Let's Play Terraria #25
"If you're going through hell, keep going!" So haben es The Streets zusammen mit dem Sänger von The Music mal verlauten lassen und es ist meine Hymne für dieses großes Vorhaben, das nach 25 Wochen (fast ein halbes Jahr!) das Terraria Let's Play zu seinem würdigen Ende führen soll.
Ziel ist es, im Höllenbiome die Wall of Flesh zu besiegen, ihres Zeichens Der Zugang zum Hardmode von Terraria. Der zweiten Hälfte des Spiels, die es im Schwierigkeitsgrad von knackig auf psychenbrechend umstellt.
Entgegen dem was wir hier vor einiger Zeit mal verabredet haben, muss die Maginotlinie für unseren Plan ruhen und wir werden doch einen Aufzug in die tiefsten Tiefen des Spiels bauen. Wir ziehen also die Deep Levels als Großbauprojekt vor.
In "Fachkreisen" hört dieses Bauprojekt auch auf den Namen Hellavator, da es sich um eine Art Fahrstuhl in die unterste Erdschicht handelt. Was in früheren Versionen des Spiels, ohne Seil, recht schwer war, ist jetzt ein einfaches Unterfangen, da wir uns vor dem Fallschaden einer solchen Tiefe so leicht schützen können.
Bevor wir aber damit beginnen, gilt es nochmal die Ausstattung zu prüfen. Immerhin haben wir ja bei unserem Erstbesuch in der Hölle etwas Hellstone eingesammelt. Da lässt sich doch bestimmt was machen.
Tatsächlich könnten wir das Fiery Greatsword schmieden, welches das Breitschwert aus der Hölle ist. Hach. Wie schön das klingt. Das Breitschwert der Hölle.
Was mich aber sehr irritiert, ist im Tooltip zu diesem Schwert die Ausweisung als Material. Das bedeutet immer, dass sich daraus noch etwas anderes herstellen lässt. Neugierde und ein höherer Schadenswert als unser aktuelles Murasame, überzeugen mich davon, die Hauptwaffe zu wechseln.
Nach einer kurzen Beratung mit Jeff, unserem Guide in der Basis, erfahre ich, dass sich aus Murasame, dem Fiery Greatsword, einem gewissen Blood Butcherer und einem Blade of Grass ein neues mächtigeres Schwert schmieden können. Was in meiner Erwartung vier Klingen haben müsst und schrecklich aussehen sollte. Tatsächlich sieht das Night's Edge aber ziemlich cool aus. Und ist als Material bezeichnet. Terraria hätte da also noch einiges mit uns vor, wenn wir es lassen.
Der Blood Butcherer ist das Breitschwert, welches sich aus Crimtane schmieden lässt. Das Blade of Grass der Vertreter aus dem Dschungel.
Hölle! Dungeon! Dschungel! Crimson! und Liebe! Wenn sich diese Fünf Kräfte vereinen, schaffen sie den stärksten Verteidiger der Erde: Captain Planet! Ach nee. Die letzte Zutat ist gar nicht Liebe. Nicht mal Schmiede, was so ein schöner schiefer Reim gewesen wäre. Die letzte Zutat ist ein Demon Altar. Wo anders lassen sich die vier Waffen nicht vereinen.
Aber heraus kommt dann:
Night's Edge macht sensationelle 42 Schadenspunkte. Das ist auch deshalb sehr gut, weil die ersten Schwerter im Hardmode schwächer sein werden. Sollte also in Betracht gezogen werden, so lange das noch recht einfach zu erreichen ist.
Für eine neue Rüstung wird unser Hellstone aber nicht reichen und daher nehmen wir unser Geld in die Hand und bauen einen Hellavator. Unser Geld? Ja, denn nichts baut schneller eine gerade Schneise nach unten, als Bomben. Ernsthaft: Der Sprengmeister ist für mich einer der besten NPCs bei Terraria. So viele Probleme lassen sich durch ihn lösen.
Circa 400 Bomben werden für den Bau des Hellavator drauf gehen, die wir alle zu vor in Klebebomben verwandeln, mit Hilfe von Gel. An einem Seil lassen wir uns gerade herab und werfen die Bomben genau unter uns. Gerne auch mehrere direkt nach einander. Die Bomben beschädigen sich nämlich nicht, so dass nach einer Explosion die anderen auf dem Stapel einfach ein Stück weiter herab fallen.
Unterwegs bei so einem Bauprojekt kann es passieren, das Wasser den Weg versperrt. Ich kann nur empfehlen, es nicht um zu leiten und verschwinden zu lassen. Das mit herab genommen Wasser kann nämlich quasi die Hölle gefrieren lassen und neben einer Großzahl von Events, die auf der Erde dank einer Redewendung dann entgegen allen Wahrscheinlichkeiten passieren sollen, verschließt dieses Wasser die Lava und damit eine extrem(e) vielschichtige Gefahrenquelle. Dazu später mehr.
Der Bau mit Bomben ist zügig und angenehm, innerhalb von wenigen Minuten haben wir uns weit in den Kern der Karte vor gearbeitet. Das ist meist nichts für Leute mit ästethischem Anspruch, aber dem Spieler mit Orientierung zur Effektivität geht hier vor Freude das Herz auf:
Zum Vergleich ist in dieser Karte gut unser bisher tiefster Abstieg sowohl im Eisbiome, als auch im Dschungel zu sehen. Unsere Kartenaufdeckungsrate ist eigentlich miserabel, aber da entsteht vielleicht eine Vorstellung wie viel so eine große Karte zu bieten hat. Immerhin hat es uns 25 Wochen beschäftigt das bißchen Karte zusammen zu krümmeln.
Die ganze Hellavatorgeschichte hat einen besonderen Moment und ich muss zugeben, ich habe sehr sehr hart gelacht, als ich es gesehen habe. So als ich den Weg mit Fackeln ausstecke, begegnet mir ein seltsamer gelblicher Block.
Sand! Es gibt unter unserer Basis Sand! Ich kann schon sagen, dass wir keine zwei Truhen mehr auf dem Weg finden werden, aber nach all den ewigen Wochen, die ich diese Mission mit mir rumgeschleppt habe und sogar behauptet habe, es gäbe keinen Sand im Untergrund bei Terraria, beweist ausgerechnet das letzte große Vorhaben, dass ich unrecht hatte. Wie sehr ich das gefeiert habe. Die Nationalmannschaft darf jetzt einen Schmähtanz auf mich tanzen. Aber:
Missionen:
- Finde Sand unter deiner Basis
- Plündere zwei Kisten, während der Suche nach Sand
Ja, ich weiß, die zweite ist nicht geschafft, aber ich sage jetzt mit absoluter Sicherheit, dass es auch einfach keine zwei Kisten unter der Basis gegeben hätte! So sicher, wie es dort keinen Sand gibt.
Es wird die letzte ihrer Art sein und ich bin mir nicht so wirklich sicher, wie klug das ist. Die Gegner hier können durch sie hindurch feuern und ein sicherer Spawnpunkt ist das nicht, aber trotzdem gibt es jetzt die Basis in der Hölle.
Ich würde hier jetzt gerne etwas sehr episches erzählen, aber von hier an läuft alles sehr fokussiert und - vielleicht der Hitze geschuldet - recht trocken ab. Ich fange an mit Dreck, den ich niemals "weggeworfen" habe die Lava in der Hölle ab zu decken. Unser nächster Gegner wir eine wandelne Wand sein, die uns in die Bewegung zwingt. Wenn wir da auch noch auf Lava achten müssen, haben wir ein Problem. Ein sehr großes sogar.
Ich sammele meine Materialien ein, baue mir die Molten Rüstung, die mit 25 Basis Verteidigung echt eine absolute Bank ist. Die beste Rüstung vor dem Hardmode, wenn es um Schutz geht. Mit 17% mehr Nahkampfschaden nicht unbedingt meine erste Wahl, denn inzwischen ist der Water Bolt alles was ich benutze. Auch, weil ich ein Accesoire aufschmiede bevor es in die letzte Schlacht geht.
Mit einem normalen Manatrank lässt sich Nature's Gift nämlich zur Manaflower aufpumpen. Und für Magier ist das der Kracher. Das Teil senkt die Manakosten aller Gegenstände um 8% und verwendet bei leerem Manastand automatisch einen passenden Trank oder Gegenstand aus dem Inventar, der das Mana wieder auflädt. Das ist ganz großes Tennis und Funktionalität. Müssen wir haben.
Um unsere Funktionalität kümmer ich mich auch und schmiede mir auch die Molten Pickaxe und die Molten Hammaxe. Weil es alles schneller macht und aber auch ein wenig für die Vollständigkeit.
Es ist soweit.
Ich sehe keinen Grund mehr für den Aufschub.
Es wird Zeit ins Jagdhorn zu stoßen.
Ein Opfer muss gebracht werden, um dann dem Ende dieser unserer Welt entgegen zu stehen.
Die Wall of Flesh muss beschworen werden.
Und dafür gibt es natürlich wieder eine Bedingung. Wir werden eine Guide Voodoo Doll brauchen. Diese taucht in der Hölle entweder in Truhen auf oder wird manchmal von Dämonen angeschleppt. Diese sind mit absoulter Vorsicht zu genießen! Fällt die Puppe nämlich in die Lava, kommt der Boss sofort aus seinem Versteck - Woch auch immer sich eine Wand verstecken mag. Wir wollen ja den Boss beschwören, aber wer nur die Unterwelt erkundet, kann eine böse Zeit haben, wenn er blind alle Gegner attackiert. Zum Glück haben wir schon zwei dieser Puppen von Gegnern ernten können.
Es gibt tatsächlich noch eine allerletzte Sache, bevor wir den Tod von Jeff verschulden - Was passiert wenn die Puppe in die Lava fällt - die wir noch machen und hier gibt es dann nochmal einen Tipp für alle, die sich mit den Bossen einlassen wollen.
In den Optionen, genauer der Tastenbelegung des Spiels, gibt es die Möglichkeit eine Schnelltaste für Buffs ein zu stellen. Das würde ich euch immer empfehlen. So könnt ihr nämlich alle Tränke, die euch Vorteile geben gleichzeitig einnehmen und müsst auch in längeren Kämpfen nicht umständlich ins Inventar zurück.
"Faul darfst du sein, aber nicht dumm!" Das hat mein Vater mit immer gesagt. Vielleicht die oberste Maxime aller Lehren, die ich jemals von ihm erfahren habe. Vielleicht auch nicht. Ich war aber faul. Die ganze Hölle mit Dreck aufschütten und so einen Schutz vor der Lava zu schaffen motiviert mich etwa so sehr, wie die Maginot-Linie fertig zu bauen. Aber ich bin nicht dumm und deshalb gibt es einen Plan.
Mit Hilfe von Gravitationstränken möchte ich, wann immer mir die Lava ein Problem sein könnte, die Richtung der Schwerkraft ändern und über die gefährlichen Stellen hinweg fliegen. Da sich das Bild dann umdreht, muss ich schnell umdenken, aber da mache ich mir keine Sorgen.
Die Wall of Flesh.
Sie gilt als schwerster Boss vor dem Hardmode und ist eine Herausforderung. mit 8000 Lebenspunkten recht haltbar, mit drei Trefferzonen auch gut angreifbar. Die beiden Augen und der Mund sind die Ziele für den geneigten Herausforderer.
Allerdings können diese Zonen nicht einzeln zerstört werden und teilen sich die HP. Sinken die HP, werden alle Angriffe stärker. Die Leeches und Tentakel des Bosses mit eingeschlossen.
Die Augen können Laser abfeuern, die vorallem eines sind: Schnell. Es braucht schon eine sehr sehr zügig Figur, um den Salven ausweichen zu können. Vorallem, da diese mit sinkender Lebenskraft auch noch ihre Frequenz erhöhen und halt aus 2 Augen auf verschiedenen Höhen kommen.
Die Wand bewegt sich kontinuierliche vorwärts und füllt eine Seite des Bildschirms. Wer ihr im Nahkampf begegnet oder in einer Wand hängen bleibt, kassiert (ungeschützt) 50 Schadenspunkte. Wenn das mit der Wand passiert, wird mensch aber netterweise dahinter gesetzt und kann sich wieder frei bewegen. Trotzdem nicht zu empfehlen.
Wie auf dem oberen Screen gut zu sehen, setze ich voll und ganz auf den Water Bolt. Feuere ich anfangs noch wie oben gerade auf die Wand, nutze ich bald darauf Decken und Böden, in der Hoffnung, dass die Abprallen der Wand ein weiteres Mal schaden können. Ein Plan, der aufgeht. Auch das Aufpumpen mit unzähligen Tränken und die Gravitationsstrategie gehen auf und dann passiert etwas, auf das ich nicht vorbereitet bin:
Der Boss ist leicht. Es bereitet mir weniger Probleme als die Erstbegehungen der anderen Bosse bisher. So erscheint mir die Wall of Flesh schon fast wie ein Spaziergang im Park. Die gute Vorbereitung hat sich also gelohnt.
So steht es am unteren Bildrand und in meinem Kopf rollen schon langsam die Credits ab.
Und während ich von meinem Spaziergang im Park zurückkomme und über die Grenzen meiner Gesichtsmuskulatur hinaus lächele, steht Terraria da und lacht mich aus. Und ich fange an skeptisch zu werden. Warum sollte Terraria das tun? Ich habe doch für mich alles erreicht, die Wand ist doch gestorben!
LAVA! FUCK! Die Wall hat mich nach dem Ableben zurück geschleudert und jetzt bin ich in einem tiefen Lavasee! MIST! RAUSHIER! SCHNELL! ENTERHAKEN! WENIGER CAPSLOCK!
Doch alles ist zu spät.
Verhöhnend stehen da die beiden Sätze nebeneinander, die nicht nebeneinander stehen dürften. Die eindeutige Nachricht, dass es zwar ein Spaziergang im Park war, ich aber nicht gemerkt habe, dass ich in Scheiße getreten bin. Auf beiden Seiten. Barfuß. Mehrfach.
Eigentlich bin ich nur fröhlich von Häufchen zu Häufchen gehüpft und habe micht nicht gewundert, warum es so stinkt. Ja, das war der Geruch deiner eigenen stinkenden Faulheit Jan! Und am Ende warst du nicht nur faul, sondern siehst jetzt auch noch besodners dumm aus.
Denn ab jetzt ist die Welt im Hardmode. Und der heißt nicht umsonst so. Bei dem Versuch in die Hölle wieder herunter zu steigen, um den Pwnhammer ein zu sammeln, den unser Feind zu 100% fallen lässt, sterbe ich schon in den ersten Schichten der Untergrunds in unserem Hellavator. Die Gegner hier sind weit weit weg von dem, was wir besiegen können. Das ich dann auch noch irgendwann unterwegs in Panik über einen falschen Knopf mein Schwert weggeworfen habe motiviert nicht.
Der neue Hammer ist aber wichtig. Denn nur mit ihm lassen sich die Demon Altare abbauen, durch deren Vernichtung dann wiederum die neuen Ressourcen in die Welt kommen. Und dieser liegt jetzt unerreichbar in den tiefsten Tiefen der Hölle, die jetzt die harte Hölle ist.
Aber unsere Missionen und unsere Vorhaben sind erfüllt. So ist Blanka vielleicht der tragische Held in dieser epischen Geschichte, die nun mit diesem Tod ihr Ende finden soll. Sagen und Legenden werden sich um den ranken, der auszog die Welt von Terraria zu erkunden und mehr fand, als er vielleicht verkraften konnte. Vielleicht hat Blanka auch überlebt, vielleicht hat er es irgendwie geschafft, vielleicht hat er sich durchgekämpft und wird andererorts wieder auftauchen. Vielleicht haben wir Blanka aber auch zum letzten Mal gesehen.
Wie es auch sei, er hat das Leben eines Helden gelebt, den wir so nie in ihm gesehen haben und daher werde ich ihn in Ehren halten und als treuen Freund in Erinnerung halten und euch würde ich bitten, es mir gleich zu tun. Blanka, wir werden dich vermissen.
Hiermit endet nach 26 Wochen das Terraria Let's Play. Es ist Rekordhalter, da es zum einen das bisher längste LP ist, aber zum Beispiel auch in der Entstehung über 1000 Screenshots entstanden sind. Es war eine gute Zeit und es hat Spaß gemacht. Und ich weiß, dass ich noch so viele Fragen und Neuerungen zu Terraria schuldig geblieben bin, aber wie ich es auch schon zuvor erwähnt habe:
Terraria ist ein Spiel, das mich dann doch immer wieder an den Computer zurückholt. Bestimmt nicht für den Hardmode, der mich nach wenigen Minuten extrem frustriert hatte. Aber wer weiß, was da noch so kommen mag.
Ich. Die Antwort ist: Ich.
Als nächstes wird das von euch gewählte Let's Play zu Yoshi's Island auf dem SNES folgen. Und hier mal die kleine Überraschung schon mal angekündigt, die ihr sonst nächste Woche auch selbst gemerkt hättet: Das nächste LP werde nicht ich machen, sondern der liebe gute OnkelToffa und da er lieber mit Videos arbeitet, dürft ihr euch auf richtige Action freuen, die über meine Screenshots hinaus geht!
Die ganze Terrariageschichte sah so aus:
Ziel ist es, im Höllenbiome die Wall of Flesh zu besiegen, ihres Zeichens Der Zugang zum Hardmode von Terraria. Der zweiten Hälfte des Spiels, die es im Schwierigkeitsgrad von knackig auf psychenbrechend umstellt.
Entgegen dem was wir hier vor einiger Zeit mal verabredet haben, muss die Maginotlinie für unseren Plan ruhen und wir werden doch einen Aufzug in die tiefsten Tiefen des Spiels bauen. Wir ziehen also die Deep Levels als Großbauprojekt vor.
In "Fachkreisen" hört dieses Bauprojekt auch auf den Namen Hellavator, da es sich um eine Art Fahrstuhl in die unterste Erdschicht handelt. Was in früheren Versionen des Spiels, ohne Seil, recht schwer war, ist jetzt ein einfaches Unterfangen, da wir uns vor dem Fallschaden einer solchen Tiefe so leicht schützen können.
Bevor wir aber damit beginnen, gilt es nochmal die Ausstattung zu prüfen. Immerhin haben wir ja bei unserem Erstbesuch in der Hölle etwas Hellstone eingesammelt. Da lässt sich doch bestimmt was machen.
Tatsächlich könnten wir das Fiery Greatsword schmieden, welches das Breitschwert aus der Hölle ist. Hach. Wie schön das klingt. Das Breitschwert der Hölle.
Was mich aber sehr irritiert, ist im Tooltip zu diesem Schwert die Ausweisung als Material. Das bedeutet immer, dass sich daraus noch etwas anderes herstellen lässt. Neugierde und ein höherer Schadenswert als unser aktuelles Murasame, überzeugen mich davon, die Hauptwaffe zu wechseln.
Nach einer kurzen Beratung mit Jeff, unserem Guide in der Basis, erfahre ich, dass sich aus Murasame, dem Fiery Greatsword, einem gewissen Blood Butcherer und einem Blade of Grass ein neues mächtigeres Schwert schmieden können. Was in meiner Erwartung vier Klingen haben müsst und schrecklich aussehen sollte. Tatsächlich sieht das Night's Edge aber ziemlich cool aus. Und ist als Material bezeichnet. Terraria hätte da also noch einiges mit uns vor, wenn wir es lassen.
Der Blood Butcherer ist das Breitschwert, welches sich aus Crimtane schmieden lässt. Das Blade of Grass der Vertreter aus dem Dschungel.
Hölle! Dungeon! Dschungel! Crimson! und Liebe! Wenn sich diese Fünf Kräfte vereinen, schaffen sie den stärksten Verteidiger der Erde: Captain Planet! Ach nee. Die letzte Zutat ist gar nicht Liebe. Nicht mal Schmiede, was so ein schöner schiefer Reim gewesen wäre. Die letzte Zutat ist ein Demon Altar. Wo anders lassen sich die vier Waffen nicht vereinen.
Aber heraus kommt dann:
Für eine neue Rüstung wird unser Hellstone aber nicht reichen und daher nehmen wir unser Geld in die Hand und bauen einen Hellavator. Unser Geld? Ja, denn nichts baut schneller eine gerade Schneise nach unten, als Bomben. Ernsthaft: Der Sprengmeister ist für mich einer der besten NPCs bei Terraria. So viele Probleme lassen sich durch ihn lösen.
Circa 400 Bomben werden für den Bau des Hellavator drauf gehen, die wir alle zu vor in Klebebomben verwandeln, mit Hilfe von Gel. An einem Seil lassen wir uns gerade herab und werfen die Bomben genau unter uns. Gerne auch mehrere direkt nach einander. Die Bomben beschädigen sich nämlich nicht, so dass nach einer Explosion die anderen auf dem Stapel einfach ein Stück weiter herab fallen.
Unterwegs bei so einem Bauprojekt kann es passieren, das Wasser den Weg versperrt. Ich kann nur empfehlen, es nicht um zu leiten und verschwinden zu lassen. Das mit herab genommen Wasser kann nämlich quasi die Hölle gefrieren lassen und neben einer Großzahl von Events, die auf der Erde dank einer Redewendung dann entgegen allen Wahrscheinlichkeiten passieren sollen, verschließt dieses Wasser die Lava und damit eine extrem(e) vielschichtige Gefahrenquelle. Dazu später mehr.
Der Bau mit Bomben ist zügig und angenehm, innerhalb von wenigen Minuten haben wir uns weit in den Kern der Karte vor gearbeitet. Das ist meist nichts für Leute mit ästethischem Anspruch, aber dem Spieler mit Orientierung zur Effektivität geht hier vor Freude das Herz auf:
Zum Vergleich ist in dieser Karte gut unser bisher tiefster Abstieg sowohl im Eisbiome, als auch im Dschungel zu sehen. Unsere Kartenaufdeckungsrate ist eigentlich miserabel, aber da entsteht vielleicht eine Vorstellung wie viel so eine große Karte zu bieten hat. Immerhin hat es uns 25 Wochen beschäftigt das bißchen Karte zusammen zu krümmeln.
Die ganze Hellavatorgeschichte hat einen besonderen Moment und ich muss zugeben, ich habe sehr sehr hart gelacht, als ich es gesehen habe. So als ich den Weg mit Fackeln ausstecke, begegnet mir ein seltsamer gelblicher Block.
Sand! Es gibt unter unserer Basis Sand! Ich kann schon sagen, dass wir keine zwei Truhen mehr auf dem Weg finden werden, aber nach all den ewigen Wochen, die ich diese Mission mit mir rumgeschleppt habe und sogar behauptet habe, es gäbe keinen Sand im Untergrund bei Terraria, beweist ausgerechnet das letzte große Vorhaben, dass ich unrecht hatte. Wie sehr ich das gefeiert habe. Die Nationalmannschaft darf jetzt einen Schmähtanz auf mich tanzen. Aber:
Missionen:
- Plündere zwei Kisten, während der Suche nach Sand
Es wird die letzte ihrer Art sein und ich bin mir nicht so wirklich sicher, wie klug das ist. Die Gegner hier können durch sie hindurch feuern und ein sicherer Spawnpunkt ist das nicht, aber trotzdem gibt es jetzt die Basis in der Hölle.
Ich würde hier jetzt gerne etwas sehr episches erzählen, aber von hier an läuft alles sehr fokussiert und - vielleicht der Hitze geschuldet - recht trocken ab. Ich fange an mit Dreck, den ich niemals "weggeworfen" habe die Lava in der Hölle ab zu decken. Unser nächster Gegner wir eine wandelne Wand sein, die uns in die Bewegung zwingt. Wenn wir da auch noch auf Lava achten müssen, haben wir ein Problem. Ein sehr großes sogar.
Ich sammele meine Materialien ein, baue mir die Molten Rüstung, die mit 25 Basis Verteidigung echt eine absolute Bank ist. Die beste Rüstung vor dem Hardmode, wenn es um Schutz geht. Mit 17% mehr Nahkampfschaden nicht unbedingt meine erste Wahl, denn inzwischen ist der Water Bolt alles was ich benutze. Auch, weil ich ein Accesoire aufschmiede bevor es in die letzte Schlacht geht.
Mit einem normalen Manatrank lässt sich Nature's Gift nämlich zur Manaflower aufpumpen. Und für Magier ist das der Kracher. Das Teil senkt die Manakosten aller Gegenstände um 8% und verwendet bei leerem Manastand automatisch einen passenden Trank oder Gegenstand aus dem Inventar, der das Mana wieder auflädt. Das ist ganz großes Tennis und Funktionalität. Müssen wir haben.
Um unsere Funktionalität kümmer ich mich auch und schmiede mir auch die Molten Pickaxe und die Molten Hammaxe. Weil es alles schneller macht und aber auch ein wenig für die Vollständigkeit.
Es ist soweit.
Ich sehe keinen Grund mehr für den Aufschub.
Es wird Zeit ins Jagdhorn zu stoßen.
Ein Opfer muss gebracht werden, um dann dem Ende dieser unserer Welt entgegen zu stehen.
Die Wall of Flesh muss beschworen werden.
Und dafür gibt es natürlich wieder eine Bedingung. Wir werden eine Guide Voodoo Doll brauchen. Diese taucht in der Hölle entweder in Truhen auf oder wird manchmal von Dämonen angeschleppt. Diese sind mit absoulter Vorsicht zu genießen! Fällt die Puppe nämlich in die Lava, kommt der Boss sofort aus seinem Versteck - Woch auch immer sich eine Wand verstecken mag. Wir wollen ja den Boss beschwören, aber wer nur die Unterwelt erkundet, kann eine böse Zeit haben, wenn er blind alle Gegner attackiert. Zum Glück haben wir schon zwei dieser Puppen von Gegnern ernten können.
Es gibt tatsächlich noch eine allerletzte Sache, bevor wir den Tod von Jeff verschulden - Was passiert wenn die Puppe in die Lava fällt - die wir noch machen und hier gibt es dann nochmal einen Tipp für alle, die sich mit den Bossen einlassen wollen.
In den Optionen, genauer der Tastenbelegung des Spiels, gibt es die Möglichkeit eine Schnelltaste für Buffs ein zu stellen. Das würde ich euch immer empfehlen. So könnt ihr nämlich alle Tränke, die euch Vorteile geben gleichzeitig einnehmen und müsst auch in längeren Kämpfen nicht umständlich ins Inventar zurück.
"Faul darfst du sein, aber nicht dumm!" Das hat mein Vater mit immer gesagt. Vielleicht die oberste Maxime aller Lehren, die ich jemals von ihm erfahren habe. Vielleicht auch nicht. Ich war aber faul. Die ganze Hölle mit Dreck aufschütten und so einen Schutz vor der Lava zu schaffen motiviert mich etwa so sehr, wie die Maginot-Linie fertig zu bauen. Aber ich bin nicht dumm und deshalb gibt es einen Plan.
Mit Hilfe von Gravitationstränken möchte ich, wann immer mir die Lava ein Problem sein könnte, die Richtung der Schwerkraft ändern und über die gefährlichen Stellen hinweg fliegen. Da sich das Bild dann umdreht, muss ich schnell umdenken, aber da mache ich mir keine Sorgen.
Die Wall of Flesh.
Sie gilt als schwerster Boss vor dem Hardmode und ist eine Herausforderung. mit 8000 Lebenspunkten recht haltbar, mit drei Trefferzonen auch gut angreifbar. Die beiden Augen und der Mund sind die Ziele für den geneigten Herausforderer.
Allerdings können diese Zonen nicht einzeln zerstört werden und teilen sich die HP. Sinken die HP, werden alle Angriffe stärker. Die Leeches und Tentakel des Bosses mit eingeschlossen.
Die Augen können Laser abfeuern, die vorallem eines sind: Schnell. Es braucht schon eine sehr sehr zügig Figur, um den Salven ausweichen zu können. Vorallem, da diese mit sinkender Lebenskraft auch noch ihre Frequenz erhöhen und halt aus 2 Augen auf verschiedenen Höhen kommen.
Die Wand bewegt sich kontinuierliche vorwärts und füllt eine Seite des Bildschirms. Wer ihr im Nahkampf begegnet oder in einer Wand hängen bleibt, kassiert (ungeschützt) 50 Schadenspunkte. Wenn das mit der Wand passiert, wird mensch aber netterweise dahinter gesetzt und kann sich wieder frei bewegen. Trotzdem nicht zu empfehlen.
Wie auf dem oberen Screen gut zu sehen, setze ich voll und ganz auf den Water Bolt. Feuere ich anfangs noch wie oben gerade auf die Wand, nutze ich bald darauf Decken und Böden, in der Hoffnung, dass die Abprallen der Wand ein weiteres Mal schaden können. Ein Plan, der aufgeht. Auch das Aufpumpen mit unzähligen Tränken und die Gravitationsstrategie gehen auf und dann passiert etwas, auf das ich nicht vorbereitet bin:
Der Boss ist leicht. Es bereitet mir weniger Probleme als die Erstbegehungen der anderen Bosse bisher. So erscheint mir die Wall of Flesh schon fast wie ein Spaziergang im Park. Die gute Vorbereitung hat sich also gelohnt.
So steht es am unteren Bildrand und in meinem Kopf rollen schon langsam die Credits ab.
Und während ich von meinem Spaziergang im Park zurückkomme und über die Grenzen meiner Gesichtsmuskulatur hinaus lächele, steht Terraria da und lacht mich aus. Und ich fange an skeptisch zu werden. Warum sollte Terraria das tun? Ich habe doch für mich alles erreicht, die Wand ist doch gestorben!
LAVA! FUCK! Die Wall hat mich nach dem Ableben zurück geschleudert und jetzt bin ich in einem tiefen Lavasee! MIST! RAUSHIER! SCHNELL! ENTERHAKEN! WENIGER CAPSLOCK!
Doch alles ist zu spät.
Verhöhnend stehen da die beiden Sätze nebeneinander, die nicht nebeneinander stehen dürften. Die eindeutige Nachricht, dass es zwar ein Spaziergang im Park war, ich aber nicht gemerkt habe, dass ich in Scheiße getreten bin. Auf beiden Seiten. Barfuß. Mehrfach.
Eigentlich bin ich nur fröhlich von Häufchen zu Häufchen gehüpft und habe micht nicht gewundert, warum es so stinkt. Ja, das war der Geruch deiner eigenen stinkenden Faulheit Jan! Und am Ende warst du nicht nur faul, sondern siehst jetzt auch noch besodners dumm aus.
Denn ab jetzt ist die Welt im Hardmode. Und der heißt nicht umsonst so. Bei dem Versuch in die Hölle wieder herunter zu steigen, um den Pwnhammer ein zu sammeln, den unser Feind zu 100% fallen lässt, sterbe ich schon in den ersten Schichten der Untergrunds in unserem Hellavator. Die Gegner hier sind weit weit weg von dem, was wir besiegen können. Das ich dann auch noch irgendwann unterwegs in Panik über einen falschen Knopf mein Schwert weggeworfen habe motiviert nicht.
Der neue Hammer ist aber wichtig. Denn nur mit ihm lassen sich die Demon Altare abbauen, durch deren Vernichtung dann wiederum die neuen Ressourcen in die Welt kommen. Und dieser liegt jetzt unerreichbar in den tiefsten Tiefen der Hölle, die jetzt die harte Hölle ist.
Aber unsere Missionen und unsere Vorhaben sind erfüllt. So ist Blanka vielleicht der tragische Held in dieser epischen Geschichte, die nun mit diesem Tod ihr Ende finden soll. Sagen und Legenden werden sich um den ranken, der auszog die Welt von Terraria zu erkunden und mehr fand, als er vielleicht verkraften konnte. Vielleicht hat Blanka auch überlebt, vielleicht hat er es irgendwie geschafft, vielleicht hat er sich durchgekämpft und wird andererorts wieder auftauchen. Vielleicht haben wir Blanka aber auch zum letzten Mal gesehen.
Wie es auch sei, er hat das Leben eines Helden gelebt, den wir so nie in ihm gesehen haben und daher werde ich ihn in Ehren halten und als treuen Freund in Erinnerung halten und euch würde ich bitten, es mir gleich zu tun. Blanka, wir werden dich vermissen.
Hiermit endet nach 26 Wochen das Terraria Let's Play. Es ist Rekordhalter, da es zum einen das bisher längste LP ist, aber zum Beispiel auch in der Entstehung über 1000 Screenshots entstanden sind. Es war eine gute Zeit und es hat Spaß gemacht. Und ich weiß, dass ich noch so viele Fragen und Neuerungen zu Terraria schuldig geblieben bin, aber wie ich es auch schon zuvor erwähnt habe:
Terraria ist ein Spiel, das mich dann doch immer wieder an den Computer zurückholt. Bestimmt nicht für den Hardmode, der mich nach wenigen Minuten extrem frustriert hatte. Aber wer weiß, was da noch so kommen mag.
Ich. Die Antwort ist: Ich.
Als nächstes wird das von euch gewählte Let's Play zu Yoshi's Island auf dem SNES folgen. Und hier mal die kleine Überraschung schon mal angekündigt, die ihr sonst nächste Woche auch selbst gemerkt hättet: Das nächste LP werde nicht ich machen, sondern der liebe gute OnkelToffa und da er lieber mit Videos arbeitet, dürft ihr euch auf richtige Action freuen, die über meine Screenshots hinaus geht!
Die ganze Terrariageschichte sah so aus:
Großartiges Finale und das ganz ohne Happy End. Es war ein sehr schönes LP und auch ich werde Blanka vermissen. :)
AntwortenLöschenDanke. Wir freuen uns hier über jede Anteilnahme. ;)
LöschenSehr schönes und würdiges, weil für Terraria typisches Ende! Mir hat das halbe Jahr sehr viel Spass gemacht!
AntwortenLöschenNa, da hoffe ich doch, dass ich/wir auch in Zukunft weiterhin gut bedienen.
LöschenRuhe in Frieden Blanka - du warst ein stolzer Krieger.
AntwortenLöschenDanke für deine ganze Arbeit an diesem Riesen-Let's Play. Ich bin gespannt auf den Onkel Toffa, auch wenn es nicht mein Wunschspiel geworden ist ;-). Du wirst doch bestimmt deine Let's Plays vermissen und selbst wieder anfangen :-)
Ich habe jetzt ein wenig, wenn vermutlich nur kurzen LP-Urlaub. Aber die Destiny-Beta steht in den Startlöchern, da wird also bestimmt was zu kommen. Ich kann ja nicht ganz ohne.
Löschen