Netzwerk Sichtungs Agentur


Mein Name ist Jan-Michel Richard Karl Seiler. Ich bin am 04.07.1985 in Essen als Sohn eines Maschinenschlossers und einer Metzgerin geboren. Meine Haarfarbe ist blond, meine Augenfarbe graugrün. Ich bin 1,74m groß und wiege 70 Kilo. Ich habe die Cosmos und Damian-Grundschule, die inzwischen Berliner Schule heißt, besucht und bin danach auf die Alfred-Krupp-Gesamstschule gegangen, an der ich ein Abitur mit der Note 1,3 erlangen konnte. Meine stärksten Fächer waren Chemie und Mathematik, das schwächste Fach Deutsch, in dem ich einen Punkt mehr erlangen konnte, als ich damals erwartet hätte: Genau einen. Nach meiner Schulzeit habe ich mich dem Wehrdienst verweigert und bin in den Zivildienst gegangen, um meine Pflicht gegenüber dem System zu tun. Dabei war ich in einer Einrichtung des Bundes in Düsseldorf tätig. Im Anschluss an meinen Zivildienst habe ich ein Studium in Germanistik und anglophonen Studien an der Universität Duisburg-Essen begonnen, mit dem Ziel, Lehrer zu werden. In der Zeit habe ich eine Nebentätigkeit als studentische Hilfskraft in einem Büro einer Werbeagentur angenommen.
Mein Studium musste ich dann leistungsbedingt abbrechen, habe aber die Universität und Lehrgang gewechselt und ein Psychologie-Studium an der Fernuniversität Hagen begonnen. Die Firma in der ich gearbeitet habe wurde im Rahmen eines Insolvenzverfahrens zerschlagen und ich fand eine neue Anstellung in einem Lebensmittelgeschäft. Dort habe ich so viel gearbeitet, dass mein Studium ins Hintertreffen geraten ist, mir aber eine Festanstellung angeboten wurde. Diese nehme ich noch bis heute ein, werde aber bald eine neue Ausbildung als Vermessungstechniker anfangen. In meiner Zukunft möchte ich genug Geld ansparen, um mit meiner Partnerin und unseren Haustieren in einem Wohnmobil durch Deutschland zu reisen. Wir empfinden es als Muss irgendwann einmal in den Bergen zu leben. Wir möchten gerne Kinder haben, je mehr, desto besser. Arbeiten möchte ich dann später mal als Jugendhausleiter. Wenn ich irgendwann sterben muss, möchte ich das alleine tun.

Bei der Sorge um unsere Daten im Netz, gehen wir oftmals davon aus, dass Menschen unsere Daten verarbeiten.
Der Mensch ist mangelhaft. Trotz seiner Fertigkeiten im Erkennen von Mustern, entgehen ihm oft wesentliche Details, gerade wenn es um statistische Auswertung geht. Sein größtes Hindernis ist dabei sein subjektives Empfinden, dass eigene Erfahrungen mit erworbenen Informationen verknüpft, so dass Tendenzen und Möglichkeiten immer aufgrund eigener Ansichten entwickelt werden. Da ein anderer Erfahrungshorizont nicht einsehbar ist, fällt es schwer andere Entwicklungen zu antizipieren. Werden also meine Daten von einem Menschen ausgewertet, zieht er seine Schlüsse daraus, weiß aber nich zu welchen ich kommen werde.

Nehmen wir den Menschen einzeln, fällt gerade die beschränkte Kapazität des Gedächtnisses auf. Würde ein Mensch unmittelbar nach einmaligem Lesen den einleitenden Text abdecken, könnte er wohl kaum oder nur mit Schwierigkeiten alle Fakten wiederholen. Die Datenmenge ist für ihn gar nicht zu fassen. Vorallem dann nicht, wenn wir davon ausgehen, dass zum Beispiel auf ca. 40.000 NSA-Mitarbeiter 7.100.000.000 Menschen kommen. Wenn es schon kaum möglich ist Daten über einen Menschen als Mensch zu verarbeiten, wie dann, wenn circa 177.500 Menschen pro NSA-Mitarbeiter zu verarbeiten sind?
Daher ist der Mensch nicht geeignet um Daten aus dem Netz zu verwerten.

Bei der Sorge um unsere Daten im Netz, gehen wir oftmals davon aus, dass Computer unsere Daten verarbeiten.
Aber der Computer ist mangelhaft. Trotz seiner Fertigkeiten in der Verarbeitung großer Datenmengen, kann er weder unlogisches verarbeiten, noch Unwahrheiten eindeutig erkennen. So würde ein Computer, beauftragt damit ein Schema aus obigem Text zu erstellen nicht erkennen, dass die obigen Informationen alle eines gemeinsam haben: Sie sind nur teilweise wahr. Während er in Einsen und Nullen verarbeitet, sind die vorgelegten Informationen nämlich beides: Wahr und Unwahr.

Und selbst wenn die Maschine versucht sich mit Hilfe des Netzes zu vergewissern, wird eine Reihe von widersprüchlichen Informationen jedes Ergebnis eines Computer unverwertbar machen. Er selbst ist nicht in der Lage Zusammenhänge zu bewerten und zu entscheiden, welche Informationen zur Weiterverarbeitung zu verwerten sind.
Selbst Großmaschinen wie Google sind nicht definitiv im Stande jeden Menschen einzeln zu katalogisieren und geraten dann an ihre Grenzen, wenn wir ihre Algorhytmen verwenden, unsere Spuren zu verwischen.

Sowohl Computer, aber auch Mensch, wären aber im Stande eine versteckte Nachricht zu vermuten, wo nur mit Zufälligkeit Worte gewählt wurden. Und wegen dieser Symbiose zweier eindeutiger Mängelexemplare in einer Netzwerk-Sichtungs-Agentur, sollen Menschen überall auf der Welt im Dienste der Sicherheit und des Kampfes gegen den Terrorismus durchsucht werden. Wenn dann Fehler in den Ermittlungen passieren, weil geglaubt wird ein Schema erkannt zu haben, zeigt das auf, dass dieses System nicht funktioniert. Trotzdem macht ihr es weiter.
Wir schreien dann nach mehr Datenschutz. Das ist ein Fehler.

Was wir brauchen, ist mehr Datenschmutz. Wir brauchen mehr irrelevante, falsche und unlogische Informationen im Netz. Verknüpft mit unseren Wahrheiten. Verknüpft mit irgendwelchen Wahrheiten.
Für mich ist das die Erklärung, warum es auch "Das Netz" heißt. Alles ist irgendwie mit einander verknüpft und je mehr man darin wühlt und strampelt, desto schlimmer verfängt man sich. Egal ob Maschine oder Mensch.

Kommentare

  1. Sehr schöner Text!

    Und letztendlich gehen die großen Fischen, den Herren Datenschützern einzeln durch die Netze, weil die nicht so blöd sind, ihre Nachrichten per Flaschenpost in das große Becken genannt Internet zu werfen.

    Ich bin gerne gläsern, wenn man mir einen logischen und nachvollziehbaren Grund liefert. Bis dahin, dringt nur das nötigste in die Weiten des Internets vor.

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    1. Logische und nachvollziehbare Gründe gab es bisher wenige bis keine. Aber teilweise würde ich dir da zustimmen.

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  2. Großartiger Text, gefällt mir sehr gut

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  3. Ein auszuzeichnender Text und eine brilliante Idee. Richtige und wichtige Informationen in Datenmüll verstecken, das klingt schon fast nach Geheimdienstmethoden.

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    1. Das funktioniert natürlich nur, je mehr mitziehen, aber einen Teil der Arbeit macht das Netz ja schon von ganz alleine.

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  4. Ausgezeichnet. Kann mich da den Vorrednern nur anschließen. Lasst uns das Netz zumüllen. :-)

    P.S. Ich liebe diese Prüfung vor der Freigabe "Bitte beweisen Sie, dass Sie kein Robot sind" - passend zum Thema?

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  5. Toller Text!!!
    Jetzt stellt sich die Frage was sind wichtige Informationen. Jeder Mensch hat da eine andere Sichtweise.

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    1. Die Wertigkeit der "wichtigen" Informationen hast du selbst mit gebracht, davon ist im Text nicht die Rede. Es geht nur um "unwahr" und "wahr".
      Und da sollte die eigene Sichtweise eindeutig sein.

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