Letters from a Bushin II

Autor: Jay
Verfasst: 28.04.2009


An mich selbst und jeden Bushin,
Bushin sein ist schwer. Es ist unwahrscheinlich schwer und nie abgeschlossen. Ein Prozess der müßig sein kann und anstrengend. Egal wie sehr man sich bemüht, am Ende des Tages kann man bestimmt immer noch Dinge finden die man hätte besser machen können. Wie soll man da zur Zufriedenheit finden?
Die Lehren des Bushin dürfen, auch wenn man daran glauben soll, keine Religion werden. Kein unerreichbarer Kodex der über einem schwebt, wie das berühmte Damokles Schwert. Es geht darum die Lehren im Herzen zu tragen und benutzen zu können, wenn es darauf ankommt. Natürlich ist ein Bushin den ganzen Tag Bushin, ja im besten Fall sogar sein ganzes Leben, aber er muss sich auch eingestehen, dass er selbst und auch andere Menschen manchmal gar nicht eines Bushin bedürfen. Das heißt nicht, dass er die Lehren für diese Zeit vergessen soll, aber er sollte sie nicht als Stempel auf all seinen Handlungen tragen. Wie schon im letzten Brief erwähnt, darf er nie vergessen Bushin und er selbst zu sein, denn er kann nur ein guter Bushin sein, wenn sein Charakter es auch stützt.
Ein Bushin sollte sich kleinere erreichbare Ziele mit in den Tag nehmen. Er kann nicht jeden Tag für jemanden die Welt retten; er wird nicht jeden Tag jemanden treffen, der das volle Ausmaß seiner Fertigkeiten benötigt. Wenn der Bushin seine "Aufgaben" richtig erfüllt, dann gibt es in seinem Umfeld auch keinen mehr, dem er helfen muss. Ein Bushin muss lernen sich auch mit einem Tag zufrieden zu geben, an dem er nur kleine Erfolge hatte. Genau genommen sollte er Erfolgen gar keine Wertigkeit zu teilen, so lange er erfolgreich war.
Wenn er es jeden Tag schafft nur einen Menschen zum Lächeln zu bringen, so hat er schon viel geleistet.
Gruß,
ein Bushin

Kommentare

  1. Ich glaube was am Bushin-Dasein wirklich schwer ist, ist sicher auf des Messers Schneide zu wandeln.

    Ein Bushin, der unzufrieden mit sich selbst ist, hilft niemandem. Er hat das Bedürfnis, mehr Menschen zu helfen, besser für Andere da zu sein. Dadurch kann er Anderen auch Hilfe aufdrängen und ihnen damit erst recht schaden.
    Ein Bushin, der zufrieden mit sich selbst ist, hilft niemandem.
    Er verspürt nicht das Bedürfnis, sich zu verbessern, sich weiterzuentwickeln oder zu lernen.

    Ein Bushin sollte meiner Meinung nach nicht üderdenken, was er besser hätte machen können. Er sollte sich darüber freuen, dass er die Möglichkeit und die Fähigkeit hat, am nächsten Tag noch besser zu sein. Er sollte in der Gegenwart leben/denken und die Zukunft vorbereiten und nich bereuen, in der Vergangenheit etwas nicht gut genug gemacht zu haben.


    Ich persönlich bleibe dabei. Ein wirklich guter Bushin muss sich nicht immer mit Logik an das erinnern, was seine Prinzipien ihm sagen. Er lebt die Prinzipien. Doch bis das passiert, bis die Prinzipien vom Verstand und dem Gedächtnis in Fleisch, Blut und Handeln übergegangen sind, vergehen erfahrungsgemäß viele Monate oder sogar Jahre. Niemand kann sein Leben und sein Verhalten innerhalb von ein paar Monaten derart ändern.

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  2. Im Endeffekt läuft es also auf inneren Frieden hinaus.
    Das mit dem "nur einen Menschen zum lächeln zu bringen" gefällt mir.
    Das kann ich nur bestätigen. Kleine Schritte bringen einen auch ans Ziel man sollte nur ein wenig mehr Zeit einplanen. ;-)

    Of Topic:
    Wortbestätigung ist übrigens bones.
    Dann weis ich ja was ich heute Abend wieder gucken darf. ^^

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