Die Naht eines Ringes

Aus dem Fenster heraus sehe ich ein Taxi voller Gelegenheiten davon fahren und frage mich, ob unsere Geschichte damit endet?
Ein Streit auf der Straße, ein Kuss im Regen, ein Klischee in Bedrängnis.
Und dann sitzen wir beim Tee zusammen und reden, als wären wir Bruder und Schwester. Scherzen, lachen und täuschen uns, wenn du sagst, du müsstest jetzt auch gehen und ich sage, dass ich mich freue: für dich.
Wenn du dann gehst, dann lächele ich, damit du die Lüge glaubst, aber halte es nur, weil ich hoffe, so den Tränen den Schmerz zu nehmen.
Und wenn ich dann weine, ist dann die Liebe für dich stärker, oder die Lüge, oder die Lüge, dass ich dich nicht mehr liebe?
Aus dem Fenster heraus schaue ich aus einem Taxi voller Hoffnungen und folge dir, weil hier die Geschichte anfängt.

Kommentare

  1. Schön. Und deprimierend.

    Erinnert mich ein bisschen an die Geschicht um die Nichtbegegnung im Bus.

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  2. Es ist ein wenig kryptisch, was Abfolge und Örtlichkeit anbelangt, aber es wirkt und ich habe es gerne mehrfach lesen müssen.

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  3. An Citara:
    Danke. Die Nichtbekanntschaft hatte ich gar nicht mehr im Blick, aber du hast sehr recht. Da ist eine ähnliche Ohnmacht am Werke.

    An den Träger:
    Danke sehr. Freue mich, dass es auch etwas so kurzes gut wirkt.

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