Großer Drache

Autor: Jay
Verfasst: 08.05.2009


Großer Drache

An einem kalten Herbstentag
steh' ich auf einem Felde
An meines Bruder kühlen Grab
Er starb und wurd' kein Helde

Er starb um dich zu jagen
Er jagte ohne verzagen
Er verzagte nicht in Nächten und an Tagen
damit wir ihn eines Tages zu Grabe tragen

Sein Herz war rein, sein Wille frisch
Trug sein Schwert mit Stolz
Jetzt fehlt er an unserem Tisch
Lebte wegen dir in Lumpen und Geholz

Er traf dich einst am Bergespass
und wollte dich bezwingen
So ließ er voller Mut und Hass
sein Kampfhorn laut erklingen

Euer Kampf war hart
seine Wunden tief
Wenn ihr in einem einig wart
Kämpfen bis der Feind für immer schlief

Ich trage nun sein dünnes Schwert
und werd' ihn um seine Ehre rächen
Ich schwöre und ich weiß ich werd'
nicht eher ruhen, eh deine Knochen brechen

Man sagt, du wärest riesengroß
Viele Sagen die um dich ranken
Man sagt, ein jeder Hieb ein Todesstoß
mit deinen wahnsinnigen Pranken

Dein Feuerodem brennt und glüht
Du hörst keines Menschen Bitten
Eine jede Pflanze stirbt - verblüht
unter drachenschweren Schritten

Ich war noch nie eines Kampfes Sieger
doch die Wut ist jetzt mein Zeuge
Gegen dich werde ich der größte Krieger
weil ich mich deiner Macht nicht beuge

Oh Drachengraf,
deine Stunden gehen zu Neige
Wenn ich dich einmal treffen darf
den Weg ins Totenreich dir zeige

Ich fürchte dich
doch das wird sich bald wenden
Dein Körper stirbt durch mich
Deine Seele wird verenden

Wer einen Plan gegen dich ausheckt
jagst du durchs ganze Land
Wer eine Waffe dir ausstreckt
wird bitterlich verbrannt

Über unserem Menschenreich
Mit Wind in deinen Schwingen
fliegst du einer Schwalbe gleich
nur um den Feuertod zu bringen

Ich treff' dich bald am Bergespass
Und werde zu dir singen:
Mich tragen hierher Stolz und Hass
Nun lass mich dich bezwingen

Leviathan, du bist ein guter Kampf
Ein Kampf bei aller Härte
Die ganze wilde Landschaft dampft
Rauch ist dein Gefährte

Ich weiß es einfach wirklich nicht
Soll ich sterben oder leben
Die Antwort steht dir im Gesicht
Es kann nur einen Sieger geben

Die Last fällt ab, das Schwert ist rot
Ich höre Engelschöre singen
Einer von uns ist bald tot
Der andere wird mit Trauer ringen

Wir wurden einst zum Kampf gebracht
und wollten nie so leben
Wir haben uns vertraut gemacht
und sollten lernen zu vergeben



Kommentare

  1. Oh armer Mensch so schwach und klein
    warum kannst du nicht vergessen.
    Deine Klinge dringt nie in mich ein
    drum sei nicht so versessen.

    Rache ist kein glücklich Pfad,
    das Leid wird sich nicht mindern.
    Drum lass sie nicht folgen auf meine Tat,
    dein Schmerz wird sich nicht lindern.

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  2. Das is so schön, auch und gerade durch den Kommentar vom Imperator... Eigentlich will ich da gar nichts weiter zu schreiben.

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