Gastbeitrag: Mein Gemüse

Heute eine Gastbeitrag von David Grashoff, einem Bühnenkollegen. Der Herr betreibt in Wuppertal mit dem Wortex einen PoetrySlam, hat vor kurzem sein Buch "Sackaffen" auf den Weg gebracht, teilt sich eine Lesebühne mit Jan-Philip Zymny und macht seit neustem mit dem DirtyNerdBlog auch das Netz schwer unsicher.
Der Name des Blogs erfasst auch gut die beiden Kernarbeitsbereiche des Grashoffs, zu mindest wie ich sie erkannt habe: Schmutzige Sprache und nerdige Inhalte. Als Leseprobe und Anreiz seine Seit zu besuchen nun also sein Text:

Mein Gemüse

Meine Eier sind aus Titan und aus meinem Sack wachsen keine Haare sondern Stahlwolle.

Ich bin nicht auf Crack, Koks oder Pappen.

Ich bin auf Testosteron!

Testosteron ist mein Gemüse und Gemüse ist das Zeug das die Tiere essen, die ich esse.

Am allerliebsten esse ich Stiere.

Ganze Stiere am Stück – vorzugsweise lebend, während sie sich gerade paaren.

Mein Name ist Zack Boner.

Ich bin das uneheliche Kind von Schwarzenegger und Stallone, und gestillt wurde ich von Chuck Norris.

Daher kenne ich auch nur zwei Gefühle. Wut und noch mehr Wut.

Aber ich bin Amerikaner und das bedeutet, dass ich der Gute bin und immer Recht habe. Wenn ich also meine Wut mit einer Panzerfaust an einem Kindergarten auslasse, dann hat das auch einen guten Grund.

Ich bin Zack Boner - der letzte Actionheld.

Und kommt mir ja nicht mit MacGyver!

Der erste Affe der rausfand, dass man mit Steinen Nüsse aufbrechen konnte. Das war MacGyvers Urahn.

Der Affe, der auf die Idee kam, dass man mit dem Stein auch den anderen Affen den Schädel aufbrechen konnte. Das war meiner.

Ich bin der ultimative Actionheld.

Ich bin so 80er wie Flashdance und Dirty Dancing, nur mit riesigen Waffen, Explosionen und ohne das schwule rumgetanze.

Und ich habe Waffen.

Ich habe sogar viele Waffe.

Für einen Amerikaner ist Waffenbesitz kein Grundrecht.

Es ist eine Pflicht.

Waffen sind mein Gemüse und Gemüse ist das Zeug, das die Bösen die ich erschieße nicht essen, denn das Böse isst kein Gemüse, genau wie ich, nur dass ich der Gute bin.

Ich habe auch ein Superfahrzeug. Nicht so ein dämliches sprechendes Auto oder ein Motorrad, sondern ein Unterwasser-Panzer-Zeppelin-Monstertruck mit einem Maschinengewehr das Munition verschießt vom Kaliber unendlich!

Mit meinem Superfahrzeug könnte ich ganz alleine in den Iran einmarschieren und Achmadinedschad so gewaltig in den Arsch treten, dass er bis nach Hückeswagen fliegt.

Mache ich aber nicht, weil es mir im Iran zu warm ist.

Und ich dann Hitzepickelchen kriege.

Außerdem gibt es im Iran bestimmt Schlangen und ich hasse Schlangen.

Das heißt aber nicht, dass ich Angst vor den Viechern habe.

Ein Zack Boner hat vor gar nichts Angst!

Noch nicht mal vor dem Weltuntergang!

Vor allem nicht den Weltuntergang, weil Zack Boner sogar dem so kräftig in den Arsch treten würde, dass er bis nach Hückeswagen fliegt.

Discovery Channel sollte ab sofort seine Dokus umbenennen in „Die Welt ohne Menschen aber mit Zack Boner“ oder „Der Tag an dem die Sonne explodiert, muss sogar Zack Boner Sonnencreme auftragen“.

Und wenn Zack Boner einmal anfängt in der dritten Person von sich zu reden, hat der die „noch mehr Wut“-Stufe erreicht.

Dann gibt es nur eine Sache die ihn beruhigen kann und das ist Sex.

Aber Zack Boner kann keinen Sex mit Frauen haben.

Seine Spermien sind so stark, dass die Frau beim Samenerguss einfach explodieren würde.

Da helfen auch keine Kondome, denn die kleinen Zack-Boner-Sperma-Racker fressen sich mit Leichtigkeit durch Gummi, Holz und sogar durch Stahlbeton.

Jetzt muss sich Zack Boner in einen Bunker zurückziehen und selbst Hand anlegen. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, wenn das Gewehr bis zum Anschlag geladen ist.

Auch wenn das heißt, dass er durch seinen Orgasmus irgendwo auf der Welt ein Erdbeben auslöst.

Ein paar Tote in Japan und Italien sind aber nichts im Vergleich zu einem Zack Boner im „noch mehr Wut“-Modus.

Dagegen wirkt ein zugekokster Hulk wie Prinzessin Lillifee.

Gewalt ist mein Gemüse und Gemüse ist das Zeug, das dort nicht mehr wächst wo ich gewütet habe.

Und ich habe überall auf der Welt gewütet.

Ich habe in Japan gegen Godzilla gekämpft, in Afghanistan Landminen mit meinen Zähnen entschärft und in Tschernobyl Urlaub gemacht.

Ich habe weltweit Diktatoren gestürzt und andere Dikatoren an die Macht gebracht, denn nur ein pro-amerikanischer Diktator ist ein guter Diktator.

Sogar in Hückeswagen war ich schon, da war aber nicht viel los.

Als Actionheld muss man immer bereit sein die Welt zu retten, deswegen ist es wichtig aus seine Fitness zu achten.

Ich wache jeden Morgen um punkt 5 Uhr auf und mache erst einmal zweitausend Liegestütze. Um 5:05 Uhr gehe ich duschen. Danach trinke ich einen Eiweiß-Drink aus zwanzig Eiern und einem Liter Bullensperma.

Anschließend laufe ich dreiundvierzig Kilometer, wovon ich abwechselnd zehn Kilometer auf einem Bein hüpfend zurücklege.

Wenn ich mal schlecht drauf bin, gehe ich nur mit einer Büroklammer bewaffnet zum nächsten Rockerstützpunkt der Hells Angels und beleidige lautstark und auf übelste Weise ihre Mütter.

Das ist natürlich ein ganz gutes Kampftraining aber ich mache das auch um dem Warmduscher MacGyver mal zu zeigen, dass man mit Büroklammern nicht nur Bomben entschärfen oder Türen öffnen kann.

Wut ist mein Gemüse und Gemüse ist das Zeug, für das MacGyver Werbung machen würde.

Ich würde das nicht tun. Wenn ich Werbung mache, dann nur für männliche Produkte.

Für Mett, Erektionen oder Planierraupen.

Aber am allerliebsten für Testosteron.

„Mein Name ist Zack Boner und wenn ich mal einen gebrauchten Tag habe oder mich schlapp fühle weil ich 72 Stunden durchgehend die Welt retten musste, dann nehme ich Testosteron!

Testosteron lässt Haare auf der Brust wachsen und die Stimme drei Oktaven tiefer werden.

Testosteron macht einen Helden aus dir und sorgt dafür, dass die Frauen dir zu Füßen liegen, weil du sie alle K.O. schlagen kannst!

Testosteron! Das ist mein Gemüse!“