Noah

Noah

Emily ging, zwar immer noch unglücklich, aber nicht mehr heulend ihre Mutter suchen. Dann wendete ich mich lächelnd ihrem Vater zu. Kurz lächelte dieser auch um dann wieder betroffen zu schauen. „Herr Feldkamp, sind sie sich sicher das wir nicht einen Teil der Kosten der Beerdigung übernehmen sollen?“ Ich brauchte nicht überlegen, denn ich hatte dieses Gespräch schon öfters in den letzten Tagen mit Herrn Eichner geführt. Ich schüttelte lediglich den Kopf und wies mit einem fragenden Blick auf eine Kaffeekanne auf einem der Tische. „Sie wissen es ist mir unangenehm.“, sagte er noch, doch während ich einschenkte unterbrach ich ihn direkt: „Dass brauch es nicht. Es gibt nichts was sie begleichen müssten. Zucker?“ – „Bitte? Ach so, ja, bitte.“, dann nahm er sich seine Tasse und fuhr fort. „Aber Herr Winters ist für“ – „Noah“, fiel ich ihm ins Wort. „Ja, Noah ist wegen Emily gestorben.“ Er hasste es wenn man ihn nicht „Noah“ oder „No“ nannte. „Das sehen sie falsch. So wie ich Noah einschätze ist er für und nicht wegen ihr gestorben.“ Herr Eichner sah zum Boden. „Herr Eichner, so komisch es klingen mag, feiern sie heute!“, sagte ich. Einige Umstehende sahen mich kurz erstaunt an und auch Herr Eichner war sehr überrascht. Ich lehnte mich etwas vor und sagte ihm leise: „Feiern sie, dass sie dank Noah eine Chance bekommen haben ihrer zauberhaften Tochter beim Erwachsen werden zu zusehen.“ Herr Eichner suchte in seinen Taschen nach Taschentüchern, aber ich war schneller. Es waren sehr große runde Tränen die seine Augen hinaufrollten.

Nachdem er sie sich aus dem Gesicht gewischt hatte, bot ich ihm eine kurze Umarmung an, denn der gute Mann sah so aus, als hätte er die jetzt am Nötigsten. Und er nahm mit Freuden an. Noch während ich beobachtete wie Herr Eichner lächelnd nach Frau und Tochter suchte, spürte ich eine warme Hand an meiner Seite.