Text: der Sumpf
Der Sumpf ist heute schwerer als sonst. Die Würmer, die Erde, das Wasser ist so dicht. Es nimmt die Luft aus dem Mund wie der Lauf eines Revolvers bis in den Rachen. Keine Hand am Griff, kein Finger am Abzug. Nur die Möglichkeit eines platzenden Traums, aber keine Realität schießt aus den Synapsen. Der Sumpf ist besonders still, die Geister reagieren auf Geräusche und niemand mag mit ihnen heute reden, noch weniger von ihren Finger aus Stahl in die Haut geschnitten werden. Heute bin ich alle meine Probleme, wenn sie Ziegelsteine wären. Heute bin ich das Besteck wie es falsch herum in der Schublade liegt und mit roten Fahnen zum Gruß deine Hand greift. Heute bin ich eine Uhr die kein mal am Tag die richtige Zeit, aber immer einen Fortschritt vortäuscht. Heute bin ich der Sumpf. Mir selbst bis zur Unterlippe, bewege ich mich, füllt die Vase sich vom Fuß bis zur Stirn mit Morast. Alle Stifte brechen ab. Die Sonne fordert Schulden vom Mond. Ich würde ja einfach wieder schlafen gehen, aber wenn das wach meine Bilder sind, wer wartet wohl im Traum auf mich. Nicht dass es nachher ich selbst bin.
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