Jay lebt: Die mit dem Schaf tanzt
Mit Tieren kann ich nun wirklich nicht viel anfangen. Nicht, dass ich sie nicht mag - und wer jetzt schon mit einem flachen Anti-Vegetarier-Kommentar kommen will, darf auch direkt wieder gehen - aber irgendwie kenne ich diese Faszination für Tiere nicht, die viele andere Menschen haben. Das könnte an meiner Vorgeschichte mit Haustieren zu tun haben.
So hatten meine Eltern früher einen Papagei, der in Eifersuchtsszenarien - Er war vor mir Teil der Familie - regelmäßig versucht hat mich zu töten. Na gut, mag ein wenig übertrieben sein, aber ich bin mir trotzdem ganz sicher, dass mir heute noch ein Papagei in der Stirn stecken würde, hätte meine Vater nicht mit sensationellen Reflexen mich mit meinem Kinderstuhl umgetreten, als der Papagei auf mich zu stürzte. Bilder, die sich eingebrannt haben.
Auch die Tatsache, dass der Hund meines Onkels, mit dem ich als Kleinkind problemlos aus einem Napf fressen konnte, mich dann doch mal gebissen hatte, weil Spiel und Ernst nur noch schwer zu unterscheiden waren, hat nicht geholfen. Von dem Schäferhundangriff in Ungarn, viele Jahre später, will ich erst gar nicht erzählen.
Man darf mich jetzt nicht falsch verstehen, ich mag Tiere sehr sehr gerne, aber ich werde halt das Gefühl nicht los, Tiere würden mich nicht besonders mögen. Um mich und Tiere wieder zusammen zu bringen, hat meine Freundin ja schon strategisch Kaninchen in unserem Haushalt installiert, jetzt aber den nächsten Schritt angestrebt.
Im Rahmen ihres Studiums hatte sie das Glück und durfte ein Seminar bei der Bottroper Einrichtung "Arche Noah" machen. Dabei handelt es sich um eine Art Hof, mitten im Stadtteil gelegen. Mit vielen Tieren zum Beispiel Pferden, Hunden, Schafen, Schweinen und auch Kaninchen. Mit ihnen werden hier unteranderem Therapien für behinderte Menschen angeboten, aber auch Kindergeburtstage können hier gefeiert werden. Oder man kann auch einfach mal spazieren gehen, denn die Einrichtung ist immer geöffnet, für alle.
Dank einer Aufgabe in ihrem Seminar, hat es sich jetzt so ergeben, dass meine Freundin versucht eines der Schafe zu trainieren, damit es dann später auch möglicherweise bei Therapien zum Einsatz kommen kann. Ich bin für heute dabei als Testperson gedacht und das im doppelten Sinne: Denn zum einen soll geschaut werden, ob das Kamerun-Schaf Nabu zutraulich auf Fremde reagiert und zum anderen soll geschaut werden, ob der Schafskopf Jan zutraulich auf Tiere reagieren kann.
Und beide können. So gehen wir drei zusammen im nächstgelegenen Park spazieren - sehr zu Irritation der einheimischen Hundebesitzer - sprinten gemeinsam über die Wiese und als meine Freundin Nabu und mich alleine in der Mehrzweckreithalle zurücklässt, haben wir eine tolle Zeit, in der wir nochmal ein wenig rumsprinten.
Als meine Freundin zurück ist, da werde ich auf der Ersatzbank geparkt, da für Nabu der Ernst losgeht. Treppensteigen, durch die Beine laufen, auch das "Sitz"-Kommando soll er noch lernen.
Wie ich so da sitze, lasse ich ein wenig den Blick schweifen. Während zur einen Seite gerade ein Kindergeburtstag voller Begeisterung Insekten am Teich bestimmt, fällt mir ein älterer Herr mit Kind auf. Er gehört weder zu den Mitarbeitern, noch zu der Geburtstagsgesellschaft. Die Beiden spazieren hier einfach nur und der Opa erklärt dem Enkel ein bißchen, was meine Freundin da mit dem Schaf macht.
Während ich Opa und Enkel zu sehe, wird mir bewußt, was für ein toller Ort hier geschaffen wurde. Gelöst von allen tollen pädagogischen Möglichkeiten, bietet die Arche Noah auch einfach viel für die Seele. Mein Leben ist vielleicht nicht besonders hektisch, aber das, was jetzt so schön neu "Entschleunigung" heißt, das spüre ich hier ganz deutlich. Ich werde ruhiger, bin gelassener und als wir langsam den Rückweg nach Essen antreten, bin ich sehr entspannt.
Möglicherweise ist so was wie die Arche nichts besonderes, aber das kann ich mir kaum vorstellen. Eine Chance mit Tieren zu erleben, ohne dass es direkt Ferien auf dem Bauernhof oder ein Besuch im Zoo sein muss, wird es wohl nicht so häufig geben. Und selbst wenn jede große Stadt in Deutschland so eine Einrichtung hätte, dann wäre es trotzdem einen Artikel und Lob wert.
Ich werde in jedem Fall wieder mitkommen zur Arche und ein paar tolle Stunden mit Nabu haben, sobald es die Zeit wieder zu lässt. Schon alleine, weil er nicht versucht hat mich zu beißen oder zu töten.
So hatten meine Eltern früher einen Papagei, der in Eifersuchtsszenarien - Er war vor mir Teil der Familie - regelmäßig versucht hat mich zu töten. Na gut, mag ein wenig übertrieben sein, aber ich bin mir trotzdem ganz sicher, dass mir heute noch ein Papagei in der Stirn stecken würde, hätte meine Vater nicht mit sensationellen Reflexen mich mit meinem Kinderstuhl umgetreten, als der Papagei auf mich zu stürzte. Bilder, die sich eingebrannt haben.
Auch die Tatsache, dass der Hund meines Onkels, mit dem ich als Kleinkind problemlos aus einem Napf fressen konnte, mich dann doch mal gebissen hatte, weil Spiel und Ernst nur noch schwer zu unterscheiden waren, hat nicht geholfen. Von dem Schäferhundangriff in Ungarn, viele Jahre später, will ich erst gar nicht erzählen.
Man darf mich jetzt nicht falsch verstehen, ich mag Tiere sehr sehr gerne, aber ich werde halt das Gefühl nicht los, Tiere würden mich nicht besonders mögen. Um mich und Tiere wieder zusammen zu bringen, hat meine Freundin ja schon strategisch Kaninchen in unserem Haushalt installiert, jetzt aber den nächsten Schritt angestrebt.
Im Rahmen ihres Studiums hatte sie das Glück und durfte ein Seminar bei der Bottroper Einrichtung "Arche Noah" machen. Dabei handelt es sich um eine Art Hof, mitten im Stadtteil gelegen. Mit vielen Tieren zum Beispiel Pferden, Hunden, Schafen, Schweinen und auch Kaninchen. Mit ihnen werden hier unteranderem Therapien für behinderte Menschen angeboten, aber auch Kindergeburtstage können hier gefeiert werden. Oder man kann auch einfach mal spazieren gehen, denn die Einrichtung ist immer geöffnet, für alle.
Dank einer Aufgabe in ihrem Seminar, hat es sich jetzt so ergeben, dass meine Freundin versucht eines der Schafe zu trainieren, damit es dann später auch möglicherweise bei Therapien zum Einsatz kommen kann. Ich bin für heute dabei als Testperson gedacht und das im doppelten Sinne: Denn zum einen soll geschaut werden, ob das Kamerun-Schaf Nabu zutraulich auf Fremde reagiert und zum anderen soll geschaut werden, ob der Schafskopf Jan zutraulich auf Tiere reagieren kann.
Freundin und Nabu in Action |
Als meine Freundin zurück ist, da werde ich auf der Ersatzbank geparkt, da für Nabu der Ernst losgeht. Treppensteigen, durch die Beine laufen, auch das "Sitz"-Kommando soll er noch lernen.
Wie ich so da sitze, lasse ich ein wenig den Blick schweifen. Während zur einen Seite gerade ein Kindergeburtstag voller Begeisterung Insekten am Teich bestimmt, fällt mir ein älterer Herr mit Kind auf. Er gehört weder zu den Mitarbeitern, noch zu der Geburtstagsgesellschaft. Die Beiden spazieren hier einfach nur und der Opa erklärt dem Enkel ein bißchen, was meine Freundin da mit dem Schaf macht.
Während ich Opa und Enkel zu sehe, wird mir bewußt, was für ein toller Ort hier geschaffen wurde. Gelöst von allen tollen pädagogischen Möglichkeiten, bietet die Arche Noah auch einfach viel für die Seele. Mein Leben ist vielleicht nicht besonders hektisch, aber das, was jetzt so schön neu "Entschleunigung" heißt, das spüre ich hier ganz deutlich. Ich werde ruhiger, bin gelassener und als wir langsam den Rückweg nach Essen antreten, bin ich sehr entspannt.
Möglicherweise ist so was wie die Arche nichts besonderes, aber das kann ich mir kaum vorstellen. Eine Chance mit Tieren zu erleben, ohne dass es direkt Ferien auf dem Bauernhof oder ein Besuch im Zoo sein muss, wird es wohl nicht so häufig geben. Und selbst wenn jede große Stadt in Deutschland so eine Einrichtung hätte, dann wäre es trotzdem einen Artikel und Lob wert.
Ich werde in jedem Fall wieder mitkommen zur Arche und ein paar tolle Stunden mit Nabu haben, sobald es die Zeit wieder zu lässt. Schon alleine, weil er nicht versucht hat mich zu beißen oder zu töten.
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