Bericht: Redhead Days Breda


Vor einiger Zeit bin ich bei Facebook zufällig auf eine Veranstaltung gestoßen. Und zwar auf die "Redhead Days 2015" in Breda, Niederlande, vom 4. bis zum 6. September.
Jetzt ist bei mir die Grundvoraussetzung dafür natürlich gegeben, immerhin bin ich ja rothaarig.
Also hieß es Tasche packen und ab nach Breda.

Schon als ich am Hauptbahnhof ankam, sah ich viele Mitrotschöpfe. Also war ich schon mal richtig.
Als ich dann kurze Zeit später an der Rezeption des von mir gebuchten Hotels stand, war auch die erste Frage, ob ich wegen des Rothaarigenspektakels da wäre.
Eine sehr naheliegende Frage.

Zurück am Hauptbahnhof war die große Frage: Wo muss ich hin?
Nach ein wenig herumfragen bei wirklich freundlichem Personal der Nederlandse Spoorwegen, bin ich dann Richtung Innenstadt geschickt worden.
Und tatsächlich: Schon aus einiger Entfernung hörte man schon das dumpfe Dröhnen von Livemusik.

Auf dem Weg zu der Bühne, ging ich durch einen Park. Und egal wo ich hinsah: Überall Rothaarige. Es bestand kein Zweifel mehr: Ich bin hier richtig.
In dem Park war auch ein Teil des Festivalgeländes aufgebaut. Zum Beispiel die Stände für die Kinder. Also hier war für jede Altersgruppe gesorgt.

Dann betrat ich den Platz, auf dem unter anderem die Bühne aufgebaut war. Was mir direkt auffiel: Hier sind viele Nichtrothaarige unterwegs. Und nahezu jeder hatte einen Aufkleber mit seiner oder ihrer Nationalität auf der Kleidung kleben.
Ich machte mich sofort auf die Suche nach dem Stand, an dem diese Aufkleber verteilt wurden und bin auch schnell fündig geworden. Im Informationszelt bekam ich dann auch einen dieser Nationalitätensticker von einer wirklich netten, jungen Frau überreicht.

Auf einmal stürzte hinter der Theke, welche die Grenze zwischen Mitarbeiterbereich und Besucherbereich trennte, eine weitere Mitarbeiterin auf mich zu, bremste vor der Theke ab und sagte mir in Englisch, dass ich voll den schönen Bart hätte und ob sie den wohl mal anfassen dürfte.
Ich gebe zu, das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, bejahte aber natürlich.
Und es kam die Antwort, die immer kommt, nachdem Leute meinen Bart angefasst haben: "Der ist aber weich!"

Jedenfalls war spätestens seit dem Zeitpunkt klar, dass ich mich wohl fühlte.
Kaum hatte ich mir den Sticker auf die Buchse geklebt und mich Richtung Bühne begeben hatte, kam ein Mann auf mich zu, ich schätze mal, dass er so Mitte 20 gewesen sein musste.
Er fragte, ob er wohl ein Foto mit mir machen könnte.
Ich bejahte und posierte mit ihm für das Foto.
Generell wurde sehr viel dort fotografiert. Tatsächlich liefen dort, mit mir eingerechnet, mindestens 10 Fotografen rum und zusätzlich fotografierten viele mit ihnen Handys oder Kompaktkameras.

So kam es, dass man fast überall Menschen sah, die für Fotos posierten.
Auch ich bin oft angesprochen worden, meistens fanden die Leute meinen Bart so toll oder mein T- Shirt mit der Aufschrift "There's a name for people without beards - Women" und einem aufgedruckten Vollbart in meiner Haarfarbe.

Überrascht hat mich, von wo aus die Leute alle herkamen. Die meisten kamen aus den Niederlanden, Deutschland und Italien. Aber auch aus Dänemark, Spanien, Großbritannien, Russland, Israel, Kanada, USA und Neuseeland, um nur ein paar zu nennen.
Da war ich echt baff!

Was mir besonders aufgefallen ist, war, dass die Menschen auf dieser Veranstaltung sehr offen und freundlich waren. Wenn man nach einem Foto fragte, war die Antwort immer die Selbe: "Klar, gerne".
Ich habe mich dort auch mit vielen Leuten unterhalten. Auch in den Gesprächen merkte man, dass alle dort Bock auf die Veranstaltung hatten und Spaß hatten.
Die positive Grundstimmung zog sich durch die gesamte Veranstaltung.


Wir hatten aber auch echt Glück mit dem Wetter. Als ich mittags in Breda angekommen bin, hat es noch geregnet wie blöde. Doch es dauerte nicht mehr lange und es war Sonnenschein und eine angenehme Temperatur angesagt.

Nachdem ich mir noch ein paar Musiker auf der Bühne anhörte, bin ich dann auch zu meinem Hotel zurück.

Am nächsten Tag hatte ich noch etwa eine Stunde Zeit, bevor mein Zug Richtung Heimat fuhr, also noch mal ab zum Veranstaltungsgelände.
Und es hat sich als gute Idee erwiesen, denn als ich dort ankam wurde grade eine große Wiese vorbereitet und mit Rothaarigen geflutet. Das große Gruppenfoto war wieder angesagt.
Dieses Jahr standen am Ende 1721 Menschen auf dieser Wiese, die von von einer Hubbühne aus fotografiert wurde.
Ich war nicht mit auf dem eingezäunten Bereich. Schließlich war ich ja selber zum Fotografieren dort und das geht so schlecht, wenn man in dem Pit steht.

Als ich mich dann grade auf den Weg zurück zum Bahnhof machen wollte, kam mir noch ein Mann mit einem kleinen, weißen Golden- Retriever- Mix entgegen.
Ich fragte, ob ich wohl ein Foto von dem Hund machen dürfte.
"Versuchs ruhig" sagte der Mann lachend.
Tatsächlich hatte er Recht, das war gar nicht so einfach. Der kleine Hund, vier Monate alt, wollte die ganze Zeit mit meiner Kamera spielen.
Das hat zwar nicht direkt was mit der Veranstaltung zu tun, war aber dennoch furchtbar süß und sollte deswegen meiner Meinung noch mal erwähnt werden.



Ich wäre am liebsten gar nicht mehr aus Breda abgereist, es hat mir einfach zu sehr gefallen.
Mal gucken, ob ich nächstes Jahr länger bleiben kann.

(Mehr Fotos gibt es auf www.fotowikinger.de)

Kommentare

  1. Das Gruppenfoto ist ein Hit. Es muss so herrlich skurril sein an einem Ort zu sein, wo alle die selbe Haarfarbe haben.

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    1. Eher "wo viele die selbe Haarfarbe hatten" ;-)
      Tatsächlich fand ich es nicht skurril. Vielmehr fühlte ich mich auf der Stelle wohl und irgendwie verstanden. War ein geiles Gefühl jedenfalls.

      Übrigens: Auf der Facebookseite der "Redhead Days Breda" sind die Gruppenfotos von oben veröffentlicht worden. Sind der Wahnsinn!

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