In aller Kürze: Pogo

Schon beim letzten Mal ging es bei "In aller Kürze" musikalisch zu mit Stephans Ausflug in den Indiepop. Diesmal wage ich den Ausflug in die Filmmusik und gehe dabei der Frage nach, was mit der Filmmusik passieren könnte, wenn der Film vorbei ist.
Im besten Fall passiert dann Nick Bertke a.k.a. Pogo.
Die Geschichte ist erzählt, der Film vorbei, die Musik ist aus. Sie hat ihren Dienst getan, an den passenden Stellen die passende Stimmunggestützt. Sie war dezent, dick aufgetragen, sie hatte ein einprägsames Thema oder plätscherte so unscheinbar nebenher, dass sie nicht mal bemerkt wurde.
Gerade letzte Musiken verschwinden schnell aus dem Gedächtnis. Scheinbar nicht bei Pogo. Zusammengesetzt aus den verschiedenen Bauteilen der Tonspur der Filme, baut Pogo neue Hymnen, Lieder und erzählt manchmal neue Geschichten, fängt aber den Ton, oder sagen wir besser, die Geschmacksrichtung des Filmes ein. Angefangen mir Werken von Disney und auch mit Umwegen über Tarantino, verwendet er jetzt auch sein eigenes Filmmaterial und setzt es es zu zauberhaften, wundervollen Melodien zusammen, die in die Träumerei entführen und tief berühren.
Es wäre jetzt leicht als Beispiel das Lied aus dem populäreren Pulp-Fiction oder Herr der Ringe zu wählen, ich aber bin von ganzem Herzen in sein Lied "Mary's Magic" verliebt.


Der Film, der Pogo hier als Basis diente ist "Der geheime Garten". Ein Film der auf mich immer wundervoll melancholisch wirkte. Die Geschichte eines traurigen einsamen Mädchens, dass sich über die Arbeit an einem Garten aus der kalten Realität ihrer trostlosen Ersatzfamilie entzieht und sich in einer fabelartigen Welt verliert und auch verliebt.
Sich der Spieluhr des Filmes bedienend, hat Pogo hier eine ganz einzigartige Hymne geschaffen, neben all seinen anderen liebevollen Kompositionen. Viele davon stellt er übrigens als kostenfreien Download zur Verfügung.
"Are you making this magic?", wird in Mary's Magic gefragt und mir bleibt nur eine Antwort:
"No, you are, Pogo."

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