How to Slam - Wie melde ich mich als Teilnehmer*In an?
Poetry Slams gibt es überall, aber wie komme ich eigentlich selbst auf die Bühne?
Im Laufe der Jahre haben sich Slam und die Community verändert. Während die Zahl der Slams sich erhöht hat, bedeutet dass noch nicht, dass sich auch die Zahl der Bühnen auf denen du als Einsteiger*In anfangen kannst, auch erhöht hat. Es gibt verschiedene Arten wie Slams ihre Künstler*Innen finden.
Es gibt Slams, die mensch als "Invitationals" bezeichnen könnte. Die Künstler*Innen werden gezielt eingeladen und für den Abend ausgesucht. Da hilft es für gewöhnlich auch nicht nett nachzufragen, ob mensch mitmachen darf. Außer mensch hat sich schon ein wenig einen Namen in der Szene gemacht.
Andere Slams fahren gemischte Formate. Die Organisation des Slams lädt ein paar Leute ein, aber auch Initiativmeldungen werden berücksichtigt. Dabei gilt häufig das Recht derer, welche am schnellsten gewesen sind. Sehr viele Slams arbeiten so, was daran liegt, dass so ein bunte Mischung aus Erfahrenden, Anfängern und lokalen Künstler*Innen entsteht.
Ein drittes Format ist die "Offene Liste". Die Poet*Innen werden an dem Abend vorstellig und daraus ergibt sich dann das Line-Up, die Zusammenstellung der Auftretenden. Dieses Format wird zum Beispiel bei Veranstaltungen wie "Kunst gegen Bares" genutzt, häufig auch in gemischten Abenden, die nicht nur Poetry Slams anbieten.
Wie komme ich jetzt an einen Startplatz?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Mal "Hallo" sagen!
Mit Blick auf die Deutschlandkarte ist es sehr schwierig Stellen zu finden, die nicht einen Poetry Slam in der Nachbarschaft haben. Ein guter Weg in Kontakt mit dem Format und Organisator*Innen zu kommen ist, selbst zum Zuschauen zu einem Slam zu gehen. In der Pause oder zum Ende des Slams sucht mensch den Kopf des Abends auf. Häufig ist das die Moderation. Mit einer kurzen Vorstellung und der Bekundung, dass mensch auch gerne mal mitmachen würde, geht dann für gewöhnlich alles seinen Weg. Wenn ihr ein bißchen nervös seid, schreibt euch ruhig die wichtigen Eckdaten auf. Zum Beispiel bei wem mensch sich melden muss, was mensch mitbringen muss, Namen von Veranstaltern und bevorzugte Kontaktwege.
Manchmal kann es sich auch lohnen zu Beginn des Slams vorstellig zu werden. Wegen des folgenden Punktes:
Immer Texte dabei haben
Du gehst schon gerne auf Slams und wartest auf deine große Stunde? Gelegentlich kommt es dazu, dass in einem Line-Up nicht alle Startzplätze vergeben sind zu Beginn des Abends. Künstler*Innen werden krank oder es passt einfach noch, dass jemand teilnimmt. Spricht mensch die Moderation schon vor dem Beginn des Abends an, kann es schnell mal passieren, dass mensch plötzlich Teil des Abends ist.
Internetrecherche
Gib den Namen deiner Stadt oder der nächstgelegenden Stadt in die Suchmaschine deines Vertrauens ein, gepaart mit dem Begriff Poetry Slam. Wenn dich das nicht schon automatisch bei einer Internet- oder Facebookseite eines Slams in deiner Gegend rausschmeißt, besteht die Chance, dass du Zeitungsartikel findest. In denen wiederum kannst du dann den Namen einer Moderation oder Organisation finden. Wenn du diese in einem weiteren Schritt im Netz suchst, findest du eine Kontaktmöglichkeit. Was jetzt recht aufwändig klingt, ist in wenigen Sekunden erledigt.
Jetzt musst du nur noch eine nette Nachricht schreiben, in der du dem Veranstalter die wichtigsten Dinge mitteilst. Wichtig für einen Veranstalter ist häufig folgendes:
- Wie heißt du und wie heißt du auf der Bühne? Klar, das ist Höflichkeit, aber auch wichtig, wenn die Veranstaltung beworben werden soll. Auch später für deine Anmoderation wichtig.
- Von wo aus würdest du zu dem Slam kommen? Deine Fahrtkosten werden dir erstattet. Damit der/die Veranstalter*In also berechnen kann, wieviel der Abend kosten wird, ist das eine wichtige Information.
- Wie alt bist du? Besonders wenn Slams in Kneipen stattfinden oder Medien im Anschluss veröffentlichen, ist es wichtig zu wissen, wie alt du bist. Eventuell braucht es eine Einverständniserklärung deiner Erziehungsberechtigten. Das ist aus verschiedenen bürokratischen Gründen wichtig, die wir hier jetzt mal nicht vertiefen.
Alles weitere wird dir dann die Orga des Slams in einer netten Antwort zurück geben. Solltest du nicht zu dem Slam passen, ist es häufig üblich, dass dir weitere Kontakte genannt werden, bei denen du auf die Bühne könntest.
Warst du dann auf ein paar Slams, wirst du schnell feststellen, dass es leichter wird an weitere Auftritte zu kommen. Andere Slammer*Innen kennen oft die Slams in der Region, häufig sind im Line-Up auch weitere Veranstalter*Innen dabei, die euch einladen werden oder die ihr ansprechen könnt.
Ihr kennt weitere Wege um an Auftritte zu kommen? Ihr habt noch weitere Fragen zur Anmeldung bei Slams? Dann schreibt uns gerne Kommentare, wir hören gerne von euch!
Hallo lieber Nachtwind,
AntwortenLöschenIch mag diesen Artikel sehr gerne und finde meinen eigenen Werdegang als slammende Person auch darin wieder.
Es wäre vielleicht schön noch deinen persönlichen Slam-Einstieg oder den anderer beteiligter lesen zu können.
Grüße
Hallo liebe/r Leser*In!
LöschenMein Einstieg fand über einen Umweg statt. Ich war lange Zeit Blogger, wollte was neues probieren. Das Spunk in Gelsenkirchen, ein Jugendhaus der Falken, bot mir an, eine Lesung dort zu veranstalten. Darüber hinaus planten sie weitere Lesungen, um dann, im Abschluss der Reihe alle Autoren gemeinsam ins Haus zu holen. Lucien Deprick, Sami Omar und Sven-Andre Dreyer empfahlen mir dann, mit meinen Sachen mal zu einem Poetry Slam zu gehen, weil sie glaubten, die würde ich gut reinpassen.
Ich suchte Slams, schrieb Emails an Veranstalter, bekam ein paar wenige Absagen, aber auch Zusagen. Dann war mein erster Auftritt in Witten bei der Sprechstunde. Von dort lernte ich ander Veranstalter*Innen kennen und machte dann nach und nach meinen Weg.