weinen über Papier

Nach einem Morgen mit Ereignissen, habe ich nach dem Schreiben meiner Morning Pages meine Hände aufs Papier gelegt. Die Augen geschlossen. Ich habe nur die Textur gefühlt. Etwas die Finger bewegt, gestreichelt. Nichts gehört, nichts gesehen. Nur ein ganz feines Stottern meiner Rillen des Fingerabdrucks über die Fasern des Papiers. Dann habe ich geweint. 

An einer tiefen Stelle in mir ist etwas aufgegangen, was all die anderen Reize, das Erleben auf Steroiden, diese heftige Flut aus Betäubungsmittel die jeden Tag auf uns einschlägt nicht erreichen konnte. Es musste etwas so grundsätzliches sein, etwas so einfaches, dass es nichts anderes außer echt sein konnte. 

Vielleicht geht es mir nicht gut, vielleicht bin ich sehr müde, aber ich spüre das lieber. Lieber schlechtes fühlen als schlecht fühlen. 

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