Warum ist das bei der Bahn so? #004 - Im Notfall
Unsere Miriam pendelt mit der Bahn zur Arbeit und kam neulich mit einer Frage zu mir. Sie fragte, was bei einem Notfalleinsatz im Zug oder an der Strecke passiert und warum das immer so lange dauert. Jay erweiterte die Frage und fragte, was man als Fahrgast im Falle eines Falles tun könnte.
Fangen wir an bei den Notfällen im Zug.
Es passiert leider sehr oft, dass ein Fahrgast medizinische Hilfe braucht und beispielsweise im Zug zusammenbricht. Hier gilt, wie an anderen Orten auch, dass erste Hilfe geleistet werden muss. Am besten spricht man sich mit anderen Reisenden ab und teilt sich auf, sodass die medizinische Erstversorgung und die Anforderung von Rettungskräften gleichzeitig ablaufen kann.
Wenn man Rettungskräfte anfordern muss, geht der erste Weg direkt zum Lokführer. In jedem modernen Reisezug befinden sich Sprechstellen (meistens im Türbereich), mit denen sich ein direkter Kontakt zum Lokführer aufbauen lässt. Sofern der Triebfahrzeugführer sich nicht in einer separaten Lok befindet, kann man auch direkt nach vorne laufen und an die Tür klopfen.
Bei Fernverkehrszügen spricht man im besten Falle die Zugbegleiter an, die können das sofort weitergeben.
Der Lokführer informiert in so einem Falle den Fahrdienstleiter, der über die interne Notfallleitstelle die Retter anfordert. Wichtig ist, dass dem Lokführer oder dem Zugbegleitpersonal gesagt wird, wo der Notfall ist, damit die Retter nicht den kompletten Zug entlanglaufen müssen oder in den falschen Zugteil einsteigen.
Der Zug bleibt am nächsten Halt stehen und die Rettungskräfte können sich um den Fahrgast kümmern. So lange der Rettungseinsatz läuft, kann der Zug nicht weiterfahren, weil die Versorgung des Fahrgastes meistens im Zug selber passieren muss und absolute Priorität hat.
Im besten Fall kann der Fahrdienstleiter um den betroffenen Zug herumfahren, indem er ein anderes Gleis nutzt. Im schlechtesten Fall geht das nicht und die nachfolgenden Züge können nicht weiterfahren, beispielsweise auf eingleisigen Strecken. Das führt natürlich zu Verspätungen aber hier geht es immerhin um Menschenleben, da sollte es nicht schwer sein, Verständnis aufzubringen.
Bei Notfällen außerhalb des Zuges, beispielsweise am Bahnsteig, gilt wie sonst auch: Soweit möglich eine medizinische Erstversorgung sicherstellen und den Rettungsdienst alarmieren. Entweder über Handy oder per Sprechsäule am Bahnsteig. Über den SOS- Knopf wird man umgehend mit einem zuständigen Mitarbeiter verbunden und die Informationskette wird ans Rollen gebracht.
Stattdessen muss umgehend die 110 oder 112 angerufen werden. Die Leitstellen von Feuerwehr und Polizei geben das umgehend an die DB weiter, die daraufhin von ihren Fahrdienstleitern die Strecke sperren lässt, damit sämtliche Gefahren ausgeschlossen werden und die alarmierten Rettungskräfte der Person helfen können.
Wenn die Retter alarmiert sind, fände ich es ratsam, wenn man ans Bahnsteigende geht um Züge mit Armbewegungen auf die Gefahrenstelle hinzuweisen.
Und zwar an beiden Bahnsteigenden, schließlich kann es immer vorkommen, dass ein Zug auf abweichend fahren muss.
Die Strecke wird erst dann wieder für den Zugverkehr freigegeben, wenn die Fahrdienstleiter von den Leitstellen der Polizei oder Feuerwehr bestätigt bekommen, dass der Einsatz vorbei ist und sich niemand mehr im Gleisbereich befindet.
Und das kann dann schon mal etwas länger dauern.
Ich hoffe, ich konnte offene Fragen klären.
Falls Ihr Fragen habt und wissen möchtet, wie gewisse Dinge im Bahnbetrieb ablaufen, dann schreibt uns diese Fragen gerne als Kommentar unter den Beitrag. Ich versuche diese dann zu beantworten!
Fangen wir an bei den Notfällen im Zug.
Es passiert leider sehr oft, dass ein Fahrgast medizinische Hilfe braucht und beispielsweise im Zug zusammenbricht. Hier gilt, wie an anderen Orten auch, dass erste Hilfe geleistet werden muss. Am besten spricht man sich mit anderen Reisenden ab und teilt sich auf, sodass die medizinische Erstversorgung und die Anforderung von Rettungskräften gleichzeitig ablaufen kann.
Wenn man Rettungskräfte anfordern muss, geht der erste Weg direkt zum Lokführer. In jedem modernen Reisezug befinden sich Sprechstellen (meistens im Türbereich), mit denen sich ein direkter Kontakt zum Lokführer aufbauen lässt. Sofern der Triebfahrzeugführer sich nicht in einer separaten Lok befindet, kann man auch direkt nach vorne laufen und an die Tür klopfen.
Bei Fernverkehrszügen spricht man im besten Falle die Zugbegleiter an, die können das sofort weitergeben.
Der Lokführer informiert in so einem Falle den Fahrdienstleiter, der über die interne Notfallleitstelle die Retter anfordert. Wichtig ist, dass dem Lokführer oder dem Zugbegleitpersonal gesagt wird, wo der Notfall ist, damit die Retter nicht den kompletten Zug entlanglaufen müssen oder in den falschen Zugteil einsteigen.
Der Zug bleibt am nächsten Halt stehen und die Rettungskräfte können sich um den Fahrgast kümmern. So lange der Rettungseinsatz läuft, kann der Zug nicht weiterfahren, weil die Versorgung des Fahrgastes meistens im Zug selber passieren muss und absolute Priorität hat.
Im besten Fall kann der Fahrdienstleiter um den betroffenen Zug herumfahren, indem er ein anderes Gleis nutzt. Im schlechtesten Fall geht das nicht und die nachfolgenden Züge können nicht weiterfahren, beispielsweise auf eingleisigen Strecken. Das führt natürlich zu Verspätungen aber hier geht es immerhin um Menschenleben, da sollte es nicht schwer sein, Verständnis aufzubringen.
Bei Notfällen außerhalb des Zuges, beispielsweise am Bahnsteig, gilt wie sonst auch: Soweit möglich eine medizinische Erstversorgung sicherstellen und den Rettungsdienst alarmieren. Entweder über Handy oder per Sprechsäule am Bahnsteig. Über den SOS- Knopf wird man umgehend mit einem zuständigen Mitarbeiter verbunden und die Informationskette wird ans Rollen gebracht.
Ganz wichtig ist, dass unter keinen Umständen der Gleisbereich betreten werden darf!
Stattdessen muss umgehend die 110 oder 112 angerufen werden. Die Leitstellen von Feuerwehr und Polizei geben das umgehend an die DB weiter, die daraufhin von ihren Fahrdienstleitern die Strecke sperren lässt, damit sämtliche Gefahren ausgeschlossen werden und die alarmierten Rettungskräfte der Person helfen können.
Wenn die Retter alarmiert sind, fände ich es ratsam, wenn man ans Bahnsteigende geht um Züge mit Armbewegungen auf die Gefahrenstelle hinzuweisen.
Und zwar an beiden Bahnsteigenden, schließlich kann es immer vorkommen, dass ein Zug auf abweichend fahren muss.
Die Strecke wird erst dann wieder für den Zugverkehr freigegeben, wenn die Fahrdienstleiter von den Leitstellen der Polizei oder Feuerwehr bestätigt bekommen, dass der Einsatz vorbei ist und sich niemand mehr im Gleisbereich befindet.
Und das kann dann schon mal etwas länger dauern.
Ich hoffe, ich konnte offene Fragen klären.
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