Der Johnson-Fall - Teil 4
Autor: Jay
Verfasst: März 2009
Verfasst: März 2009
Der Johnson-Fall
Ferdinand Driver war eine ganz normale Erscheinung, aber mit einer seltsamen Geschichte. Der Wirt der Parkplatz-Bar wollte einfach eine ganz normale Kneipe führen. Er wollte einfach seinen Schnitt machen und das war es. Am Tag der Eröffnung ging es ganz gut los, aber dann irgendwann hörte er ein Rumpeln.
Ein Lkw war vom Parkplatz hinter dem Block bei vollem Tempo in die Hausfassade gerast und hatte sich verkeilt. So verkeilt, dass er sich in den Boden der Wohnung bohrte in die er gerast war. Also durch die Decke der Bar.
Es stellte sich wohl heraus, dass der Fahrer betrunken war. Er war zehn Minuten zuvor noch zahlender Kunde der Parkplatz-Bar. Übrigens ehemals Driver-Bar. Vermutlich hatte der Name die falsche Nachricht vermittelt. Der Fahrer des Lkws war definitiv nicht mehr fahrtüchtig.
Der Lkw konnte nicht mehr aus dem Gebäude entfernt werden, ohne das es einstürzt, also hatte Ferdinand Driver enormen Schaden. Wie sollte er eine Bar betreiben, die jeder Zeit einstürzen könnte? Der Transportunternehmer, dessen Fahrer diese Situation verschuldet hatte, übernahm das Abstützen des Wagens, war aber sonst nicht besonders liquide um den später geforderten Schadensersatz zu erbringen. Durch ein, selbst für diese Stadt, seltsames Gerichtsurteil wurde dem Unternehmer erlaubt mit Naturalien, sprich Gegenständen zu bezahlen. Briefbeschwerer und Thermoskannen.
Driver schaute sehr verärgert, als er mir erzählte, dass er mit der nächsten Lieferung dann auch
Kleiderhaken und Schuhcreme führen würde.
Beim Verlassen der Parkplatz-Bar sah ich mich nochmal um, ob ich meinen Hut wieder finden würde. Ohne ihn fühlte ich mich dann doch etwas unwohl.
Alex Cutter wohnte nur ein paar Blocks weiter, ich brauchte also nicht einmal den Bus nehmen. Ich hatte eh einen so großen Teil meines Vorschusses in Nicht-Whisky investiert, dass ich den Fahrer diesesmal hätte mit Briefbeschwerern und Thermoskannen bezahlen müssen. Mit Thermoskannen bezahlen hätte sogar klappen können.
Es war eine dieser Tausend-Partein-Wohn-Festungen in der Cutter wohnte. Lebebatterie, sagte Flynn immer dazu. Das einzige was hier modern aussah, war die Gegensprechanlage. Genervt fuhr ich mit dem Finger über die Klingelschilder, während mein Arm von den Briefbeschwerern in der Manteltasche immer wieder herunter gezogen wurde. In der Parkplatzbar fand ich es noch wirklich witzig, aber jetzt war ich mir sicher, ich musste dieses Zeug loswerden.
Relativ weit unten war dann auch Cutters Klingel. Es dauerte ewig, bis Cutter an der Gegensprechanlage zu hören war. "Ja?" - "Guten Tag Mr. Cutter. Meine Name ist Peter MacGuire, sie kennen mich bestimmt." - "Nein." Es klickte in der Anlage, er hatte aufgelegt. Netter Kerl. Und natürlich kannte er mich nicht. Ich glaube, ich habe ziemlich laut geseufzt.
Diesesmal ging es schneller, bis er wieder an der Gegensprechanlage war. "Ja?" - "Mr. Cutter? MacGuire nochmal, ich habe ein paar Fragen an sie." - "Wer sind sie doch gleich?" - "Peter MacGuire, ich ermittle in dem Todesfall ihres ehemaligen Mitbewohners." - "Sind sie Polizist?" - "Nein." Es klickte in der Anlage. Netter Kerl.
Er ging sofort an die Anlage, man könnte sagen mit dem Klingeln. "Ja?" - "Ich bin Privatdetektiv. Lassen sie mich rein, ich stelle ihnen meine Fragen und bin wieder weg." - "Wer sagten sie, sind sie doch gleich?" - "Peter MacGuire. Privatdetektiv für beson..." - "Nummer Zwei.....hundert....sechs...beeilen sie sich." Klicken in der Leitung.
Entweder er hatte gelogen oder wirklich seine Apartmentnummer vergessen. In jedem Fall wurde mir die Tür aufgedrückt. Da fiel mir auf, dass ich Driver nicht gefragt hatte, wieso er damals Cutter entlassen hatte. Musste ich wohl über die letzte Thermoskanne vergessen haben.
Ähnlich langsam wie Cutter ächzte ich die "Zweihundertsechs" raus, als ich an der Tür ankam. Natürlich war der Fahrstuhl kaputt. Aber so war ich immerhin wieder nüchtern, als ich an der Tür klopfte.
Ich war nicht wirklich überrascht, dass mir nicht Cutter öffnete. Wie ich mir sicher sein konnte? Vor mir stand eine ältere Dame die mich mit folgenden Worten begrüßte:
"Ah, der Mann von der Fernsehgesellschaft. Ich habe ihr Klingeln gar nicht gehört. Wie sind sie denn rein gekommen? Ich habe ja gar nicht aufgedrückt. Naja, egal, kommen sie rein, ich mach ihnen jetzt als allererstes einen Kaffee."
Einerseits dachte ich mir, dass ein Kaffee jetzt genau das Richtige wäre, aber andererseits hätte sie sich vielleicht erst etwas anziehen sollen. Ich notierte: "Detektiv ist kein Traumjob." auf meinem Notizetikett und sagte zu der alten Frau: "Ein Kaffee wäre jetzt genau das Richtige."
Ein Lkw war vom Parkplatz hinter dem Block bei vollem Tempo in die Hausfassade gerast und hatte sich verkeilt. So verkeilt, dass er sich in den Boden der Wohnung bohrte in die er gerast war. Also durch die Decke der Bar.
Es stellte sich wohl heraus, dass der Fahrer betrunken war. Er war zehn Minuten zuvor noch zahlender Kunde der Parkplatz-Bar. Übrigens ehemals Driver-Bar. Vermutlich hatte der Name die falsche Nachricht vermittelt. Der Fahrer des Lkws war definitiv nicht mehr fahrtüchtig.
Der Lkw konnte nicht mehr aus dem Gebäude entfernt werden, ohne das es einstürzt, also hatte Ferdinand Driver enormen Schaden. Wie sollte er eine Bar betreiben, die jeder Zeit einstürzen könnte? Der Transportunternehmer, dessen Fahrer diese Situation verschuldet hatte, übernahm das Abstützen des Wagens, war aber sonst nicht besonders liquide um den später geforderten Schadensersatz zu erbringen. Durch ein, selbst für diese Stadt, seltsames Gerichtsurteil wurde dem Unternehmer erlaubt mit Naturalien, sprich Gegenständen zu bezahlen. Briefbeschwerer und Thermoskannen.
Driver schaute sehr verärgert, als er mir erzählte, dass er mit der nächsten Lieferung dann auch
Kleiderhaken und Schuhcreme führen würde.
Beim Verlassen der Parkplatz-Bar sah ich mich nochmal um, ob ich meinen Hut wieder finden würde. Ohne ihn fühlte ich mich dann doch etwas unwohl.
Alex Cutter wohnte nur ein paar Blocks weiter, ich brauchte also nicht einmal den Bus nehmen. Ich hatte eh einen so großen Teil meines Vorschusses in Nicht-Whisky investiert, dass ich den Fahrer diesesmal hätte mit Briefbeschwerern und Thermoskannen bezahlen müssen. Mit Thermoskannen bezahlen hätte sogar klappen können.
Es war eine dieser Tausend-Partein-Wohn-Festungen in der Cutter wohnte. Lebebatterie, sagte Flynn immer dazu. Das einzige was hier modern aussah, war die Gegensprechanlage. Genervt fuhr ich mit dem Finger über die Klingelschilder, während mein Arm von den Briefbeschwerern in der Manteltasche immer wieder herunter gezogen wurde. In der Parkplatzbar fand ich es noch wirklich witzig, aber jetzt war ich mir sicher, ich musste dieses Zeug loswerden.
Relativ weit unten war dann auch Cutters Klingel. Es dauerte ewig, bis Cutter an der Gegensprechanlage zu hören war. "Ja?" - "Guten Tag Mr. Cutter. Meine Name ist Peter MacGuire, sie kennen mich bestimmt." - "Nein." Es klickte in der Anlage, er hatte aufgelegt. Netter Kerl. Und natürlich kannte er mich nicht. Ich glaube, ich habe ziemlich laut geseufzt.
Diesesmal ging es schneller, bis er wieder an der Gegensprechanlage war. "Ja?" - "Mr. Cutter? MacGuire nochmal, ich habe ein paar Fragen an sie." - "Wer sind sie doch gleich?" - "Peter MacGuire, ich ermittle in dem Todesfall ihres ehemaligen Mitbewohners." - "Sind sie Polizist?" - "Nein." Es klickte in der Anlage. Netter Kerl.
Er ging sofort an die Anlage, man könnte sagen mit dem Klingeln. "Ja?" - "Ich bin Privatdetektiv. Lassen sie mich rein, ich stelle ihnen meine Fragen und bin wieder weg." - "Wer sagten sie, sind sie doch gleich?" - "Peter MacGuire. Privatdetektiv für beson..." - "Nummer Zwei.....hundert....sechs...beeilen sie sich." Klicken in der Leitung.
Entweder er hatte gelogen oder wirklich seine Apartmentnummer vergessen. In jedem Fall wurde mir die Tür aufgedrückt. Da fiel mir auf, dass ich Driver nicht gefragt hatte, wieso er damals Cutter entlassen hatte. Musste ich wohl über die letzte Thermoskanne vergessen haben.
Ähnlich langsam wie Cutter ächzte ich die "Zweihundertsechs" raus, als ich an der Tür ankam. Natürlich war der Fahrstuhl kaputt. Aber so war ich immerhin wieder nüchtern, als ich an der Tür klopfte.
Ich war nicht wirklich überrascht, dass mir nicht Cutter öffnete. Wie ich mir sicher sein konnte? Vor mir stand eine ältere Dame die mich mit folgenden Worten begrüßte:
"Ah, der Mann von der Fernsehgesellschaft. Ich habe ihr Klingeln gar nicht gehört. Wie sind sie denn rein gekommen? Ich habe ja gar nicht aufgedrückt. Naja, egal, kommen sie rein, ich mach ihnen jetzt als allererstes einen Kaffee."
Einerseits dachte ich mir, dass ein Kaffee jetzt genau das Richtige wäre, aber andererseits hätte sie sich vielleicht erst etwas anziehen sollen. Ich notierte: "Detektiv ist kein Traumjob." auf meinem Notizetikett und sagte zu der alten Frau: "Ein Kaffee wäre jetzt genau das Richtige."
Auch wenn ich schon von Dir über einige Details aufgeklärt wurde;
AntwortenLöschenKlasse!
Ich finde, dass ich bisher der beste Teil der Geschichte, wobei die anderen auch super waren ;-). Weiter so!
Wenn diese Kaffeepause nicht ein böses Ende für Peter nimmt. *Klick*
Einfach witzig. Ich finde die Geschichte, wie es zu den Thermoskannen Briefbeschwerern und vor allem zu dem LKW gekommen ist, einfach total lustig und richtig gut. Denn nicht umsonst musste ich schon wieder die ganze Zeit schmunzeln und lachen...
AntwortenLöschenSchreib weiter so. Vertrau auch weiterhin auf deine Fähigkeiten, du kannst das.
Ich möchte mich ungern entscheiden, aber der Imperator könnte Recht haben.
@Charly
AntwortenLöschenIch hab immer Recht!
Das gab's zum Größenwahn kostenlos dazu. ;-)
...endlich gehts weiter... Klasse!! Freu mich schon auf Teil 5-58!
AntwortenLöschenHerzlich, FrauVau
endlich geht's weiter.. und wie immer lässt du es schön spannend! bin ebenfalls schon gespannt darauf wie es weiter geht! ;)
AntwortenLöschenJuhuuuu, MEHR!
AntwortenLöschen@ Imperator:
AntwortenLöschenWie konnte ich das nur in Frage stellen...
Verzeih mir bitte meine Torheit.
Natürlich musst du Recht haben. Du bist schließlich der Imperator. ;-)
@Charly
AntwortenLöschenIch vergebe Dir! ;-)