Sowas wie ein Stil

Als ich den Stift ansetze ist da sowas wie eine Idee, aber sie hat keine Worte. Und das ist auch richtig, denn ich will nicht schreiben, sondern zeichnen. Ich bin nicht perfekt glücklich mit der ersten Linie und zeichne einfach noch eine auf die selbe Form. Und dann noch eine. Einzeln bin ich mit keiner zufrieden, zusammen genommen zeigen sie die richtige Begrenzung an. Gegenüber wiederhole ich den Prozess. Mit Freude stelle ich fest, dass ich keine Angst mehr vor falschen Linien oder Strichen habe. Sie sind sicher. Alle Linien sind irgendwie falsch. In der Masse verlieren sie ihren individuellen Charakter. Es wird zu einer Art Statistik einer korrekten Zeichnung. Ich mache weiter, am Ende bin ich glücklich. Und ich erkenne, dass ich sowas noch nie gezeichnet habe, also das Motiv schon, aber eben nicht so. Und auch wenn ich vielleicht für die Welt nichts neues erfunden habe, dann für mich. Es überträgt sich in andere kreative Dinge die ich tue. Ich schreibe einen Text der von ewigen Wiederholungen lebt. Ich forsche was mit meiner Arbeit passiert, wenn ich dieses Prisma auf verschiedene Aspekte anwende. Plötzlich habe ich einen Stil, für den Moment. Eine Methode. Ich schaue darauf, bin stolz und frage mich, was ich noch damit tun kann. 

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