Nachtgewisper: Lesungen

Wie dir vielleicht schon aufgefallen ist gibt es auf meiner Seite seit einiger Zeit eine Übersicht für Lesungen am rechten Rand. Am 09.10.2009 habe ich zum aller ersten mal in meinem Leben vor einem Publikum meine Texte vorgetragen. Etwa 30 Leute hatten sich zu Eröffnung der Lesereihe "Lesen im Spunk" eingefunden.
Ich möchte hier jetzt mal ein wenig über meine Eindrücke schreiben.
Zu der Lesung war es eigentlich durch Zufall gekommen. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt mal für Freunde die selbst nicht so viel und gerne im Internet lesen bei mir zuhause eine Lesung zu machen, um ihnen zu zeigen was ich so mache, wenn ich schreibe. Diese Idee habe ich einfach mal bei Facebook eingestellt. Als aller erste Antwort kam dann von einem Bekannten, den ich über meine ehrenamtliche Arbeit im Jugendverband kenne, dass ich doch auch im Spunk in Gelsenkirchen auftreten könnte.
Ich war ziemlich überwältigt und stolz, was leider zur Folge hat, dass ich die gesamte nächste Zeit von nichts anderem mehr gesprochen habe und auch ziemlich damit angegeben habe. Entschuldigung noch einmal an alle, die darunter leiden mussten.
Bald gab es dann auch Flyer (siehe oben) zu der Lesereihe und ich wurde zunehmend innerlich unruhig. Komischerweise wurde ich nicht wirklich äußerlich unruhig oder nervös, was mir äußerst seltsam vorkam. Eine Randnotiz an dieser Stelle: Es ist irgendwie seltsam Flyer mit seinem eigenen Foto darauf (auf der Rückseite des Flyers) zu verteilen. Danke nochmal an Meadow, denn sie ist mit mir los gezogen ein gescheites Foto machen.
Da ich selber noch nie an einer Lesung teilgenommen habe, habe ich überlegt wie ich das ganze angehe. Ich kannte Kabarettprogramme und so manche Auftritte aus dem Fernsehen, also orientierte ich mich daran und erstellte ein Programm, unter dem Namen "Durch den Kopf ins Herz".
"Durch den Kopf ins Herz" beschreibt meiner Meinung nach ganz gut meinen Stil und ist etwas, was ich gerne mit meinen Texten erreichen möchte: Sie sollen nachdem sie durch den Kopf gegangen sind im Herz ankommen und ein ganz kleines bißchen Gefühl auslösen.
Am Tag der Lesung kam dann mit jeder Stunde auch (endlich) die Nervosität und so habe ich drei Stunden vor der Abreise nach Gelsenkirchen spontan Teile des Programms geändert, verworfen und hinzugefügt.
Es war ein Heimspiel auswärts, denn die meisten Zuschauer waren Freunde von mir. Meine Mutter war da, die vor der Lesung noch nervöser war als ich, was aber auch daran liegen kann, dass sie (aufgrund von mangelnder Erfahrung mit dem Internet) meine Texte kaum bis gar nicht kannte.
Ich habe einen ziemlich hektischen und nervösen Start hingelegt, aber als ich dann ersteinmal ein wenig in Schwung gekommen war, da lief es gut. Ich habe mich auf der kleinen Bühne richtig wohl gefühlt und ich hatte den Eindruck, mein Publikum war auch zufrieden. In der ersten Pause habe ich schon positives Feedback bekommen, was mir für die zweite Hälfte des Programms durchaus noch etwas Aufwind gegeben hat. Spätestens bei den "Zugabentexten" waren alle mit dem Abend zufrieden, gab es mit "Enten im Herzen" doch endlich den Text, den scheinbar alle hören wollten.
Ob es dann schlussendlich wirklich gut war, können nur die Zuschauer sagen, aber ich war in jedem Fall zufrieden.
Auf die Idee den Mikrofonständer, für ein Mirko, das ich nicht gebraucht habe, weg zu stellen hätte ich allerdings auch selbst kommen können. (Siehe Foto, in der zweiten Hälfte des Programms war der nicht mehr im Weg)
Nach der Lesung sind noch einige Freund mit zu mir gekommen, denn ihnen war nach "After-Show-Party". Ich hatte auch Bierlust und war schwer bemüht darum, keinen Höhenflug zu bekommen, denn das Feedback war äußerst positiv. Ich war ziemlich überwältigt, deshalb hat es mit dem am Boden bleiben nicht wirklich gut geklappt. Auch da noch mal Entschuldigung an alle "Opfer".
Mein Fazit war: Ich war nervös und am Anfang zu schnell, aber ich konnte Menschen in meinem Umfeld von mir und meinen Texten überzeugen. So sehr, dass sie mich ernsthaft fördern, unterstützen und ihre Ideen zu meinen Werken mit mir teilen. Danke! Das ist ein tolles Gefühl und ich fühle mich damit irgendwie angekommen. Vor einem Publikum lesen, das ist es was ich tun möchte. Irgendwo in meinem Kopf schwirren ein oder zwei Bücher rum (und auch in Ansätzen auf meinem Rechner), aber Vorlesen/Vortragen hat einfach nur Spaß gemacht.
Ich habe jetzt langsam angefangen mich um weitere Termine für Lesungen zu kümmern und da das Jahr bald vorbei ist, drängt sich da natürlich nicht mehr all zu viel auf. Trotzdem habe ich es geschafft in einem Jugendzentrum in Essen-Frohnhausen am 19.12.2009 noch einmal lesen zu dürfen. Das Programm überarbeite ich derweil dafür und reichere es mit neuen Texten an, die nicht in meinem Blog veröffentlicht werden. Ich hoffe auch diesmal wieder ein begeisterungsfähige Publikum zu haben und alle irgendwie zufrieden nach hause gehen zu lassen. Falls du also im Raum Essen wohnst, dann fühl dich herzlichst zu der Lesung eingeladen. Anbei der neue Flyer, entworfen von Sven Grunewald (der auch das Foto von der ersten Lesung gemacht hat, mit Susis Kamera). Danke auch noch mal dafür, denn der Flyer sieht fantastisch aus (finde ich):

Anmerkung: Mit etwas Glück wird die Lesung am 19.12.2009 auch gefilmt, es besteht also die Chance, dass mein Youtube-Kanal endlich ernsthaftes Futter bekommt.

Kommentare

  1. Cool! Wäre gerne dabei gewesen. Wenn Essen nur nicht am anderen Ende der Nation liegen würde ...

    Naja vielleicht schieben wir beim nächsten Gildentreffen ja etwas Kultur ein. ;-)

    Ich drück Dir die Daumen für die kommenden Lesungen.

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  2. Hi Jay,

    ich kann auch immernoch sagen, dass mir deine erste Lesung sehr gefallen hat. Ich hab zwar keine Vergleiche, da ich sonst noch keine Lesung eines Autoren besucht habe, aber wir glaube ich alle einen schönen Abend und darum geht es.

    Ich finde der Abend zeigte auch gut deine Bandbreite, denn für jeden Geschmack war wohl was dabei. Von sozial-/arbeitskritisch, über liebevoll/romantisch bis lustig.
    Und nicht zu vergessen, die Texte über dich und dein Leben waren teilweise sehr bewegend.

    Ich will jetzt auch aufhören mit dem Groupie-Geschleime, aber ich freu mich sehr auf die Vorlesung in Essen und muss vielleicht noch deine Couch als Schlafplatz reservieren, denn ich möchte diesmal auf der Aftershowparty dabei sein.

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  3. Ich drück dir die Daumen, dass alles gut geht. ;)

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  4. Chrissi25.11.09

    Ich freu mich schon auf die Lesung. Ich hab dir ja auch schon mehrfach gesagt, dass mir deine erste Lesung sehr gut gefallen hat. Allerdings möchte ich diesmal auch auf der Aftershowparty dabei sein ;-)

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  5. An den Imperator:
    Gerne. Vielleicht gibt es ja auch bei Hannover eine Bühne für mich. :)

    An den Hass:
    Einmal Vollpension ist eingebucht. ;)
    Danke sehr.

    An Meise:
    Danke.
    Vielleicht schaffst du es ja sogar rumzukommen?

    An Chrissi:
    Danke sehr.
    Das kommt darauf an ob und wo sie statt findet.

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  6. An anonym:
    So lange du in deinen Kommentaren nur darauf aus bist Leute anzuschwärzen oder zu beleidigen, werde ich sie auch weiter löschen.

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  7. Ich habe bei der ersten Bekanntgebung schon eiversüchtig zu allen geschielt, die die Möglichkeit hatten, daran teilzunehmen. Leider bist du ja ein ganzes Stückchen entfernt...
    Mich wundert es nicht, dass du so viel positives Feedback bekommst, schließlich teile ich diese Meinung =) Wenn ich auch nicht dazu komme, zu jedem Werk meine Meinung zu äußern, verfolge ich es sehr gerne. Ich mag dahingehend vielleicht nicht die Autorität sein, aber gerade die Zusammenstellung und Struktur begeistert mich und das Motto deiner Lesung ist für mich zum Inbegriff für die Wahrnehmung von Texten insbesondere dichterischer Art geworden.

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  8. An Citara:
    Wenn ich darauf Einfluss hätte, dann würde ich auch sofort in deiner/eurer Nähe auftreten.
    Danke für die Komplimente, das bedeutet mir sehr viel und gibt weitere Energie für weiteres. Danke.

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  9. Glückwunch und Respekt Herr Dichter, wäre auch gern da gewesen :)

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  10. An Blah:
    Danke sehr. Über "Herr Dichter" musste ich sehr lachen.

    An Alle:
    Ich fände es auch toll wenn mehr von euch Bloggerkollegen/innen zu einer Lesung von mir kommen könnten, denn ihr habt einen nicht unwesentlichen Teil daran getan, dass ich Lesungen gebe. Danke sehr.

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