Bahnhof

Autor: Jay
Verfasst: 25.06.2009

Bahnhof

Der Zug nach "Nicht darüber reden"
ist lange abgefahren
ohne mich mit zu nehmen
Und jetzt stehe ich hier
stehe und überlege
am Bahnhof von
"Wie ich es erkläre"
Ich will gar nichts erklären
Ich kann es nicht
Ein Schmunzeln im Gesicht
das fehlt mir
Denn ich habe einfach keine Idee
was ich in mir seh'
Ein Vogel?
Ein Flugzeug?
Ein Taubenschlag?
Eine neue Frage
für jeden neuen Tag

Der Zug ist einfach abgefahren
und lässt mich hier im Stich
Hier bleiben will ich eben nicht
Ich muss hier etwas können wollen
was ich nicht sollen muss
und muss hier etwas sollen
was ich nicht können will
Fordernd steht der Ort
eindringlich aber freundlich
und irgendwie schäme ich mich
Ich schau auf den Plan
Suche einen anderen Zug
Aber der hält nur in "Einsamkeit"
Da gibt es nichts
nicht mal Anschlusszüge

Der Zug ist abgefahren
ich sehe ihn am Horizont
und zweifle ihm hinterher
Dann bin ich
an diesem Sonnentag
wohl gefangen
In "Wie ich es erkläre"
direkt hinter
"Fürchten und Bangen"


Nachtrag (30.06.09):
Hier auch nochmal die saubere Verlinkung zu Faldens Gedicht, welches wohl aus meinem inspiriert wurde.

Kommentare

  1. Ein Bahnhof hat zumeist der Steige zwei,
    so hält erblickbar, auf gar nicht ferner Seit´,
    lässt du den ungeliebten Standort frei,
    ein Zug in "Geredet" und "Gemeinsamkeit".

    Am Bahnsteig "Wie ich es erklärte",
    ist zumeist der Blick gen Süden,
    zum Norden gar der Umgekehrte
    und straft dich alter Worte Lügen.

    Wo man etwas können soll,
    und nicht nur wollen sollte,
    das dir liegt im Ganzen voll,
    und jeder können wollte.

    Dichter bitte, tritt voran,
    wir achten deine Worte
    deine Wege junger Mann,
    sie bauen neue Orte.

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  2. Zufall, Wunder, Glücksbegeben?
    Nein, oh Wörterschmied, oh Liedersinger.
    Wundersammer Pfadelauf des Narren?
    Nur närrisch Prinzen glauben an des Jecken tumbe Art.

    Ein Pfad bewusst mein Glockenschuh beschritten,
    dein Wort gesucht und schließlich auch gefunden.
    Der Scharlatan, er spielt und gaukelt,
    doch sein Wort ist fest wie edelst´ Stahl.

    Bitte verzeiht , Günstling meines gier´gen Geistes.
    Doch muss ich beugen gleich mein Haupt,
    die Etikette dieses Hofes ist mir wahrlich unbekannt,
    die Tänze sind des Taugenichtsen Beinen fremd.

    Nur Wahn des Bunten Harlequin war es!
    Der Wunsch Euer Werk mit meinem Lob´ zu preisen,
    Euren Wehmut mit des verdrehten Weges Blick zu heilen
    führte geknickte Gänsefedern über dies schillernd bunt Papier.

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