Let's Play Terraria #19
Krieg. Die Luft vibriert und das Blut
kocht. Die Goblin Armee rückt von Westen an. Die schweren
Marschschritte der Krieger vermischen sich mit dem geschwinden
anhuschen der leichten Truppen. Bogenschützen, Diebe, Magier,
Soldaten, Bauern. Alles was auch nur eine Hitbox für Schäden tragen
kann steht Seit an Seit, nur um Blankas Blut zu sehen.
Aber Blanka ist ein Straßenkämpfer,
ein Biest, ungezämt im brasilianischen Dschungel aufgewachsen. Einer
verständlichen Sprache entgangen, ist es es gewohnt seine Kämpfe
alleine aus zu tragen. Auch für welche, die schweigend in Stützpunkt
verkrochen warten und mit leerem Blick beobachten, ob heute Blankas
letzter Herzschlag getan wird und damit deren Schicksal besiegelt
ist.
Genug der dramatischen Einleitung. Die
Goblin Armee rückt
an und ich hatte ja versprochen einen kleinen Strategie-Plan zu
präsentieren. Bevor wir aber zur Strategie kommen, sollten wir uns
darüber unterhalten, wie unsere Feinde funktionieren.
Bevor ich zu den einzelnen Gegnertypen komme, ein paar grundlegende
Dinge:
Die Goblin Armee wird immer durch das Auftauchen eines oder mehrerer Goblin Scouts angekündigt. Dieser läuft an einem der Kartenränder los und passiert einmal die gesamte Weltkarte. So lange er nicht für den Spieler sichtbar ist, kann er alle Hindernis ungestört überwinden. Ab seinem Auftauchen am Kartenrand läuft ein Timer im Hintergrund des Spiels runter, der den Start der Armee bestimmt.
Diese läuft dann vom selben Kartenrand, von dem der Scout gekommen
ist los, mit den selben Regeln. Sie schreitet also ungehindert fort,
so lange sie nicht zu sehen ist. Da ihr Ziel der Spieler ist und
nicht seine Basis, geht die Armee nicht weiter, so bald sie auf den
Spieler trifft. Dann spawnen im Sichtbereich des Spielers aber die
Gegner aus der Armee.
Sollte er sich von der Armee zurück ziehen (also entgegen ihrer
Marschrichtung flüchten) nimmt die Armee die Verfolgung auf, bis sie
den Spieler wieder findet.
Die Zahl der Mitglieder der Armee hängt von den Lebenspunkten des
Spielers ab. Es gibt auch dazu eine Formel im Hintergrund, aber die
vereinfachte Version ist: Mehr Lebensenergie, längerer Ärger.
Während die Armee angreift, tauchen andere Feinde nur vermindert
auf, dafür ist das Maximum der Gegner die auf dem Bildschirm sein
können erhöht.
Entgegen ihrer Beschreibung ist diese Armee aber nicht besonders
militärisch. Sie weißt weder Formationen noch andere strategische
Manöver auf. Die Durchmischung der auftauchenden Gegner ist
zufällig, die Distanzschützen bleiben zwar in der Ferne stehen,
aber die Nahkämpfer haben das selbe hohle Bewegungsschema wie die
Zombies oder andere laufende Gegner.
Die Armee rückt dabei mit Fünf verschiedenen Truppenteilen an.
Goblin Peon
Der Bauer ist der durchschnittlichste der Goblins. Sowohl Größe,
Schaden und Lebensenergie 60
treffen sich in der Mitte der Werte alle Goblins. Da er ein Läufer
ist, ist zu einem Angriffsschema nicht besonders viel zu sagen, was
nicht schon für andere Läufer galt.
Goblin
Warrior
Dieser Kampfpanzer der Goblins ist langsam, größer, schwer gerüstet
und obwohl an keinen Nahkämpfer-Goblin eine Waffe zu sehen ist, ist
er ein Schadensbiest. Mit seinen 110 Lebenspunkten ist er mehr als
solide und seine Abwehr lässt nicht viel der ausgeteilten Schäden
zu ihm durchkommen. Auch der Rückwurf durch Treffer hat auf ihn nur
reduzierte Wirkung. Durch seine Langsamkeit leicht zu umgehen, in
einer Ansammlung aus mehreren Gegner aber tödlich wie Jar-Jar Bings
Grammatik.
Goblin Thief
Als Gegensatz zu "groß, stark, langsam" muss natürlich
auch "klein, schwach, schnell" stehen. Daher gibt es den
Dieb, der entgegen seinem Namen erfreulicherweise nichts stehlen
kann. Also keine Sorge im Kampf um geplünderte Taschen. Mit 80
Lebenspunkten ist er nicht so wirklich schwach, aber seine Rüstung
lässt fast den vollständigen Schaden durch. So ist er recht schnell
besiegt, aber seine hohe Agilität nutzt ihm vorallem, um die
Bewegung des Spielers ein zu schränken. Da er so leicht ist, kann er
auch höher springen als andere Goblins. Sein Schaden ist dabei nicht
sonderlich hoch. Im Vergleich zu anderen Goblins versteht sich.
Goblin Archer
Bogenschützen. Was wären Fantasy-Armeen nur ohne? Sie bringen auch
80 Lebenspunkte mit in den Kampf und schießen, wenn auf brauchbar
Distanz positioniert, mit und in einem Bogen Pfeile nach dem Spieler.
Diese machen keinen so hohen Schaden, erschweren aber in der
Unterstützung vor allem den Nahkampf gegen andere Truppen. Kann der
Bogenschütze nicht mehr treffen, stellt er sich um. Dabei ist er
sehr unterschiedlich klug. Manchmal feuern die Jungs vor Wände,
andere male machen sie den Wilhelm Tell und treffen dich durch eine
verwirrend zerklüftete Landschaft.
Goblin Sorcerer
Magier. Würden hier jetzt Rollenspiel-Klischees perfekt greifen,
wären sie die größten Schadenswirker dieser Truppe. Sind sie aber
nicht. Sie haben 40 Lebenspunkte und machen keinen besonders hohen
Schaden, aber natürlich gilt auch hier: "Kleinvieh macht auch
Mist." Der Vorteil der Magier ist auch ein anderer.
Sie können nicht nur aus der Distanz Projektile feuern, nein,
ähnlich ihrer Kollegen im Dungeon, passieren ihre Projektile auch
Wände. Und da Magier natürlich nicht laufen können, können sich
Magier überall auf dem Bildschirm hin teleportieren, wo auch nur ein
freier Block ist.
Strategy Guide:
Daher auch dieser erste Punkt in der Strategie gegen die Goblinarmee:
-Weg von der Basis!
Die passierenden Projektile und das plötzliche Einteleportieren in
den Stützpunkt können das vorläufige Ende einiger NPCs sein. Die
kommen zwar zurück, das kann aber auch manchmal ein ganzes Weilchen
dauern und einen schon zurück werfen. Neben pragmatischen Gründen
ist es aber auch eine Sache der Ehre. Konfuzius hat gesagt: "Wenn
du dir vertraut gemacht hast, für den bist du verantwortlich."
Und auch wenn die meisten NPCs nur dein Geld wollen, hat mensch sich
sie ja irgendwie vertraut gemacht.
-Tränke einpacken!
Was auch immer im Gefecht nützlich erscheint, sollte spätestens
dann eingepackt werden, wenn die Meldung "A goblin army is
approaching from West/East" das erste Mal auftaucht. Iron Skin
ist natürlich besonders wertvoll, Ein Hunter Potion der
die Position von Gegnern auch im Dunkeln zeigt, kann auch nicht
falsch sein. Regeneration ist immer gut. Wer im Dungeon oder über
seinen Alchemietisch Mana-Tränke gebaut hat, könnte sie mit gleich
großen Lebenstränken zu Restauration Potions machen.
Die schlagen die Mana- und Lebens-Fliege mit einer Klappe.
-Flexible Waffen!
Ich bin auch immer in bestimmte Gerätschaften verliebt, aber legt
euch mehrere verschiedene Waffen zu. Ihr seid Magier? Nehmt einen
Ausgleich mit, wenn das Mana leer ist. Fernkämpfer? Wie geht es
weiter, wenn die Munition knapp wird? Was macht der Nahkämpfer zu
Mengenkontrolle? Wenn zwei Waffen mehrere Gegnersituationen abdecken
können, ist das perfekt. Starker Rückstoß zum Beispiel, um Gegner
fern zu halten und dann mit hohem Schaden nachsetzen.
Auch nützlich: Die Waffen der Feinde nutzen! Goblins lassen Spiky
Balls fallen. Diese wiederrum sind eine Wurfwaffe, die aber
bei Benutzung liegen bleibt und jedem passierenden Gegner Schaden
macht. Da durch lassen sich tödliche Gruben erschaffen, die
Nahkämpfer nicht zurück werfen, aber deutlich reduzieren.
-Gelände schaffen!
Dafür ist nicht immer Zeit, aber wer es noch schafft, kann sich eine
Arena für die Goblinarmee herstellen. Eine hohe Kante, die die
Nahkämpfer abhält und so liegt, dass auch gegnerische Fernkämpfer
wenig Optionen haben ist nützlich. Vorsicht vor den Teleportern,
ansonsten lässt sich die Armee so kontrollieren.
Mit dem Water Bolt konnte ich in meinem Kampf gegen die Goblins
hervoragend die Gruppen kontrollieren, nur manchmal haben die
zurückkommenden Projektile die Gegner zu mir hin getragen, statt sie
mit vom Leib zu halten. Das ließ sich entweder mit noch mehr Water
Bolts beheben oder zum Teil auch einfachen Schlägen mit dem Hammer
oder der Picke. Mit aktueller Rüstung und Lebenspunkten bereitete
dieser Kampf nur wenige Probleme. Ausdauer sollte der Spieler aber
mitbringen, denn so eine Invasion kann schon was länger dauern.
Besonderer Tipp: Nie das Spiel einfach beenden, wenn sich die Goblin
Invasion ankündigt. Terraria vergisst nämlich nicht, was es mit dem
Spieler vorhatte.
HA! Mission geschafft! Das kann endlich von der Liste.
Missionen:
- Baue einen Zierteich mit 2 Goldfischen darin
- Finde Sand unter deiner Basis
- Plündere zwei Kisten, während der Suche nach Sand
- Besiege die Goblinarmee
- Finde Sand unter deiner Basis
- Plündere zwei Kisten, während der Suche nach Sand
- Erstelle die Dschungel-Rüstung
Quests:
- Bringe die Lebensenergie auf Maximum
- Baue den Space LiftQuests:
- Bringe die Lebensenergie auf Maximum
Und wenn ich diese Mission erfüllen kann, steht es fest: Blanka ist
unbesiegbar. Gebadet im Blut der Goblins, dürfte seine Haut nichts
mehr zerstören können. Eine Epos sollte auf ihn gesungen werden.
Der Grendel ist besiegt. Und so können wir uns größerem annehmen:
Das Gehirn ist endlich fällig.
Wie das klingt. Aber ja, wir machen das selbe wie Schnaps und
zerstören unser Gehirn, denn da drin stecken viele schöne Dinge,
aus denen wir uns gerne was neues zum Anziehen stricken wollen
würden. Das ist gleich noch viel besser!
Hier wäre eigentlich eine ganz gute Stelle, um für diese Woche den
Cut zu machen und erst nächste Woche den Bosskampf folgen zu lassen.
Klassischer Cliffhanger. Machen wir aber nicht. Wir sind so
unverwundbar, dass uns auch kein sinnvolles Ende aufhalten kann!
Es geht also ins Crimson, um dort den dritten Orb zu zerschlagen.
Dank der Vorarbeit beim letzten Besuch, ist der Orb schnell gefunden
und dann kommt endlich der Boss, vor dem ich bisher so lange gehadert
habe.
Brain of Chtulhu
Brain of Chtulhu
Das Gehirn selbst hat nur 1000 Lebenspunkte und ist damit gar nicht
mal so robust. Solange seine vielen kleinen Helfer aber nicht besiegt
sind, die jeweils mit 100Lebenspunkten unterwegs sind, kann dem
Hirn kein Schaden gemacht werden.
Während die Helfer das Hirn umschwärmen und der Reihe nach auf den
Spieler zu stürzen, bewegt sich das Gehirn selber sehr langsam auf
den Spieler zu und macht ebenfalls Kontaktschaden. Um aber die
Bewegungsgeschwindigkeit zu kompensieren, teleportiert sich das Hirn
sehr sehr häufig und schnell auf verschiedene Positionen und
manchmal sogar in den Spieler hinein.
Und da der ausgeteilte Schaden des Hirns mit den vielen Helfern sich
schnell aufaddiert, werde ich daran erinnert, dass Blanka eben nicht
aus der Nibelungen-Sage stammt und Goblins keine Drachen sind. Ich
sterbe im Kampf einen recht elendigen Tod, da ich unvorbereitet in
den Kampf gehe.
Ganz recht, die große Lektion in diesem Let's Play ist immer die
selbe: Geh nichts leichtfertig an und bereite dich vor.
Unsere Schlacht war aber nicht ganz umsonst geschlagen. Einige der
Helfer konnten wir besiegen und diese lassen wiederum Tissue
Sample fallen, welches wir benötigen um die beim Auge des
Chtulhu gewonnenen Crimtane Barren auch in alle Gegenstände
umarbeiten zu können. Noch nicht genug, das wir groß aufrüsten
könnten, aber ausreichend, um daran erinnert zu werden, dass auch in
Niederlagen ein kleiner Sieg stecken kann.
Das Hirn mag für dieses Mal gewonnen haben, aber ich werde schon
bald zurückkehren und dann zerstören, was mich zerstört hat.
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