappmaul, jeden Morgen nebens Bett greifen und Wasser trinken. Jeden Morgen verschlafen in die Küche watscheln und Kaffee trinken. Jeden Morgen Mini-Zimtos essen und zur Bahn rennen. Und am Wochenende dann, trinken und rauchen. Portionierte Freiheit“
Sonnenstrahlen kitzeln meinen Arm.
„Ich mein, wo siehst du da die Verwendung für Anzünder? Ach, was rede ich da. Jeder Anzünder brennt länger als ich. Ich bin Diethylether. Ich hab ein scheiß F‑Gefahrensymbol auf meine Stirn tätowiert.“
„Ey, Ey! Das Internet sagt irgend so ein Typ hat mal den Nobelpreis bekommen, weil er dreißig Jahre lang mit den Fingerknochen der rechten Hand geknackt hat und mit der linken nicht.“
„Hä?“
Ich dreh mich um und Ben steht in der Tür.
„Naja, und damit hat er dann wohl bewiesen das Fingerknacken keine Gicht verursacht."
„Ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich mein ich kann doch auch nicht mein Toast fallen lassen und wenn es auf die beschmierte Seite fällt, sagen das beschmierte Toast immer auf eben jene Seite fallen“
„Doch.“
„Nein. Das ist im Übrigen abhängig von der Fallhöhe“
Ich tat so als würde ich kurz im Kopf überschlagen und sagte: „Ungefähr 2 m. Zwei Meter reichen damit der Rotationsimpuls das Brot wieder in seine ursprüngliche Lage – Marmelade oben – dreht“
Ich betonte dabei Marmelade oben deutlich und fühlte mich kurz ein wenig wissenschaftlich.
„Was machst du hier so alleine? Ist doch Samstag“
„Ich hab heute meinen letzten alten 10 € Schein ausgegeben. Ich bin traurig.“
Ben rollt die Augen, geht zum Kühlschrank und reicht mir ein Bier.
„Bier? Ich wollte übrigens gleich mit ein paar Leuten ins Tante Horst. Willst du mit? Die schöne Hannah ist auch da.“
Ich zünde ein Streichholz an. Sonnenexplosion.
„Ich weiß nicht…“
„Die schöne Hannah ist auch da.“, wiederholt Ben und betont dabei jedes Wort.
„Portionierte Freiheit..“, murmle ich.
„Was?“
„Schon gut, ich bin dabei.“
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