Ich hatte Lust auf ein gutes Rollenspiel...


Also habe ich mein XBox360-Spieleregal befragt. Es sollte nicht nur gut sein, es sollte auch frisch sein. Ich wollte was neues. Wobei ich hier besser innovativ sagen sollte. Neu ist dafür keine Vorraussetzung. Und da stand auch genug altes noch un- bis kaumbespielt rum. Ironischerweise Titel, die ich als Schnäppchen geschossen hatte, als meine Freundin Lust auf etwas neues hatte. Mich reizten vorallem die so genannten J-RPGs. Schauen wir mir also mal über die Schulter, was ich so alles erlebt habe:
Achso, wenn du nicht alles lesen willst, geht es hier zu den einzelnen Spielen:
- Infinite Undiscovery
- Magna Carta II
- Resonance of Fate
- Star Ocean - The Last Hope
- Fazit


Infinite Undiscovery
Da habe ich für den Blog schon mal reingeschaut, aber damals für ein Let's Play. Es jetzt nochmal an zu schalten bedeutete, nicht so sehr auf die Details achten zu müssen und eher drauf los zu spielen.
Was dann gar nicht mal so leicht ist. Die Story fängt ziemlich rapide an, was für JRPGs nicht unüblich ist. So sitzt der Hauptcharakter im Gefängnis, wird von einer jungen Frau befreit und muss jetzt entkommen. Der erste Kampf fliegt uns direkt um die Ohren.
Einen Schritt auf den Gegner zu:
A = leichter Angriff, B = schwerer Angriff.
A,B Combo 1
A,A,B, Combo 2
A,A,A,B Combo 3
Combo 1 erhöht die AP, Combo 2 die EP, Combo 3 heilt ein wenig. Aha. Was machen AP? EP werden ja wohl Erfahrungspunkte sein. Moment, bekomme ich nur mit Combo 2 Erfahrung? Schauen wir mal weiter.
Zwei Räume weiter erfahre ich, dass es auf Start ein Pausenmenü und auf Y ein Gruppenmenü gibt. In beidem kann ich Einstellungen zu den Charakteren und dem Spiel machen. Okay. Achso, Tutorial war noch nicht vorbei. Auf RB kann ich als eins meiner Gruppenmitglieder connecten, dann auf RB+Y oder RB+X Attacken mit denen durchführen. Die Verbindung löst sich auf, wenn ich RB alleine drücke. Rechten Stick reindrücken setzt die Kamera zurück. Auf X alleine zieh ich die Waffe oder packe sie weg. Auf Y kann ich meine Flöte spielen, ja geil, die Flöte, ohne die wäre aber auch wirklich nichts gegangen. Auf den anderen Tasten passieren bestimmt auch wundervolle Dinge, irgendwo kann ich bestimmt auch Gegenstände benutzen und wenn ich alle Tasten gleichzeitig drücke oder den Konamicode eingeben, bekomme ich auch bestimmt endlich heraus, worum es in der Story geht.

Die Steuerung und ihre Optionen sind vollkommen überfrachtet, ich habe das Tutorial noch nicht passiert, da habe ich im Spiel schon 25 Präsentation gelesen, was ich jetzt - für den Anfang - so alles kann. Später gibt es natürlich mehr Optionen. Ich kann mir jetzt schon nicht alles merken. Nicht schlimm, dann gucke ich halt in die Anleitung, lege mir die offen auf den Tisch und gucke nach.
Achso. Anleitung gibt es nicht. Wird ja alles in Menüs im Spiel erklärt.
Na gut, befrage ich mal einen Guide, der von einem Spieler geschrieben ist. Aber dann für mich der Kracher.
"Es braucht seine Zeit, bis sich die Steuerung verinnerlicht, da helfen auch keine langen Erklärungen."
Quelle: 4Players Strategy Guide eines Lesers
Geil. Wenn selbst Erklärungen nicht mehr helfen, was denn dann?

Nee, ich glaube, da hilft auch die vielversprechende Story nichts. Die Geschichte um einen Barden, der mit einem großen Helden und Kopf eines Widerstandes verwechselt wird und darüber sich selbst ins Abenteuer stürzt klingt eigentlich ganz gut. Auch am Anfang wirken die Figuren sehr spannend. Die Hauptfigur verweigert sich anfänglich den Kämpfen, streitet sich mit dem Widerstand über moralische Vorstellungen und das schon recht weit am Anfang des Spiels. Da ist richtig viel Luft für spannende Erzählung.
Aber auch wenn ich weiter in das Spiel eingestiegen bin, kamen laufend neue Fertigkeiten, Optionen und Begriffe hinzu. Ich gehe davon aus, dass dieses Spiel in der limitierten Edition entweder mit einem der Programmierer ausgeliefert wurde oder einem Whiteboard um alles notieren zu können, was mensch sich merken soll.
Nee. Sorry. Ohne mich. Irgendwann sehen wir uns vielleicht wieder, aber das ist mir zu viel.

Magna Carta II
Es gibt ja so Spielecover, die sollen den Kaufanreiz erhöhen, können aber das genaue Gegenteil bewirken. Meine Freundin hat mir das Spiel direkt mit einem "War ja klar" quittiert, mit Blick auf die anatomisch vollkommen unmöglichen Brüste. Die mit einem circa Fünfprozentigen Bildanteil tatsächlich Kernelement der Werbung zu sein scheinen. Schade.

Aber vermutlich wird hier auch auf eine pubertäre Zielgruppe geschielt, die nicht merkt, wie alt und überholt die Geschichte von Magna Carta II ist:
Protagonist mit Gedächtnisverlust gerät unfreiwillig in Konflikt und verliert einzigen Ersatz für Elternfigur in Gefecht, dann Racheschwur gegen feindliche Armee und zufälliges Zusammentreffen mit Anführern des Widerstands und kommentarlose Beförderung in deren Spitzentrupp weil irgendeine magische Macht im Protagonisten ruht.
Klaus Lage hat ein Lied über diese Standardvariante geschrieben: "Tausend mal berührt! Tausend mal ist nichts passiert!"

Und auch wie in dem Lied warte ich aber erstmal ab, was beim Tausendundersten Mal passiert. Wird es Zoom machen? Nein.

Die Macher von Magna Carta versuchen es einfach für meinen Geschmack zu hart, bewährtes neu zu erfinden. Mana heißt hier Khan, funktioniert aber auch nicht so ganz wie Mana. Es gibt nämlich Kraft-Kan, welches die Nahkämpfer verwenden, aber auch Umgebungskan, welches die Magier verwenden. Ersteres können die Figuren mitnehmen, Magier fangen in jedem Feld bei Null an. Warum auch immer. Besonders mächtig sind sie nämlich nicht.
Statt einer Ausdauer gibt es Overdrive und Overheat. Nach einer erfolgreichen Combo erreicht die Figur den Overdrive in dem sie deutlich mehr Schaden macht, als im regulären Kampf (der später auch recht nutzlos ist und nur zum Aufbau des Overdrive dient). Wenn aber der Overdrive endet, gibt es den Overheat, in dem außer Laufen nichts mehr geht, weil die Figur überhitzt ist. Meine These: Alle Figuren stellen sich am Ende als Roboter heraus. Das würde manches erklären.
Jede Figur hat dann immer noch eine coole und eine effektive Waffengattung zur Verfügung und in der coolen ist wirklich nie auch nur eine Waffe dabei, die ihrem Pendant auf der anderen Seite das Wasser reichen kann.

Und nicht nur im Kampfsystem hat mir das Neuerfinden einen seltsamen Beigeschmack mit gegeben. Auch in der entwickelten Spielwelt gab es so ein paar Fragwürdigkeiten. So trifft mensch ein wenig im fortgeschrittenen Spiel eine neue Figur für den eigenen Trupp. Eine Bogenschützin, circa 1,90 groß - auf jeden Fall größer als alle anderen Figuren im Trupp - die etwas hat, was für eine Bogenschützin nicht unpraktischer, aber für die oben erwähnte Zielgruppe wohl toll ist: Riesige Brüste.
Das wird wieder Leute mit tollen Suchanfragen in meinen Blog spülen.
Der komische Beigeschmack ist jetzt aber nicht, dass hier der dumme Sexismus ausgepackt (haha) wird, sondern die Tatsache, dass diese Spielfigur Zwölf (!) Jahre alt sein soll. Natürlich besteht ihre Rüstung aus etwas, was selbst neben einem Bikini noch deutlich freizügiger aussieht. Zwölf! Warum? Warum kann sie nicht einfach erwachsen sein? Was ändert es an der Geschichte? Welchen erzählerischen Wert hat es, wenn die elfische -Heißen hier aber Mare - Bogenschützin Zwölf ist?
Sehr unnötig und gruselig. Ein guter Zeitpunkt das Spiel aus der Konsole zu nehmen.

Resonance of Fate
Von Sega. Macher der Sonic-Spiele. Der ja eine Hauptfigur ist, die ganz schlimm unter der "Zu cool"-Krankheit leidet. Nichts und niemand kann ihm das Wasser reichen, er besiegt alle ohne Probleme, zu mindest in den Comics und Zeichentrickserien, denn in seinen Spielen habe ich ihn regelmäßig in den Dornen versenkt.
Vashyron, Zephyr und Leanne haben ähnliche Symptome, aber die drei hat es nicht so schlimm erwischt. Zwar haben alle drei immer markige Sprüche drauf und statt einem echten Rüstungsladen gibt es in diesem Spiel ein Klamottengeschäft, aber sie lassen sich wenigstens menschliche Schwächen ansehen. Witzigerweise haben sie das mit der Geschichte ihres Spiels gemeinsam.

Am Anfang fällt Zephyr in einer Schießerei mit Vashyron irgendwo runter mit einem Mädchen. Dann vergeht etwas Zeit, Zephyr ist Vashyrons Kumpel und eine Leanne hängt mit den Beiden auch in einem ranzigen Stützpunkt rum. Die drei sind Söldner. Also ein Erwachsener und zwei Teenies. Es ist zu sehen: Es ist nicht so gut bestellt um die Welt.

Es gibt auch nur noch eine Stadt, da die Erde mit einem krebserregendem Nebel belegt ist. Damit die Welt heilen und sich erneuern kann wurde das Zenith System gebaut, welches den Planeten reinigt. Außerdem sind über Quarz die Menschen in Basel (So heißt die Stadt) auch mit dem System verbunden, so dass sie Immun gegen Krankheiten und Mutationen werden. Allerdings nicht Immun gegen Verbrechen, so dass zwischen den verschiedenen Ebenen und Liegenschaften von Basel sich einiges Gesindel ansammelt. Die oberen Schichte wohnen vorsichtshalber auch auf anderen Etagen, eine strikte Polizei gibt es nicht, daher gibt es auch reichlich Arbeit für die Söldner.

Das klingt nach einer perfekten Grundlage für eine Geschichte, aber die Aufträge für die Kardinäle der Welt lassen den Spieler immer nur mit seltsamen Zwischensequenzhappen sitzen, die viele Geheimnisse andeuten, dann aber nicht genug Interesse wecken. Ja, irgendwer ist mir irgendwem verwandt und das hat irgendeine Bewandnis, aber wenn ich das nachher nicht weiß, ist das auch nicht so schlimm. Hilft auch nie bei den Aufträgen.

Die machen aber Spaß. Das liegt an dem Kampfsystem, dass aber auch hier ganz schön kompliziert und zwanghaft innovativ ist. Aber funktioniert, nach etwas reingefriemel. Hier herscht nämlich gemischte Rundenstrategie. Bewege ich meine Figur in meiner Runde, bewegen sich auch die Feinde, bleibe ich stehen, kann ich für alle Ewigkeit nachdenken, wie es weiter geht. Die Kämpfe finden in kleinen Feldern statt und sind spektakuläre Schießereien. Spektakulär, weil unser Söldnertrupp aus ehemaligen Zirkusmitgliedern und Leuten aus Jackie-Chans-Stunt-Schule bestehen. Wer aus dem Lauf feuert, wird so viele Handstandüberschlagpurzelbaumpiroutten sehen, dass jedes Parkourvideo sich daneben lächerlich macht. Wer sich das mal anschauen mag, kann hier Neun Minuten bei Youtube verbringen. PS: Der Spieler da ist nicht mal sonderlich gut, aber die Action ist saucool.

Ich werde hier die Erklärung des Kampfsystems mal kurz halten. Es gibt zwei Schadenstypen, der eine ist direkt, aber dafür nicht so mächtig, der andere indirekt, muss aber erst mit direktem bestätigt werden, eh er zählt. Die Figuren haben drei Slots in denen sie verschiedene Sachen tragen können, zum Beispiel die Waffen. Anstatt regulär in Stufen zu steigen, steigen sie in den Waffengattungen (Direkt, indirekt, Granaten) und bekommen mit ihren Stufen nach und nach nützliche neue Fertigkeiten. Dazu kommen ein paar Sonderbewegungen die ein gewisses Risiko beeinhalten, aber auch mächtig sind. Ist ne coole Nummer.

Eine weitere spannende Besonderheit: Die Weltkarte muss mit Hilfe von Waben, die in Kämpfen gewonnen werden können freigeschaltet werden. Später können dann farbige Waben und Generatoren auch dafür sorgen, dass der Spieler Vorteile im Kampf auf diesen Waben erfährt. Ein Puzzlespiel auf dieser Ebene zu verbauen war überraschend, clever und hat mir großen Spaß gemacht.

Und trotzdem habe ich es nicht zu Ende gespielt. Die abwesende Story macht irgendwann die begrenzte Welt nur schwer erträglich, denn auch Nebenaufgaben sind sehr dünn gesäht. Die Hauptaufgaben konfrontieren einen aber manchmal mit extrem anspruchsvollen Gegneraufstellungen, die auch mit langem Aufstufen nicht so recht zu besiegen sind. Ich hatte mich festgespielt an einer Stelle und einem Missionstyp, der ach so oft in verschiedensten Spielen bemängelt wird: Eine Eskorte. Und leider war damit auch Resonance of Fate erstmal wieder bei mir out.

Auch wenn es echt cool ist.

Star Ocean - The Last Hope
Alter. Ist das alles bunt hier.
Und aus Plastik. Unfreiwillig summe ich "Barbie Girl" von Aqua, während das Intro mir die Hauptfiguren vorstellt. Alle die ich mal spielen werde sehen aus wie Vierzehnjährige, alle anderen sind Erwachsene. Die Geschichte anfangs ist auch ein Klassiker, zu mindest kommt es mir aus PSO1&2 sehr bekannt vor: Erde kaputt, Menschen suchen im All neue Planeten, werden von unbekannter Macht auf Planeten gezogen und stranden dort.

Wie so viele JRPGs schmeißt das Spiel dann mit unzähligen Charakteren um sich, von denen ich gar nicht weiß, wen ich mir alles merken soll/muss. Leider beantwortet die Geschichte das auch nicht, da ständig Leute kommen und Sachen erzählen, die nicht wichtig sind. "Hey, ein neuer Bereich des Schiffs ist jetzt offen!" - "Hey, cool das du im neuen Bereich des Schiffs bist, aber wir sind noch nicht so weit und können dir nicht helfen. Komm später wieder." Auch als sich herausstellt, dass die Menschen schon lange Kontakt zu Außerirdischen (Sehen aus wie Elfen. Space-Elfen) haben, die dann auf dem gestrandeten Planeten aushelfen, wird die Story nicht spannender.

Dafür ist das Kampfsystem mal wieder echt gut. Und vollkommen überfrachtet. Aber hier ist ein erfolgreiches Überleben auch möglich, wenn Mensch nicht alle 30 (Übertreibung!) Aktionen auf den Tasten auswendig kennt. Das liegt zum einen daran, dass Knöpchenhämmern durchaus effektiv sein darf, aber auch daran, dass die computergesteuerten Mitstreiter sich ihre 90 (Übertreibung!) Manöver halt auch besser merken können. Entgegen vielen anden JRPGs kann hier jede Figur sehr schön in ihrer Entwicklung gelenkt werden, da Offensive, Defensive und magische Spielweise mit eigenem Stufensystem versehen sind und die Hauptwerte beeinflussen. Außerdem gibt es ein schönes Talentpunktesystem, mit dem Kampf- und Abenteuerfertigkeiten verbessert werden können.
Ja, Abenteuerfertigkeiten. Schmieden, Ernten, Alchemie, Abbauen, so nützliches Zeug halt, das beim Überleben im Feld hilft und den Eindruck erweckt, die Helden wären nicht nur Flachschädel die außer ihrer Waffe nichts beherrschen.

Und das wäre auch so cool, wäre die Geschichte nicht so dünn. Die anfangs erwähnte bunte Welt ist gar nicht so schlimm, wenn auch die faden ekelhaften Gegner nicht so richtig hinein passen wollen. Die erzählerisch dann doch recht flachen Figuren sind das Problem. Fünf Stunden ins Spiel eingetaucht und ich habe mich mit niemandem da wohlgefühlt oder besser gesagt identifiziert. Das ist manchmal nicht tragisch, aber schmälert dann doch die Lust den Controller wieder in die Hand zu nehmen. Was schade ist, denn spielerisch lockt mich Star Ocean sehr. Selbst wenn ich darüber schreibe, frage ich mich, ob ich dem Spiel nicht noch eine Chance geben sollte. Eine - inzwischen - vierte Chance wäre es dann.

Aber am Ende packe ich es doch nicht rein. Es ist zu wenig zu tun in Star Ocean, irgendwie nicht dass, was ich suche, wenn ich im Moment ein Rollenspiel anpacke. Vielleicht wurde ich zu sehr mit einer offenen Welt verwöhnt in den letzten Jahren? Die bietet Star Ocean nämlich nicht. Oder mit einem hohen Erzähltempo, das bietet Star Ocean nämlich auch nicht.

Und nu?
Ich habe also bisher kein Rollenspiel gefunden, in dem ich einsinken kann, wie in eine schöne volle Badewanne. Es hat einfach nicht geklappt. Entweder war das Wasser zu kalt oder ich habe Seife in die Augen bekommen, aber am Ende habe ich immer rumgeheult.
Ja wirklich. All diese Spiele da oben sind vermutlich sehr gut, wenn über ein paar Schwachstellen mal wohlwollend hinweggesehen wird. Ich bin mir sicher, dass sie große Tiefe bieten und Spaß machen können, aber ich stelle mich ganz schön an und lasse das nicht zu.

Vielleicht weiß ich auch gar nicht was ich wirklich gerade suche. Müssen in meinen höchstgradig subjektiven Rezensionen da oben jetzt unschuldige JRPGs leiden, nur weil ich gerade zu erst in den falschen Pantoffel geschlüpft bin? Nein.
Sie leiden auch zu recht, denn was sie alle gemeinsam haben, ist der zu hohe Drang alles unbedingt erneuern zu wollen. Da werden Räder neu erfunden, die sich durchgesetzt hatten. Da werden vielschichtige Kampfsysteme gebaut, die nicht mehr das Spielerische im Spiel fördern, sondern eher als sehr komplizierter Werkzeugkasten präsentiert werden. Alles kann sehr effektiv sein, wenn es denn richtig verwendet wird. Wird aber etwas falsch verwendet, gehen die Dinge auch nicht gut aus. So möchte ich aber nicht spielen.

Es wird also Zeit heraus zu finden, wie ich spielen möchte!

Fortsetzung folgt.

Kommentare

  1. Oh, das hört sich ja wirklich sehr ernüchternd an.

    Hätte ich für dich nicht mal mit nach diesen Spielen als Schnäppchen gesucht, hätte ich weiterhin von deren Existenz nie gehört. Die JRPGs sind auf der XB360 irgendwie nie durchgestartet, was man auch an der XB1 merkt, wo es keins gibt und auch lange hier nicht geben wird. Für den Launch in Japan wurden ja exklusive JRPGs gebastelt, die wohl auch nie Japan verlassen werden.

    Dafür haben wir ja dann auch noch zu allem Überfluss auf der XB360 dann die schlechten Final Fantasy Spiele bekommen. Als die Serie zugrunde ging, kam sie dann also auch aus der Exklusivität heraus.

    Mir fällt da grade noch Lost Odyssey ein, welches wohl eher eins der guten JRPGs für die XB360 ist. Was ich aber auch nie zu Ende gespielt habe.

    Liegt aber wohl an dem Genre - ich war immer mit dem Überfluss an Informationen zu Anfang überfordert, besonders deren Kampfsystem und Steuerungen.

    Da macht es wieder Klick - Eternal Sonata, habe ich nur nie weiter gespielt weil es verliehen war bzw. jetzt als geklaut gilt ;-). Hatte aber einen schönen Koop-Modus. Aber die beiden genannten Spiele würde ich auch wohl nie mehr anpacken.

    Die Frage ist, sind diese alten Spielwelten mit den "Call-of-Duty"-Gängen zu Altbacken geworden? Hat Open-World sie in die Steinzeit geschickt?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich habe hier ein Eternal Sonata, aber ich bin mir sicher, dass es meines ist. ;)

      Lost Odyssey habe ich nur zu gesehen und fand es sehr spannend. Vielleicht sollte ich mir das mal zu Gemüte führen.

      Ich weiß nicht mal, ob es die engen Gänge und festen Wege sind. Ich habe da eine andere These, die ich nächste Woche teilen werde.

      Löschen
  2. Hättest du das mit den großen Brüsten nicht gleich am Anfang schreiben können?
    Immer diese Lockbegriffe um uns unschuldige Googler vom rechten Weg abzubringen.
    Mensch, mensch, mensch wie du sagen würdest. ;)

    Aber wenn ich schonmal hier gestrandet bin sag ich auch was zu Rollenspielen.
    Ich habe sie als Teenie gehasst.
    "Oh laaaaaaaaaaaaaaahm...was soll ich denn noch alles lesen?
    Komm mach hin, muss Monster metzeln.
    Ja toll, Feuerzauber heilen Feuergolems. Wer denkt sich so einen Mist aus?"

    Ja...das kommt ziemlich nah heran, an meinen O-Ton dieser lang vergessenen Dekade(nz).

    Mittlerweile habe ich Spaß daran.
    Warum wusste ich selber lange nicht.
    Nun ja...alles was folgt ist rein persönliche Sicht also bitte nicht als allgemeine Aussage deuten.
    Rollenspiele sollen mir etwas anderes geben als Shooter oder Arcadespiele.
    Auf jeden Fall eine Geschichte in der ich voran komme und die ich im besten Falle auch noch steuern kann.
    Beim Stil gibt es sicherlich ein Dutzend unterschiedlicher Deutungen, was denn nun ein Rollenspiel wirklich ist, respektive welche Elemente es enthalten muss. Sicher auch die Darstellung (Iso, First person...)
    Seit dem Erscheinen von Divinity: Original Sins habe ich auch Gefallen an der alten Form, der Baldurs Gate-Form, der Rollenspiele gefunden. Aber auch hier merke ich, dass die vielen (sehr guten und witzigen) Texte mich etwas nerven. Ich habe eben nicht so viel Zeit zum Spielen. Wortwörtlich. Einfach deutlich weniger geworden durch Kind, Job und andere/neue Hobbys.

    Aber für mich persönlich ist das perfekte Rollenspiel TOS:Skyrim.
    Vielleicht weil es völlig antagonistisch (ja, hab ich nachgeschlagen :P) zu meinem aktuellen Lebensstil ist.
    Den ganzen Tag hetze ich von Aufgabe zu Aufgabe.
    Aufstehen, Bahn nicht verpassen oder Kind rechtzeitig in der KiTa abliefern, zur Arbeit, Projekte bearbeiten, möglichst in den Pausen noch Privatkram machen, Bahn nicht verpassen oder rechtzeitig zum Abendessen daheim sein, Kind bespielen (seit neuestem ja auch noch Katzen), Essen, Kind ins Bett oder Vorbereitungen für den nächsten Tag, hinsetzen, Timecheck...
    Scheiße...21:00 Uhr.
    Um 05:20 klingelt der Wecker.
    Noch kriege ich 8 Stunden Schlaf aber was habe ich dann für MICH gemacht.
    Richtig - NIX.

    Und das ist dann der Moment in dem ich mich am Liebsten mal komplett ausklingen würde.
    Das bietet mir dann Skyrim.
    Ich werde zum Khajit-Einzelgänger der durch den Aufstieg der Diebesgilde stinkreich und durch die dunkle Bruderschaft zum gefürchteten Schrecken geworden ist. Dann nehme ich meinen Bogen, mixe in meinem Haus ein paar Tränke, stelle mich auf die Terrasse meines Hauses in Falkenring und suche mir einen Berg oder Himmelsrichtung aus in die ich jagen gehe.
    So schleiche ich dann durch die Hügel, umrunde Seen (ja ich schwimme tatsächlich nicht durch - Khajit-style) und erlege Kaninchen, Elche, Trolle und den einen oder anderen einsamen Wanderer. *räusper*
    Und nach 2-3 Stunden habe ich eigentlich gar nichts erreicht, außer evtl. eine verlassene Hütte in den Bergen gefunden mit einem kryptischen Hinweis auf eine gefährlich Höhle ganz in der Nähe.
    Das mache ich nun schon seit über 100 Stunden und längst ist nicht alles auf der Karte aufgedeckt oder alle Aufträge erledigt.
    Es begeistert einfach so viel an dem Spiel.
    Der Händler des Gemsichtwarenladens in Weißlauf wird nachts von einer Horde Vampire gemeuchelt.
    Okay...dann steht der Laden jetzt leer und hier kann man nix mehr kaufen oder verkaufen.

    Ich glaube ich schweife ab.

    Wie konzentriere ich das jetzt?
    Es gibt ein Schlagwort das sich vor einigen Jahren in mein Leben gebrannt hat.
    Erwartungshaltung.
    Wenn ich etwas mit einer falschen eben diesen beginne, kann es mich nicht begeistern.

    Wenn du die Spiele in einer Stimmung raus holst in der du eine Herausforderung suchst, wirst du ein völlig anderes Erlebnis haben als wenn du dich (wie ich es für oben beschrieben habe) ausklinken willst und dich von der Welt und der Geschichte um dich herum treiben lassen willst.
    Zwei Dinge müssen passen.
    Setting and mood

    So, maximale Zeichenzahl erreicht.
    Gaaanz knapp.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Cali, auf der einen Seite freue ich mir gerade einen Ast ab und wieder dran, dass du so einen langen Kommentar geschrieben hast, vorallem, da ich bei einer so langen Rezension schon Angst hatte, dass niemand diesen Wall aus Text durchsteigen will. Toll, wenn es doch gelesen wird und dann eine so intensive Reaktion auslöst.

      Auf der anderen Seite sehe ich aber auch, dass du da auch schon ein wenig Dingen vorweg greifst, die ich nächste Woche tatsächliche auch besprechen werde. Daher äußere ich mich auch noch nicht so massiv dazu hier in den Kommentaren. ;) Ich werde aber auf Erwartungshaltung und Funktion von Spielen in der nächsten Woche eingehen!

      Danke für deinen langen Kommentar. Ich schwebe jetzt auf Wolke Sieben, weil mein Beitrag mir unwahrscheinlich relevant vorkommt.

      Löschen
  3. Was habe ich nur getan? ;)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Anmerkungen? Fragen? Wünsche? Schreib gerne einen Kommentar. Ich schaue regelmäßig rein, moderiere die Kommentare aber auch, also bleibt nett.

Vielleicht auch spannend: