Let's Play Destiny #8 - Die Feinde II
Den Mond haben die Menschen aufgegeben,
weil die Schar dort immer mächtiger wurde. In der Hoffnung den
Appetit der Schar besänftigen zu können, die den
starkuntertunnelten Erdtrabanten mit aller Gewalt attackiert haben.
Wer die Schar ist und was ihre genau Motivation ist, wird nicht –
natürlich – nicht klar. Und dabei ist uns dieser Gegnertyp doch
schon so bekannt.
Zombies. Allerdings nicht die
geistfreien Massen aus Left4Dead oder Dead Rising. Auch nicht, wie
wir sie aus der aktuellen Popkultur kennen. Eher Untote, wie sie im
Voodoo beschrieben werden. Durchaus beseelt, denn sonst ließen sich
auch nicht so ganz die verschiedenen Scharfiguren erklären.
Der Leibeigene, wenn
auch nicht geklärt ist, wessen Leibeigener er ist, kommt dem
klassischen Zombie am nächsten. Er kann keine Werkzeuge oder Waffen
verwenden, tritt gerne im Rudel auf, ist höchstgradig aggresiv und
kommt gerne besonders nahe. Auch wenn es eine aufgestufte Version
gibt, die geladen mit Energie als Selbstmordattentäter daher kommt,
sind die Leibeigenen regulär nicht besonders mächtig. In der Masse
machen sie vorallem nicht ganz so robusten Klassen das Leben kurz,
aber einzeln sind sie die Füllwörter der Geschichtchen in Destiny.
Ihre erste Vorstellung kommt übrigens wirklich recht Zombie-esk
daher, wenn sie in einem Raum ohne Licht, in dem der Geist als
Taschenlampe fungiert, aus der Dunkelheit unerkennbar auf einen zu
stürzen. Warum ich das erwähne? War ein besonderer Moment im Spiel,
der recht atmosphärisch war und mir im Gedächtnis geblieben ist.
Bei
dieser ersten Begegnung kommt auch ein weiterer Gegnertyp auf,
ebenfalls Mitglied im Team "Schar". Der Akolyth
ist
der genormte Standardschütze, den jede Fraktion in Destiny braucht.
Auch er ist höchstgradig allergisch auf Kopfschüsse, trägt selbst
nur leichte Waffen und hat sein Deckungsverhalten von Feinden aus
Railshootern wie Time Crisis gelernt. Ohne Scherz, es ist ein
leichtes schon vorher auf die Stelle einer Deckung zu zielen, aus der
die Akolythen als nächstes heraus schauen.
Wikipedia-Recherche sagt, dass Akolyth eigentlich "Begleiter"
heißen soll. Darüber hinaus soll es sich dabei um kirchliche
Lehrlinge halten, die Dienste übernehmen, bei denen sie zum Beispiel
Rituale vorbereiten. So zu sagen ein Messdiener. Was für die Schar
ein nicht zu verachtender Faktor sein dürfte. Tatsächlich führen
die Missionen in denen es gegen die Schar geht immer wieder zu
geladenen Artefakten, Schreinen und auch Beschwörungsgruben. Die
religiöse Ebene erinnert hier schon ein wenig an die der Gefallenen,
aber bei der Schar ist sie offensichtlicher.
So steht der Bezug selten auf die eigenen Leute, sondern oft auf
Relikte, wie zum Beispiel eine Scherbe des Reisenden, welche durch
Schreine unbekannter Funktion gehalten werden.
Die Schar und die Gefallenen sind übrigens untereinander auch
verfeindet, so wie es alle Gegnerfraktionen in Destiny sind.
Vermutlich. Manche Fraktionen begegnen sich im Spiel gar nicht, was
mir auch ein wenig seltsam erscheint.
Zurück
zu den Schar. Das Synonym zum Captain bei den Gefallenen ist bei den
Schar der Ritter.
Um den Spieler nicht zu sehr mit Veränderung zu überfordern, hat
der Ritter viele vergleichbare Eigenschaften zum Captain. Er trägt
zum Beispiel für gewöhnlich schwerere Waffen, wie Schrotflinten und
Granatwerfer, welche bei der Schar übrigens alle Dunkelheitsschaden
machen.
Auch
Bungie weiß, dass gleichförmige Gegner in allen Fraktionen
irgendwie langweilig wären und hat die Schar deshalb auch noch mit
dem Oger beschenkt.
Groß, langsam und immer in Räumen, durch deren Türen er eigentlich
nicht passt. Erneut ohne Scherz, da wo die Viecher auftauchen, müssen
sie geboren worden sein und kommen da nie wieder weg. Im Ausgleich
dafür, dass die Fleischklöpse groß sind, haben sie natürlich
ordentlichen Wumms im Arm, viel mehr aber noch in dem einen Auge –
Ja, Zyklop wäre auch ein passender Name gewesen. Das Auge fungiert
nämlich zeitgleich als fettes MG. Wie der Oger noch sehen kann,
während grelle Projektile, so groß wie ein Kleinwagen, aus seinem
Sehorgan ballern, wird das Geheimnis der Evolution des
Destiny-Universums bleiben.
Da
bisher die Schar nicht besonders intelligent erscheint, was sie
gemessen an ihrer Organisation aber unwahr ist, gibt es aber auch
noch die Hexe.
Im englischen übrigens der Wizard.
Während die englischsprachigen Spieler mit Irritation die Brüste an
ihrem Hexer entdecken, hat hier die Übersetzung vielleicht auch
einen "Fehler" behoben. Oder Bungie ist in der
Gender-Gerechtigkeit ein ganzes Stück weiter, als aktuelle
Medienkritiken vermuten lassen.
Die Hexe kann fliegen und verursacht heftigen magischen Schaden. Dazu
kommen ihr Schild, die Möglichkeit sich zu teleportieren und die
sehr schnellen Ausweichbewegungen. Wer eine Hexe sieht, sollte sie so
schnell wie möglich beenden. Wirklich. Unter all den
Standardgegnern, sind die Hexen der krasse Scheiß. Nur ein anderer
Gegnertyp reich da noch ran, aber da kommen wir nächste Woche
nochmal drauf.
In
der Gesamtheit bleiben die Schar sehr blaß, gerade weil sie nicht
sprechen. Zumindest nicht für Menschen verständlich. Das tun die
Gefallenen aber auch nicht, trotzdem finde ich, dass sie mehr
erzählen. Das liegt daran, dass die Gefallenen wenigstens handeln.
Nicht immer nach voll ziehbar, aber es ist schon erkennbar, dass sie
Ambitionen und Ziele haben. Die Schar halten Positionen und stürmen
vorwärts. Manchmal tauchen ihre modernen Schiffe auf, die nicht so
ganz zum Bild der Zombiearmee passen wollen, aber auch dann zeigen
sie keine übergeordneten Ziele. Diese finden nur in den
Missionsbriefings durch den eigenen Geist statt. Enttäuschenderweise.
Bungie musste sich zu letzt den Vorwurf gefallen lassen, dass die
Fraktionen und Feinde in Destiny stark an die selbigen in Halo
erinnern. Damals gab es auch die Flut, eine Bande sporenverseuchter
Organismen, angeführt von einem riesigen denkenden Blob, der
irgendwann in einem Spiel auch von Innen heraus zerstört werden
durfte. Wenn auch damals schon ein fliegender sprechender Begleiter
(!) alle Absichten des Feindes erklärte, hatte die Flut irgendwie
mehr Charakter. Bungie hat bei der Schar die Chance verpasst ein
Feindbild zu konstruieren, aber auch die Gelegenheit versäumt, zu
zeigen, dass die Schar kein Abklatsch von der eigenen Erfindung ist.
Eine mögliche Denkweise – Vorsicht! Nur meine Theorie! - Erlaubt
es sogar, in Zukunft mehr Parallelen zu Halo zu finden. Sollte die
immer erwähnte Dunkelheit nämlich nur die Schar meinen und gar
nicht so sehr alle Feindesfraktionen in Destiny, bestünde die
Chance, dass die Gefallenen mit der Königin noch gemeinsame Sache
mit den Menschen machen. Die Parallele zu den Covenant, die sich mit
der UNSC für Halo3 zusammen getan haben, während zwingend
aufdringlich.
Nächste Woche wird es um die Vex gehen, ein Maschinenvolk, welches
tief mit der Hauptgeschichte von Destiny verwoben ist.
Irgendwie erinnert mich die Schar an The Many aus den System Shock Spielen. Der Name ist nahezu gleich. Das passt ja schon mal. ^^
AntwortenLöschenWas The Flood aus Halo angeht hast du ja schon selbst bemängelt, dass bei Destiny viel recycelt wurde. Irgendwie schade, aber Zombies gehen ja aktuell immer und überall. Ist vielleicht dem Marketing geschuldet. ^^
Um als Marketing-Zombies durchzugehen, sind die Kerlchen aber zu agil. Da fehlt es an Schlurfigkeit.
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