Ideendämmerung: König Noah
Autor: Jay
Verfasst: November 2009
Verfasst: November 2009
"Du lernst nicht besonders schnell hinzu, was?"
Der Kurs war gesetzt und Ziegler hatte sich in sein Quartier zurück gezogen. Er schaute auf ein Foto seiner Tochter Hitomi. Auf dem Foto trainierte sie gerade am Sandsack. Im Hintergrund sah man die Grundzüge der F.E.S. Sternenhimmel. Diese sterilen Lagerraumleuchten, die Ziegler so mochte. Ziegler machte sich irgendwie Sorgen um sie, denn er war schon lange weg. Zumindest länger als sonst. Jetzt da Ignis gestorben war, da plagten Ziegler Verlustängste. Vielleicht lag es daran, dass sein Vorgänger "König" Noah immer gesagt hatte, er wolle wie ein Vater für alle in der Halle sein.
"König Noah war ein viel besserer Anführer als ich.", seufzte Ziegler.
Plaine schlich durch die Gänge der Beau de Rochas und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Die Wut über den Verlust übermannte ihn aber jedes mal. Nicht nur, dass Ignis immer ein guter Berater, Freund und Mensch war, er war quasi das Lexikon der Halle. Er wusste so vieles, er forschte an den Inschriften im Fundament der Halle und er war es, der damals die Grenzen und die Türen entschlüsselte. Man erzählt sich, er war einer der Ersten in der Halle der Charaktere gewesen.
Plaine dachte an die Gelehrten und die Magier in seiner Heimat. Wahnsinnige machtgierige Verrückte. Wäre nicht Plaines Sehnsucht nach dem Schwert, dann würde er gar nicht zurück gehen wollen. Aber hinter keiner der Grenzen hinter denen er mit Ziegler bisher war, gab es auch nur einen Drachen. Und wo es keine Drachen gab, da gab es eigentlich auch keine Verwendung für einen Drachenjäger. Ignis zeigte Plaine erst, was für ein wertvoller Fährtenleser er durch seine Drachenjagd geworden war.
Tick Tack! Tick Tack!
Sekunden verrinnen in den Taten
Tick Tack! Tick Tack!
Ich kann nicht mehr lange warten
Tick Tack! Tick Tack!
Du wirst bald träge und schwach
Aber in 200 Minuten
macht der Uhrmacher dich wieder wach!
Sekunden verrinnen in den Taten
Tick Tack! Tick Tack!
Ich kann nicht mehr lange warten
Tick Tack! Tick Tack!
Du wirst bald träge und schwach
Aber in 200 Minuten
macht der Uhrmacher dich wieder wach!
Der Junge mit dem Uhrwerk als Herz lief zügig durch die Beau de Rochas. Er musste alle Notfallsysteme vorbereiten und zwar rechtzeitig. Dann wendete er auf der Stelle und lief in Richtung von Zieglers Quartier. Es war Zeit Ziegler die Wahrheit zu erzählen. Das letzte mal als der Uhrmacher auf der Beau de Rochas auftauchte wäre fast die gesamte Besatzung gestorben. Es war blanke Ironie, dass der Uhrmacher alles was er mit seinen Händen berührte ausschaltete, aber den Jungen wieder einschaltete, war sein Uhrwerk abgelaufen. Aber diese Ironie nahm der Junge inzwischen als Geschichte seines Lebens hin, immerhin war er ganz ähnlich an sein Uhrwerk gekommen.
In drei Stunden und zwanzig Minuten wird der Uhrmacher kommen. Den unheimlichen Singsang, der den Uhrmacher ankündigt, den konnte nur der Junge hören. Und er hasste es, so fern man mit einem Herz wie seinem hassen konnte.
Zu Ziegler? Zu den Notfallsystemen? Wohin nur?
"Abwarten? Das ist dein Plan?" - "Ja. Aber wenn er dir nicht gefällt, dann kannst du ja schon mal gehen." Sede war routiniert und kalt. Zu dem war sie vollkommen überlegen. Ich war auf sie angewiesen, sie brauchte mich nicht. Ich konnte mir selbst nicht versprechen, dass ich mich nicht für Ignis Tod rächen würde, wenn wir zusammen ausgebrochen waren. "Das kann ich dir aber versprechen. Du lernst nicht besonders schnell hinzu, was?", rauschte sie mir in den Kopf. Was war das nur für eine Welt in der ich gelandet war, in der es scheinbar riesige Raumschiffe und gedankenlesende Mörderinnen gab? Ich gab mich richtig auf und lies die wenige Energie die noch in mir steckte einfach verpuffen. Ich kauerte mich auf der Liege zusammen und versuchte einfach nicht zu heulen.
"König Noah
Frei für das Leben gestorben
um nicht für das Sterben zu leben"
So steht es auf seinem Grab.
Ja, was ist das nur für eine Welt?
AntwortenLöschenSchön, dass es endlich weiter geht.