Der Johnson-Fall - Teil 7
Autor: Jay
Verfasst: April 2009
Verfasst: April 2009
Der Johnson-Fall
Ich war zurück in mein Büro gegangen. Mit der sicheren Lösung des Falles im Hinterkopf suchte ich mir die Telefonnummern aller wichtigen Personen zusammen. Ein Telefonbuch hatte ich, ein Telefon natürlich nicht. Hätte ich eins, wäre ich nicht aus dem Haus gegangen um den Fall zu lösen. Für gewöhnlich nahm ich Flynns Telefon. Für gewöhnlich war seine Wohnungstür auch nicht geschlossen. Flynn ist verrückter als die meisten anderen in dieser Stadt, aber es hatte seine Vorzüge.
Meine Klientin, den zuständigen Staatsanwalt, Cutter und meine Mutter rief ich an. Auch ein Detektiv muss sich ab und an mal zu Hause melden. Vorallem, wenn er kurz davor war einen Fall zu lösen. Vielleicht würde sie dann einsehen, dass Detektiv doch genau mein Job ist. Zwei gelöste Fälle sprechen doch für sich.
Bei einem Whisky wartete ich auf die Gäste um ihnen das Ergebnis mitzuteilen. In Gedanken ging ich meine Fallauflösung durch. Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Detektivs. Bei der Lizenzprüfung für Detektive gab es eine vollständige mündliche Prüfung in der man eine Fallauflösung präsentieren musste.
Meine Klientin und der Staatsanwalt trafen zu erst ein, Cutter war zweimal bei der falschen Hausnummer ausgekommen. Ich bedankte mich bei allen für ihr Erscheinen. Cutter war genervt wie eh und je, Meine Klientin besorgt und der Staatsanwalt sah seit fünf Minuten auf seine Uhr. Er hatte wohl wenig Zeit.
"Ich habe wenig Zeit, MacGuire. Ich bin für den Fall von Bob Johnson zuständig, also was haben sie herausgefunden?" Der Staatsanwalt. "Genau, los. Meine Zahlensortierung macht sich nicht von alleine." Axel Cutter. Meine Klientin schwieg lieber. "Gut. Ich will ihnen sagen was passiert ist. Aber zu erst möchte ich alle Fakten nocheinmal zusammen stellen." Cutter und der Staatsanwalt mussten verwandt sein. Ihre Augen rollten synchron.
"Bob Johnson wurde tot in der Wohnung meiner Klientin gefunden. Diese war zu der Zeit bei ihrer Mutter. Er war erstickt, hatte aber keine Fremdkörper oder Würgemale an seinem Körper. Er lag bei offenem Fenster in Scherben und einer Wasserpfütze. In der gesamten Woche hatte es gestürmt. Bob Johnson war ein stiller unauffälliger Charakter. Er war nicht besonders emotionsvoll und auch nicht besonders bemüht. Sowohl meine Klientin als auch Cutter sagten aus, er würde sich nicht um viel kümmern und nie wirklich etwas tun. Papiere und Fotos gab es von ihm nicht. Er unterschrieb nichts und der Versuch meiner Klientin Bob Johnson zu heiraten ist gescheitert. Alex Cutter hat ausgesagt, meine Klientin hätte Bob Johnson von ihm entführt, aber die Polizei hat aufgrund von "Nichtigkeit" die Aufnahme einer Anzeige abgelehnt. Obwohl Johnson nur wenige Tage verstorben war, war der Verwesungsprozess für Fotos oder auch die Identifikation zu weit fortgeschritten."
"MacGuire, wo führt uns das hin? Ich muss ins Präsidium. Der Schalter für Akteneinsicht schließt gleich." Der Staatsanwalt war ein junger und übermotivierter Kerl. Seine absolute Spezialität war wohl das Lesen der Uhr.
"Nun gut. Kürzen wir ab: Es war kein Mord, es war ein Unfall."
Alle schauten skeptisch. Scheinbar war es nicht die gewünschte Antwort der Anwesenden. Und es sollte noch besser kommen, denn auch ich war von der Lösung des Falles überrascht, aber auch überzeugt.
"Die Aufklärung dieses Falles mag etwas überraschend klingen, ist aber einleuchtend."
Ich machte mir lässig eine Zigarette an und hauchte den frischen Qualm in mein Büro.
"Bob Johnson war ein Fisch!"
Eine wirklich brutale Stille machte sich in meinem Büro breit. Der Staatsanwalt überlegte etwas und ging mit mir in einen Dialog: "Die Scherben?" - "Sein Aquarium!" - "Und er ist erstickt..." - "... weil er wegen seiner Kiemen-Atmung ohne Wasser nicht atmen konnte." - "Das erklärt auch die schnelle Verwesung." Der Staatsanwalt begann in Unterlagen zu blättern und überprüfte Notizen. "Natürlich. Deshalb bekam Bob auch keine Papiere und durfte nicht heiraten. Es ergibt alles einen Sinn." Er fand eine bestimmte Stelle und tippte darauf herum. "Ihre Erklärung ist stichhaltig, MacGuire. Ich werde die Untersuchungen aufgrund ihrer Fakten einstellen lassen. Wie sind sie darauf gekommen, dass Johnson ein Fisch ist?" - "Cutter hatte mir erzählt, dass meine Klientin ihm auch das Lieblingsessen des Opfers gestohlen hat. Der Rest war einfacher Instinkt und simple Logik." Instinkt und Logik sagen Detektive, wenn sie Glück meinen. Sie sagen auch Rhetorik und Verhandlungsgeschick, wenn sie von Fausthieben sprechen.
Als ich wieder in meinem Büro alleine war, da feierte ich meinen Triumph mit einer Zigarette und einem Whisky. Ich lehnte mich zurück und klopfte mir in Gedanken selbst auf die Schultern. Ich wusste natürlich von Anfang an, dass ich diesen Fall lösen würde. Mit absoluter Professionalität kam man in diesem Geschäft immer weiter. Dieses Geschäft war meines.
Es war mein ranziges verdammtes Büro am Rande der Stadt. Eine verrückte dreckige und eklige Stadt, deren Einwohner Abgase atmen und Geld essen. Ich wusste, ich könnte sie nie ganz retten, aber heute hatte ich wenigstens einen kleinen Teil getan.
"Peter MacGuire, Detektiv für besondere und besonders besondere Fälle. Zu einem sehr guten Detektiv fehlt nur der Revolver.", sagte ich zu mir selbst und lachte, vom Bürostuhl stürzend, los.
Meine Klientin, den zuständigen Staatsanwalt, Cutter und meine Mutter rief ich an. Auch ein Detektiv muss sich ab und an mal zu Hause melden. Vorallem, wenn er kurz davor war einen Fall zu lösen. Vielleicht würde sie dann einsehen, dass Detektiv doch genau mein Job ist. Zwei gelöste Fälle sprechen doch für sich.
Bei einem Whisky wartete ich auf die Gäste um ihnen das Ergebnis mitzuteilen. In Gedanken ging ich meine Fallauflösung durch. Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Detektivs. Bei der Lizenzprüfung für Detektive gab es eine vollständige mündliche Prüfung in der man eine Fallauflösung präsentieren musste.
Meine Klientin und der Staatsanwalt trafen zu erst ein, Cutter war zweimal bei der falschen Hausnummer ausgekommen. Ich bedankte mich bei allen für ihr Erscheinen. Cutter war genervt wie eh und je, Meine Klientin besorgt und der Staatsanwalt sah seit fünf Minuten auf seine Uhr. Er hatte wohl wenig Zeit.
"Ich habe wenig Zeit, MacGuire. Ich bin für den Fall von Bob Johnson zuständig, also was haben sie herausgefunden?" Der Staatsanwalt. "Genau, los. Meine Zahlensortierung macht sich nicht von alleine." Axel Cutter. Meine Klientin schwieg lieber. "Gut. Ich will ihnen sagen was passiert ist. Aber zu erst möchte ich alle Fakten nocheinmal zusammen stellen." Cutter und der Staatsanwalt mussten verwandt sein. Ihre Augen rollten synchron.
"Bob Johnson wurde tot in der Wohnung meiner Klientin gefunden. Diese war zu der Zeit bei ihrer Mutter. Er war erstickt, hatte aber keine Fremdkörper oder Würgemale an seinem Körper. Er lag bei offenem Fenster in Scherben und einer Wasserpfütze. In der gesamten Woche hatte es gestürmt. Bob Johnson war ein stiller unauffälliger Charakter. Er war nicht besonders emotionsvoll und auch nicht besonders bemüht. Sowohl meine Klientin als auch Cutter sagten aus, er würde sich nicht um viel kümmern und nie wirklich etwas tun. Papiere und Fotos gab es von ihm nicht. Er unterschrieb nichts und der Versuch meiner Klientin Bob Johnson zu heiraten ist gescheitert. Alex Cutter hat ausgesagt, meine Klientin hätte Bob Johnson von ihm entführt, aber die Polizei hat aufgrund von "Nichtigkeit" die Aufnahme einer Anzeige abgelehnt. Obwohl Johnson nur wenige Tage verstorben war, war der Verwesungsprozess für Fotos oder auch die Identifikation zu weit fortgeschritten."
"MacGuire, wo führt uns das hin? Ich muss ins Präsidium. Der Schalter für Akteneinsicht schließt gleich." Der Staatsanwalt war ein junger und übermotivierter Kerl. Seine absolute Spezialität war wohl das Lesen der Uhr.
"Nun gut. Kürzen wir ab: Es war kein Mord, es war ein Unfall."
Alle schauten skeptisch. Scheinbar war es nicht die gewünschte Antwort der Anwesenden. Und es sollte noch besser kommen, denn auch ich war von der Lösung des Falles überrascht, aber auch überzeugt.
"Die Aufklärung dieses Falles mag etwas überraschend klingen, ist aber einleuchtend."
Ich machte mir lässig eine Zigarette an und hauchte den frischen Qualm in mein Büro.
"Bob Johnson war ein Fisch!"
Eine wirklich brutale Stille machte sich in meinem Büro breit. Der Staatsanwalt überlegte etwas und ging mit mir in einen Dialog: "Die Scherben?" - "Sein Aquarium!" - "Und er ist erstickt..." - "... weil er wegen seiner Kiemen-Atmung ohne Wasser nicht atmen konnte." - "Das erklärt auch die schnelle Verwesung." Der Staatsanwalt begann in Unterlagen zu blättern und überprüfte Notizen. "Natürlich. Deshalb bekam Bob auch keine Papiere und durfte nicht heiraten. Es ergibt alles einen Sinn." Er fand eine bestimmte Stelle und tippte darauf herum. "Ihre Erklärung ist stichhaltig, MacGuire. Ich werde die Untersuchungen aufgrund ihrer Fakten einstellen lassen. Wie sind sie darauf gekommen, dass Johnson ein Fisch ist?" - "Cutter hatte mir erzählt, dass meine Klientin ihm auch das Lieblingsessen des Opfers gestohlen hat. Der Rest war einfacher Instinkt und simple Logik." Instinkt und Logik sagen Detektive, wenn sie Glück meinen. Sie sagen auch Rhetorik und Verhandlungsgeschick, wenn sie von Fausthieben sprechen.
Als ich wieder in meinem Büro alleine war, da feierte ich meinen Triumph mit einer Zigarette und einem Whisky. Ich lehnte mich zurück und klopfte mir in Gedanken selbst auf die Schultern. Ich wusste natürlich von Anfang an, dass ich diesen Fall lösen würde. Mit absoluter Professionalität kam man in diesem Geschäft immer weiter. Dieses Geschäft war meines.
Es war mein ranziges verdammtes Büro am Rande der Stadt. Eine verrückte dreckige und eklige Stadt, deren Einwohner Abgase atmen und Geld essen. Ich wusste, ich könnte sie nie ganz retten, aber heute hatte ich wenigstens einen kleinen Teil getan.
"Peter MacGuire, Detektiv für besondere und besonders besondere Fälle. Zu einem sehr guten Detektiv fehlt nur der Revolver.", sagte ich zu mir selbst und lachte, vom Bürostuhl stürzend, los.
Ende
Anmerkung:
Der Johnson-Fall ist hiermit abgeschlossen, aber es war mit Sicherheit nicht der letzte Auftritt des Peter MacGuire. Ich hoffe es hat dir gefallen und hoffe genau so, die Lösung hat dich nicht enttäuscht.
Der Johnson-Fall ist hiermit abgeschlossen, aber es war mit Sicherheit nicht der letzte Auftritt des Peter MacGuire. Ich hoffe es hat dir gefallen und hoffe genau so, die Lösung hat dich nicht enttäuscht.
Nicht nur Medow hasst Dich für dieses Ende :D
AntwortenLöschenNa toll. Da wollte ich einfach nur "Ich hasse dich" als Kommentar schreiben, und dann schreibt das schon der Imperator für mich.
AntwortenLöschenAber hey - was soll ich zum Fall noch großartig sagen?
Ich find's nur ein bisschen schade, dass das Ende jetz so nüchtern geworden is... Aber immerhin gibt's ja noch Hoffnung auf weitere Fälle ^^
Mir hats gefallen - und so schön schräg wie ich es erwartet hab..
AntwortenLöschenUnd ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Fall!
ich hätte alles erwartet, eben nur nicht das.
AntwortenLöschenDas Ende ist echt etwas nüchtern, aber ich denke, die Lösung des Falls passt super zu McGuires Erscheinungsbild generell. Irgendwie passt das in die Geschichte, obwohl ich echt nicht schlecht geschaut habe und nachvollziehen kann, wenn manche dich dafür hassen.
Ich tu es nicht, hau mir nur selbst vor den Kopf, wie einfach und lustig es doch ist und freue mich auf weiteres von ihm.
Na klar muss er ein Fisch gewesen sein. Daran ist gar nichts nüchtern, mir erklärt sich das.
AntwortenLöschenÜbrigens haben die sieben Teile genau vom ersten Fuß in den Bus vor der Haustür bis zum letzten Schritt aus der U-Bahn am Zielort gereicht. Versorgst du mich ab jetzt bitte jeden Morgen?!
:)
An Mary:
AntwortenLöschenIch denke, du kannst noch mehr zeitfüllende Texte bei mir finden.
Danke für euer Lob. Aber auch für eure Kritik, der Stil der Fälle wird sich in Zukunft etwas ändern.