Der Fluss

In den Kopf fallen warme Tropfen
von kalten Synapsen abgewehrt
Sie treffen hart - sie klopfen, klopfen
Sie lassen nichts unversehrt

Sie heizen auf und brechen Schellen
die um sichere Gedanken umgelegt
Sie wollen durch Windungen schnellen
Alles wird von ihnen umgedreht

Widerstand hat keinen Zweck
Das Fundament ist aufgeweicht
Sie öffnen Tore, unentdeckt
Der Schutz ist ihnen völlig gleich

Sie mehren sich und wollen fließen
in ihrer chaotisch freien Art
Gedanken können sich nicht verschließen
Begeben sich auf wilde Fahrt

In total verdrehten Gegenwelten
die dir am Tage gar nichts bringen
In denen keine Regeln gelten
lassen sie müde Zellen singen

Der Realität schon längst entkommen
Die Ideen laufen nur noch wild
Von dem Fluss voll eingenommen
malt das Hirn ein verrücktes Bild

Die Logik, sie wird weggespült
Keine Idee bleibt bei der anderen
Kein Gefühl bleibt ungefühlt
Die Konzentration geht wandern

Der Fluss, man kann sich ihm nicht wehren
Er lullt die Disziplin ganz wohlig ein
Ist er da, willst du ihn nicht entbehren
Schiebt Fantasien vom "Können" ins "Sein"

Doch seine Dauer ist willkürlich
Niemand kann ihn künstlich halten
Chaotisch, pur und natürlich
Er lässt sich nicht verwalten.


Kommentare

  1. Wenn man einen Lauf hat muss man ihn nutzen.

    Lass Dich vom Fluss treiben. Wer weis wo er Dich hinbringt. ;-)

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  2. Ich schließe mich dem Kommentar des Imperators an.

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  3. Anonym3.11.08

    Schönes Gedicht!

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