Damals: Straßen von Neo-Venedig

Autor: Jay
Verfasst: 1999
Korrigiert: 16.09.2009

Die Straßen von Neo-Venedig
Ich gehe eines Nachts durch die Stadt. Ein schwacher Hauch Neon-Licht zieht durch die Nebel, die vom Meer aufsteigen. Ich höre wie es sanft gegen die Säulen der Stadt schlägt, die bis in die tiefsten Tiefen des unendlichen Meeres reichen.
Ich schaue zum Zentrum und sehe die ungestümen Bürogebäude, die bis über die Wolken reichen und mit ihren bunten Scheinwerfern dem Nebel eine fast schon magische Note geben.
Dann denke ich an dieses Mädchen. Ich sah sie in der Bibliothek dieser romantischen Stadt. Eine dicke Staubwolke zog durch den Raum und die alten Stromsparlampen spendeten kaum noch Licht. Der Staub drückte auf der Lunge. Doch meine Blicke zu ihr lenkten mich von dem trockenen Atemgefühl ab. Sie schaute zu mir.
Eine angenehme Wärme durchfährt meinen Körper.
Und ihr Blick ging zurück in ein Buch. Wie einen Dolch zwischen den Rippen spürte ich wieder den schweren Staub.

Kommentare

  1. Traurig, Melancolisch, Düster, Klasse!
    Für mich ist Neon Licht der Inbegriff von Kälte.
    Wer Sie wohl gewesen ist? Warum war er in der Bibliothek? Das schreit nach einer Klärung ...
    Eine ähnliche Situation ließe sich auch in 2274 verarbeiten, oder ist Ziegler kein Romantiker? Obwohl, wenn ich da an den jungen Mann im verregneten Paris denke ... ;-)

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