Künstlerische Ausgrabungen
Kunst ist eine Forschungsarbeit. Eine Ausgrabungsstätte. An manchen Tagen findest du nichts. Aber du musst sorgsam Schicht um Schicht abtragen, damit du zum einen nichts übersiehst, aber auch damit du den Schätzen näher kommst, die du eigentlich suchst. Denn es gibt keine Abkürzungen zu den Funden. Es gibt Chancen und manchmal Tools und Erfahrungen um diese besser einschätzen zu können, aber eine Sicherheit gibt es nicht. Du weißt nichts was du findest, wenn du lang genug gräbst, aber du weißt dass du garantiert nichts findest, wenn du nicht gräbst.
Du kannst mit anderen Suchen, du kannst dort weitergraben wo andere angefangen haben, dann musst du aber verstehen was sie bisher gemacht haben, damit du auch erkennst wenn dir ein Kunstwerk in die Hände gerät. Ohne Suchen geht es nicht. Sei es im Schmutz, sei es in der Recherche um den besonders wertvollen Schmutz zu finden, um sicherer mit den Werkzeugen zu werden um schneller besseren Schmutz durchsuchen zu können. Und dann findest du manchmal nichts. Und die Finanzierung deines Projektes ist immer bedroht.
Und dann findest du manchmal richtig viel nichts. Und du bist tagelang in deiner Grube und dann kommt der überraschende Teil im wissenschaftlichen Teil. Denn während du keine Belohnung bekommst und kaum neues Wissen gewinnst, muss du glauben. Du musst daran glauben, wie an eine der vielen Göttlichkeiten, dass du etwas finden kannst. Denn sonst nimmst du das Werkzeug nicht in die Hand und dann steht nur fest, dass du sicher nichts findest. Also machst du dich los und bei jeder weiteren Schicht die du abträgst und nichts wirkliches findest, muss du daran glauben dass noch etwas kommt oder du mit dem "nichts" das du findest, du doch etwas machen und lernen und erforschen und entwickeln kannst. Also gehst du jeden Tag in deine Ausgrabungsstätte und glaubst. Daran, dass heute der Tag sein darf wo du etwas findest, was du dann beschreiben, besprechen, bearbeiten und in ein Museum stellen kannst um anderen etwas anzubieten.
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