Kunst machen

Seit ich ein Teenager bin schreibe ich Gedichte und Texte. Geschichten erzählt habe ich schon immer. Natürlich habe ich auch gebastelt in der Kita, in der Schule, im Jugendverband, im Zeltlager, gesungen, getanzt. Ganze Städte aus Lego standen in meinem Zimmer, sobald Videospiele erlaubt haben Charaktere zu erstellen oder Orte zu bauen, hatte ich Ideen. Während ich das hier schreibe, weiß ich welche Figuren ich noch in ein neues Videospiel von mir einbauen möchte. Aber vieles davon ist Kreativität und nicht Kunst. 

Mit Kunst habe ich viele Jahre auf der Bühne gestanden, über eine Dekade. Auch da hätte ich eigentlich nicht alles Kunst genannt, früher. Jetzt habe ich für mich, aber auch für diesen Blog, für meine Mission und dafür wer ich gerne in Communities wäre viel gelernt. Ich habe Interviews gehört, gelesen, habe Bücher darüber gekauft. Ich habe viele Schichten und Richtungen und Ideen, was alles Kunst sein kann. Nach über Vierzehn bis Dreißig Jahren die ich mit Kunst zu tun habe, kommt jetzt ein frischer Eindruck auf wirklich einiges zu verstehen, zu wissen, was Kunst (für mich) ist. Ich kann Dinge zersetzen und verstehen, ich beherrsche selbst verschiedene Kunstformen und forsche. Ich weiß wie mensch etwas auf eine Art betreiben kann, dass es selbst zu Kunstform werden kann. Wie eine Idee zum Experiment zur Methode zum Stil zum Genre werden kann. Ich kann Kunst feiern und fühlen. Berührende Kunst darf mich überfahren und zerkauen und ausspucken, mir einen Dolch in die Rippen rammen, ihn immer wieder umdrehen, bis ich mein Leben verändere. Kunst ist eines der wichtigsten Gerüchte in meinem Leben, das ich an alle weitertragen möchte. 

Es dauert. Kunst hat eine Tiefe und nicht eine schmissige Definition verdient. Mich selbst kann ich auch nicht vollständig in einem Satz erklären und ich glaube das ist etwas gutes. Kunst hat verdient abstrakt und unübersichtlich zu sein, dabei aber sehr ansehnlich und Futter für unsere Freude. Sie ist Leuchtfeuer und Widerstand. Künstler*innen verändern die Welt. Wir brauchen gerade viel starke sanfte liebevolle wütende Kunst. Alles sollte eine Frage sein, die durch ein Megaphon in die Gehirne derer gesprochen wird, die Macht halten. Kunst ist ein Brecheisen. Und das alles was ich da schreibe stimmt. Gleichzeitig, nebeneinander. Ich bin so froh selbst etwas erschaffen zu dürfen. Ich freue mich so sehr auf alles, was ich noch lernen werde. 

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