Text: zur beerdigung

zu meiner eigenen beerdigung komm ich nicht
am grab zu stehen und zu trauern
während ich eine rede halte
und ich neben mir stehe und weine
das schaffe ich nicht
nicht nochmal 
zu oft haben wir hier schon gestanden
wie viele von uns denn noch
ich habe mich auf dem arm
ein kleinkind
frisch
weinend
schreiend
neu
wie unpassend für die trauerfeier
im sarg liege ich
kaum mehr zu erkennen
wir hatten unsere konflikte
versucht zu lieben habe ich trotzdem
die erinnerungen werden vergehen
die liebe bleibt
nochmal mich sterben zu sehen
wie oft ich das noch in mir habe
das drama in meinem kopf
geh in frieden
mich zu vermissen bringt wenig
zurück komme ich nicht
es heilt den schmerz wenig
die wunde tropft aus
wir
die ichs die bleiben
wir werden es auch ohne dich schaffen
du fehlst erst
doch du bist jetzt frei
es wird lange dauern bis wir uns wiedersehen 
vielleicht erst zu meiner beerdigung
du wirst mich empfangen
bei all den teilen die vergangenheit sind
und frei

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