Tag im Nebel

Autor: Jay
Verfasst: 10.06.2009

Tag im Nebel

Ich gehe
in Gedanken
hin und her
her und hin
da streicht eine zarte Note
meinen scharfen Sinn
Vanille an einem Nelkenduft
streift friedlich durch die Luft
Nicht zu viel
gerade richtig
und alle meine Gedanken
Sekunden werden wichtig
Ich atme tief
Ich atme weg
Der Duft ist Fährte
führt in ein Versteck
Als ich gerade folgen will
da kehrt mein Verstand zurück
nur mein Kopf
er folgt ein Stück

Ich rede hier
Ich kläre da
Ich bin dafür
Ich bin dagegen
Da berührt ein leichter Hauch
mein schweres Leben
Haselnuss im Sonnenlicht
bringt mir Freudenstrahlen
in mein Gesicht
So leicht
So sanft
Im Vorübergehen
Kann kaum auf beiden Beinen stehen
Ich atme tief
Ich schmachte fast
Der Duft ist wie ein warmer Kuss
nachdem ich jetzt noch suchen muss
Schritt um Schritt
verlauf' ich mich
Die Orientierung kehrt wieder zurück
Nur meine Sinne folgen ein Stück

Ich entscheide
Ich befolge
Aufgaben hier
Rechnungen da
Da zieht es weich in mich ein
und berührt mich am Herzen
Blumigwarmer Wohlgeruch
bezirzt mich wie ein Zauberspruch
Sehr friedlich
So samtigwarm
Merke was an meinem Kragen zieht
der Wind der in den Fluren liegt
Ich atme tief
Ich atme schwer
Lass die Eindrücke in mir reifen
muss nur noch nach dir greifen
Mein Verstand und Geist sind wieder hier
Nur mein Herz, das geht mit dir


Kommentare

  1. Total schön. Zwar erschließen sich mir die Zusammenhänge nicht ganz, aber wirklich schön zu lesen. Eher ein Rundgang durch das Innenleben einer Person, als die Beschreibung einer Situation von außen.

    So... Was mir noch dazu einfällt is ein wenig schwer zu beschreiben, gerade weil sich die Zusammenhänge vor mir verstecken und mich ob meiner Ungewissheit auslachen.

    Folgendes: Es is ja in 3 Strophen aufgeteilt. In der ersten geht es um den Verstand und den Kopf. In der dritten um das Herz. Außerdem heißt es in der dritten, dass "Verstand und Geist" wieder da sind, aber das Herz nicht. Die vorletzte Zeile klingt also wie eine Kurzzusammenfassung der ersten beiden Strophen.
    Aber... Verstand und Geist sind beide in der ersten Strophe beschrieben worden, in der mittleren geht es um die Sinne.
    Ich persönlich fänd's also schöner, wenn in der vorletzten Zeile "Verstand und Sinne sind wieder hier" stünde, aaaaber das is erstens dein Gedicht und zweitens mal wieder ein Konjunktiv von meiner Seite (trotzdem, dann hättest du nochmal explizit Geist (=Verstand), Körper (=Sinne) und Seele (=Herz) in die letzten Zeilen des Gedichts gepackt ^^).

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