In aller Kürze: Micro Mayhem

Was waren das noch für Zeiten, als man bei den Autoververfolgungsjagden, insbesondere der 1970er und 80er Jahre, sehen konnte, dass einem hier "handgemachte", ehrliche Action vorgetragen wird. Verfolgungsjagden heutzutage fehlt oft dieser Anstrich des Wahrhaftigen, wenn auf Digitaleffekte zurückgegriffen wird oder sie derart übertrieben sind, dass man sich fragen muss, wie lange die Startbahn auf Flughäfen sein muss, damit eine Szene für Fast and the Furious funktioniert.

Allerdings gibt es auch heutzutage noch schöne Ausnahmen. Eine davon ist beispielsweise die Bourne-Reihe mit Matt Damon. In jedem der drei Filme sind solche "handgemachten", ehrlichen Verfolgungen zu sehen - und sie sind jedes Mal spektakulär, dennoch in einem glaubhaft realistischen Rahmen und sind zudem ein antreibender Faktor der Handlung.

Eine weitere Ausnahme ist der Kurzfilm "Micro Mayhem!", der auf einer simplen Grundidee basiert: Die kleineren Brüder der Matchboxautos, die Microcars inspirierten die Macher dazu, einen Film mit ihnen zu drehen.  Was bot sich hier besseres an, als eine Verfolgungsjagd?! Und was für eine!

Der Film hat eine Grundgeschichte, und sei sie noch so minimal: Böses Auto tötet Tier, gutes Auto will es rächen. Mehr braucht es nicht, um ein Feuerwerk der Rasanz abzufeuern. Der Film erinnert fast ein wenig an Steven Spielbergs ersten beachtenswerten Erfolg "Duell", bei dem ein Auto von einem Lkw gejagt wird. Nur mit deutlich mehr Action.

Micro Mayhem! bietet neben dem Humor und dem hervorragenden Geschwindigkeitsgefühl auch eine ansprechende visuelle Gestaltung mit Schärfeverlagerungen, ständiger Bewegung, als handele es sich um eine "fliegende" Kamera sowie mit spannenden Perspektiven und einem hübschen Farbschema. Der Sound fetzt zudem zusätzlich.

Ich hatte meine helle Freude an diesem rasanten Machwerk - auch, weil man nur noch selten solch grandiose Verfolgungsjagden zu sehen bekommt.