Bonsai-Hirn

Ein Bonsai ist ein kleiner Baum. Um ihn herum gibt es eine Kultur, die seine Pflege und auch das in Form bringen beinhaltet. Es geht dabei um Achtsamkeit, es geht dabei darum eine Art von Empathie für das Bäumchen zu entwickeln und auch darum etwas ästhetisches zu erschaffen. Die Pflege wird dabei eher als ein mal kurz am Tag gesehen, weil es mehr auch nicht braucht. Je nachdem welche Entscheidungen wir treffen, behält er seine Form, oder verändert sie über die Zeit. Es bleibt aber immer ein Baum mit den Eigenschaften eines Baums. 

Die Neuroplastizität ist eine Eigenschaft des Gehirns, die in der Neurologie und Psychologie in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erfahren hat. Denn während früher meist gedacht wurde, dass sich unser Gehirn vorallem in Kindheit und Jugend entwickelt und dann fertig ist, ist heute beobachtbar geworden, dass wir unser Gehirn und besonders die Nervenbahnen in jedem Alter noch beeinflussen und verändern und auch erneuern können. Es braucht nur passende Anreize und Übungen, um dauerhaft unser Hirn und damit unser Denken zu verändern. Es bleibt unser Gehirn und einige Merkmale, besonders die im genetischen Bauplan bleiben bestehen. Wir werden unseren Autismus, ADHS und andere Abweichungen von neurotypischen Bauplan nicht loswerden, aber wir können Einfluss darauf haben, dass sich unser Gehirn entwickelt. Anreize gibt es viele dafür, es gibt Hinweise darauf, dass schon kurze tägliche Aktivitäten ausreichen können, um etwas zu bewirken. Journaling, Bewegung, Dankbarkeitsübungen und viele weitere zeigen Wirkung. Unser Gehirn bleibt am Ende unser Gehirn, aber je nachdem welche Entscheidungen wir treffen, kann es in gleicher Form bleiben, oder sich über die Zeit verändern. 


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