Leid als Inspiration

Wenn Traurigkeit und Schmerz und das Leid von Künstler*innen doch so eine tolle Inspiration und Motivation ist, warum will ich dann gerade überhaupt nicht schreiben? Ich möchte lieber von einer Flutwelle von meinem Sofa, durch den Flur, die Treppe hinab, in die Kanalisation und dann weggespült werden. Ich würde mich lieber gerade Pixel für Pixel auflösen. Mich in eine Wanne voll Cola setzen und schauen wie ich mich auflöse. So schnell davon laufen, dass nur zwei brennende Streifen zurück bleiben, ein Nummerschild sich auf der Stelle dreht. Und das ist eine Referenz und nicht mal voll meine Idee, so toll geht es meiner Inspiration. Ich tippe aus Wut weiter. Wut über die Naivität etwas gehofft zu haben. Und weil ich etwas kaputt machen mag, nur für die Selbstwirksamkeit. Ich will Selbstwirksamkeit. Aber nicht schreiben, nicht zeichnen, nicht singen, nicht tanzen. Scheiß auf Leid und Schmerz. Das inspiriert mich nicht. Dieses Schreiben hier ist gerade Betäubung. Damit ich Pause habe davon mich elend zu fühlen. Aber die Ideen kommen nicht aus dem Leid, sondern daraus, dass ich es nicht gut aushalte. Ich wäre lieber vom Glück oder der Möglichkeit von Glück inspiriert. 

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