LP: X-C:EU #2 - Zombieland

Der Skyranger ist mein Truppentransporter, der es mir erlaubt, innerhalb weniger Stunden jeden Einsatzort auf der Welt zu erreichen. Das Teil sieht ein wenig aus wie das aktuelle Batmobil und soll garantiert die absolute Krönung der Flugzeugschöpfung sein. Sprit frisst dieses Gefährt vermutlich schon nicht mehr in Litern, sondern direkt in Bohrtürmen gemessen. Der bloße Start von dem Teil müsste eigentlich schon ein Vermögen kosten.
Die U.S.A bieten uns 200$ als Prämie für die erfolgreiche Abwehr der Aliens, China will uns mit vier Wissenschaftlern überzeugen. Zum einen weiß ich mit den Wissenschaftler noch gar nichts so recht anzufangen, zum anderen begeistert mich immer noch die Rechnung mit den Geldbeträgen. 200$ Dollar für eine Mission mit "Elite"-Soldaten mit Topequipment gegen Außerirdische Lebensformen. Da sieht man mal wie strikt offensichtlich die Sparmaßnahmen unter Obama seien müssen.

Trotzdem folgen wir dem Ruf des Geldes und steuern New York an.

Einwurf: Operation "De-chievement"

Der geneigte Videospieler der letzten Jahre wird es kaum geschafft haben um die Errugenschaften bzw. "Achievements" herum zu kommen. Konsolen wie die XBox360 oder PS3, aber auch Vertreiber von PC-Spielen, wie Steam, binden diese netten kleinen Teile in Spiele ein, um besondere Leistungen zu würdigen und dem verknüpftem Spielerprofil mehr Profil zu verschaffen. Der Mitspieler oder Konkurrent kann anhand der Achievements bewertet und bestaunt werden, über die Grenzen des eigentlichen Spieles hinaus. Wie kleine Orden kann man sich die Achievements als Aushängeschilder seiner eigenen Leistung vorstellen und stolz sein.
Damals in gutem, ja vielleicht sogar besten Sinne als Bereicherung gedacht, bringen sie aber auch einige Nachteile. Zuvor aber ein paar Erklärungen:
Auf der XBox360, auf der wir auch gerade dieses Let's Play begehen, wird für gewöhnlich unmittelbar wenn eine Leistung erreicht ist, eine Nachricht des Systems an einem der Bildränder eingeblendet.
In einer ergänzenden Übersicht kann man dann überblicken, wofür es das Achievement überhaupt gab und wofür es noch Achievements geben könnte bzw. wird. Und da liegt auch meine (aktuell) größte Kritik an den Achievements:
Wenn eine Aufgabe da in der Liste steht, mit dem Wortlaut "Besiege den finalen Boss: Gummidrops des Todes +3", dann wird dieser finale Boss, wenn er dann auftaucht, keine Überraschung mehr sein. Achievements ergänzen nicht nur, bei vielen Spielen nehmen sie auch einige Informationen vorweg: Die Zahl der Kapitel des Spiels, was die geheimen Nebenmissionen sind, was scheinbar die richtige Strategie zum Sieg ist.
Ich war lange Zeit - und bin es auch immer noch - ein Sammler: Ich versuche eigentlich immer alles Freischaltbare eines Titels auch zu bekommen, Achievements haben also meinen Ehrgeiz geweckt. Zu letzt habe ich aber gemerkt, dass durch einen frühen Blick in die Liste viele Wendungen im Plot vorweggenommen werden und das Spiel plötzlich deutlich flacher wirkte. Das ist jetzt vorbei.
Wir starten Operation "De-chievement" und schalten jede Benachrichtigung über die Errungenschaften ab und schauen, ob wir damit den Spielspaß verbessern können.



Im Einsatz: Shephard, Bert, Rhytmus und Damage
Ich freue mich jetzt darauf selber ein wenig herum zu probieren und über eigene Strategien nachzudenken und...
..werde enttäuscht. Denn das Tutorial ist noch nicht vorbei. Allerdings, die Enttäuschung hält nicht lange, zu recht, denn mir wird in Ergänzung zum bisherigen Deckungssystem erklärt, dass auch die Höhe im Gelände eine Rolle spielt. Wer höher als der Feind steht, der ist schwerer zu treffen, hat es aber leichter beim Zielen. So wird meine "schwerer" Soldat Shephard aufs Dach geschickt, in dem er eine Regenrinne hochklettert, die zuvor für Mannesmann als Ölpipeline gearbeitet hat. Sie ist in jedem Fall dicker als mein Soldat, was Thesen über die Niederschlagsmengen in New York zu lässt.
Wie die Weisungen für meine Rekruten sind will ich abwarten, aber mitten im Einsatz meldet mir "Zentrale", dass ich jetzt alles weiß, was ich wissen muss. So fühle ich mich nicht, aber trotzdem freue ich mich jetzt, volle Kontrolle zu bekommen.....
...zu früh.
Denn kaum habe ich eigenhändig meine weiteren Rekruten durch das Gebäude geschleust, auf dem Shephard draufsteht, kommt ein Tutorial zum Wurf von Granaten. Ich bin kurz genervt, da ich in der Tutorialmission eigentlich schon ein Tutorial zum Wurf von Granaten in Tutorials bekommen hatte, aber scheinbar gilt hier Regel 4 aus Zombieland: Doppelt hält besser.
Nach dem ich also mit Granaten auf Spatzen geworfen habe, da mein Ziel ein einsamer Alien war, der hinter einer Eisentonne vor vier Soldaten Deckung suchte, merke ich, das Granaten hier offensichtlich ein Mehrzweckwerkzeug sind, denn das Gebäude, das sich hinter dem Alien befand, hat jetzt einen zweiten Eingang. Der Sichtbereich meiner Soldaten erhöht sich dadurch auch und ich erstelle vorläufig meine erste Regel für X-Com-Land: Wer viel sieht, hat mehr vom Spiel. Schlagartig entdecke ich nämlich neue Gegner im Inneren des Gebäudes, die Trotz der Explosion nicht unmittelbar auf mich aufmerksam werden.
Als sie dann aber auf mich aufmerksam geworden sind, komme ich ganz schön ins Schwitzen. Die drei Strolche erkennen nämlich zügig, wie weit meine Truppe auseinander steht und nehmen fokussiert eine Soldatin ins Visier. Nur durch gute Deckung überlebt Loga Rythmus den geballten Angriff. Zweite Regel für X-Com-Land: Deckung ist heilig.
Nach einem heftigen Schlagabtausch, in dem Damage ordentlich leidet und auch Shephard, als ranghöchster, fast ums Leben kommt, können wir den Häuserkampf aber doch für uns entscheiden.




Auch wenn mir der Abschlussbildschirm einen sensationellen Erfolg bescheinigt, empfinde ich die zwei Schwerverletzten (Shephard und Damage), die ich zu verkraften habe alles andere als erfolgreich. Nur Common Bert, der in dieser Mission die meisten Abschüsse verbuchen konnte kann meine Sorge dämpfen, da er in der Stufe steigt und somit gar nicht mehr so common ist. Soldat Bert ist ab jetzt Scharfschütze, auch wenn das von mir verpasste Schnäuzergesicht ihn eher zum 80er Jahre Detektiv qualifizieren würde.
Ein Legoroboter spielt XBox
und schreibt für mich das
Let's Play!*
Dr. Vahlen bescheinigt mir, dass der Fund diverser Artefakte eine super Sache ist und wir weitere sammeln sollten. So richtig bewußt könnte ich mich nicht daran erinnern, etwas aufgehoben zu haben, aber vermutlich sammelt das Spiel nach abgeschlossener Mission die Reste ein.
Ich bekomme für die abgeschlossene Mission ein Labor - Ich hätte schwören können ich hatte schon eins - tatsächlich bekomme ich es aber erst jetzt. Auch eine Werkstatt ist schon in meinem Stützpunkt verbaut, ohne, dass ich etwas dafür getan habe. Naja, daher heißt das Ding ja auch Kommandobasis. Gemessen an den vielen freien Feldern im Gesamtplan, wird sich hier bestimmt später auch noch was tun bzw. tun lassen.
Ein Schattenriss informiert mich, dass ein Rat aus Nationen, die das Projekt unterstützen, zufrieden zu stellen ist. China ist jetzt etwas skeptischer, da wir sie im ersten Fall nicht geschützt haben.
Mein Ingenieur, Dr. Shen, hat etwas entdeckt sagt er. Dass ich ihn jetzt zum ersten Mal wahrnehme, beschäftigt mich nur kurz, eigentlich wundere ich mich, warum er sachen findet? Bauen die nicht normalerweise irgendwas?
Gerade passiert mir etwas viel auf einmal und ich verliere den Überblick. Auch die Nachricht, dass im Moment alle forschen, aber alles noch dauern könnte, entschleunigt die Informationsflut nur minimal. Zum Glück kommt da gerade rechtzeitig der Sprecher des Rates und meldet eine Sondermission an. Da mir ganz demokratisch die Wahl gegeben wird, ob ich jetzt sofort oder doch gleich direkt die Mission annehmen will, beuge ich mich dem Fakt, dass das Tutorial wohl doch noch nicht ganz vorbei ist. Und ich bin froh darum, denn so hoffe ich noch ein wenig Einblicke gewinnen zu können, bevor ich alleine klarkommen muss.

"Zerbrochener Motor" 




Im Einsatz: Yung, Rhytmus, Bert und Ahn
Diesmal ist die Mission etwas anders. Die Aliens haben wohl versucht Politiker zu entführen, eine Frau konnte aber entkommen. Jetzt beginnt ein Wettrennen gegen die Aliens. Ich muss sie unbedingt vor den Aliens finden, da ich sonst die Gunst des Rates schon früh im Spiel zu verlieren drohe.
Leider starte ich schon mit Zweifeln in diese Mission, denn wenn sie intern schon "zerbrochener Motor" genannt wird - die Namensvorgabe kommt tatsächlich vom Spiel selbst - dann ist das nicht unbedingt ein perfektes Omen.
Wir befinden uns an einer Art Platz, in der Mitte steht eine Statue, drumherum diverse Fahrzeuge und in relativer Nähe zu meiner Trupp findet sich ein großer Bus, der mir als perfekter erster Anlaufpunkt erscheint. Meinen Scharfschützen Bert bringe ich darauf in Postition, den restlichen Trupp vorläufig im Inneren. Dabei gehe ich langsam vor, da ich die Gefahr durch die Aliens noch nicht so recht einschätzen kann.
Hier ist das Tutorial inzwischen doch ausgeschaltet, denn ich bewege meinen Trupp frei und nach meinen Vorstellungen. Einzig als ich dann einen neuen Gegnertypen entdecke, "dünne Männer", die einfach wie schmierige Anzugträger mit verzerrtem Gesicht aussehen, werde ich kurz von der Zentrale mit einer Einschätzung der Lage gebrieft. Die Geisel befindet sich in unmittelbarer Nähe, so dass sehr schnell hoher Druck entsteht.
Ich schaffe es durch gezieltes Vorrücken die Geisel zu kontaktieren, so dass sie darauf hin für mich zur spielbaren Figur wird. Sie hat keine Kampffertigkeiten, aber auch zwei Bewegungszüge, so dass ich sie schnell aus dem Schussfeld bringen kann. Selbes gilt leider nicht für meine Rekrutin Tsu Yung, die nicht nur schweren Schaden einstecken muss, sondern auch durch die Pistolen der Feinde vergiftet wird. Tsu Yung selbst aber ist vom Konzept "Rache" sehr angetan und schafft es, trotz lächerlicher Trefferwahrscheinlichkeit von 12%, einen der Feinde zu besiegen. Bert nimmt dann vom Dach aus einen weiteren aus dem Rennen. Der Letzte der drei verschanzt sich, was ihm dann in der folgenden Runde vom Scharfschützen Bert als Fehler bescheinigt wird.
Die Geisel ist inzwischen, mit Leichtigkeit zum Skyranger überführt worden, da ihr Ausgangspunkt und die Evakuierungszone äußerst nah bei einander lagen.




Zur Feier des Tages werden einfach alle Beteiligten befördert.
Ahn und Yung werden somit der Support-Klasse zu geteilt und erlernen damit den Wurf von Rauchgranaten, Rhytmus erlernt die, so genannte, Sturm-Klasse und kann somit als Sonderaktion auch nach dem Sprinten (2 Bewegungszüge in einem) noch eine Aktion ausführen, allerdings nicht beliebige oft.
Bert lernt, nun auch auf ein Ziel feuern zu können, wenn eine Teamkollege und nicht er selbst Blickkontakt haben. Alternativ hätte ich ihn auch den Malus auf manche Schussarten verlieren lassen können, das klang für mich aber nicht sonderlich spannend.
Da der Rat von meinem Einsatz so begeistert ist, schenkt er mir einen Satellit und verzieht sich gleich wieder. Da der Einsatz eines Satelliten die Panik in der jeweiligen Region senken kann, bringe ich das geschenkte Teil direkt mal über China in Position, als Wiedergutmachung.
Zentrale kommt um die Ecke gebogen und scheint ziemlich genervt, denn während alle Entführungen, die die Aliens bisher gestartet haben scheinbar Kavaliersdelikte waren, bescheinigt er ihnen jetzt, dass sie "eine Linie überschritten" haben. Zivilisten entführen, okay, aber Politiker? Da wir gerade mal unsere dritte Mission überstanden haben, Zentrale jetzt aber schon unbedingt zu den Aliens will, frage ich mich, wie der Herr den bitte steigerungsfähig bleiben will?
Aber, dass muss er nicht, denn Dr. Vahlen kommt mit einer genialen/bescheuerten Idee um die Ecke:
Wir entführen einfach mal einen Alien!




* Zum Bild:
Leider wurde meine Email an Firaxis, ob ich Screenshots für diese Beiträge verwenden darf noch nicht beantwortet, trotzdem möchte ich die Let's Plays optisch aber etwas auflockern. Lasst es also als nett gemeinte Geste zählen.

Kommentare

  1. Sehr schön! :)

    Warum solltest du keine eigenen Screen verwenden dürfen? Wäre mir neu, wenn das irgendwelche Urheberrechte verletzt, denn du hast den Screen ja selbst gemacht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke.

      Da ich von meinem TV-Gerät technisch nicht im Stande bin Screens zu ziehen, müsste ich welche aus dem Netz verwenden. Da gilt dann anderes Urheberrecht.
      Außerdem bewegen sich Screenshots und Bildmaterial in einer spannenden Grauzone. Bisher dulden die Hersteller es, aber sie dürften die Veröffentlichung der Bilder unterbinden.

      Löschen
    2. Wenn du dich mit der Grauzone zufrieden gibst, könnte ich dir Screenshots vom PC zur Verfügung stellen, solltest du was ganz spezielles brauchen...

      Löschen
    3. Danke für die Hilfsbereitschaft, ich kontaktiere dich.

      Löschen
  2. Ach du spielst es auf der 360!?
    Also wirklich ... das kannst du dem Genre doch nicht antun! :P ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Doch, das kann ich sehr gut. Zum einen, da das Spiel ein Geschenk war, zum anderen aber auch, weil ich mich an der Konsole sehr wohl fühle. Wohler als am Computer.

      Löschen
    2. Das Spiel ist für Konsolen entwickelt, was man ihm insbesondere auf dem PC anmerkt. Die Steuerung mit Maus+Tastatur ist grausam.

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Anmerkungen? Fragen? Wünsche? Schreib gerne einen Kommentar. Ich schaue regelmäßig rein, moderiere die Kommentare aber auch, also bleibt nett.

Vielleicht auch spannend: